Ich saß mit Emma auf meinem Schoß in der Küche und fütterte sie. Oin und Ori waren sich nicht sicher wie alt sie war, aber es war mir egal. Sie mein ganz allein. Meine hübsche, kleine, süße Emma. Ich weiß nicht wieso ich so für sie empfand. Fili war bei Vater, mal wieder. Ich fütterte sie gerade mit Kartoffelbrei, als es klopfte. "Ist offen." rief ich. Die Tür ging auf und jemand kam rein. "Alanah?" "Vater, was machst du hier?" Er setzte sich mir gegenüber und sah Emma an. "Ich will fragen, wer die Kleine hier ist." Ich lächelte ihn an. "Das ist Emma. Ich hab sie bei einer toten Zwergenfamilie gefunden. Ein ganzes Stück weg von hier. Und die Kleine hier, hatte sich zwischen ein paar Felsen versteckt. Ich weiß leider nicht wie alt sie ist und allein lassen wollte ich sie auf keinen Fall!" Er nickte und beobachtete Emma. Sie war so süß mit ihrem goldblonden Löckchen und ihren blauen Augen. "Eine tote Zwergenfamilie? In welcher Richtung? Ich werde morgen gleich mit ein paar Wachen dort hinlaufen und mir den Ort ansehen. Was gedenkst du jetzt mit ihr zu tun?" Ich verzog das Gesicht und setzte sie auf dem Boden ab. Sie tapste langsam davon. "Vater, ich will sie behalten. Ich möchte sie auf keinen Fall weggeben." Ein komisches Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit und ich fuhr mit meiner Hand an den Bauch. "Das verstehe ich. Sie ist ja auch ein süßes Ding. Aber du weißt, dass es vielleicht Gerüchte aufwerfen wird." Ich runzelte die Stirn. "Was für Gerüchte?" "Dass Emma vielleicht unehelich ist und nicht von Fili." "Fili und ich sind doch nichtmal verheiratet. Es ist mir egal was die anderen denken. Ich habe sie davor gerettet, nicht den Hungertod da draußen zu sterben." "Du hast schon Recht. Meinst du, du kannst sie wie eine Tochter großziehen? Oder Fili wird da mitmachen?" "Vater, ich will es wenigstens versuchen. Sie hat ein Recht auf eine Kindheit. Eine schöne Kindheit. Entweder Fili unterstützt mich oder..." Ich brach ab und sah meinem Vater in die Augen. "Würde Fili mich verlassen?" fragte ich ihn traurig. "Ich weiß es nicht. Ich werde ihm morgen frei geben, dann redet ihr euch mal aus. Kann ich jetzt ein bisschen Zeit mit meiner neuen Enkelin verbringen?" Er grinste mich an und ich musste lachen. "Ja, nimm sie mit, aber bitte bring sie mir heute Abend wieder, ja? Ich leg mich dann mal kurz hin. Es geht mir nicht so gut." "Hast du etwas falsches gegessen oder so?" Ich schüttelte den Kopf. Er verabschiedete sich und nahm Emma auf den Arm. Sie quietschte vergnügt und ich musste grinsen. Dann legte ich mich hin und schlief ein. Am nächsten Tag wurde ich von Übelkeit geweckt. Ich stand auf und rannte ins Bad, um mich zu übergeben. "Alai, was ist los?" Fili klopfte an die Badtür. "Nichts, es ist-" doch bevor ich weitersprechen konnte, übergab ich mich erneut. Fili kam rein. "Was ist passiert Engel?" Nachdem ich meinen Mund ausgespült hatte drehte ich mich zu ihm um. "Ich weiß es nicht. Seit ein paar Tagen ist mir oft übel. Wo ist Emma?" Fili runzelte die Stirn. "Emma?" Niemand hatte ihm von diesem kleinen, wundervollen Wesen erzählt. "Emma ist ein Zwergling, den ich gestern beim Jagen gefunden habe. Ich weiß nicht wie alt sie ist oder wie sie eigentlich hieß, aber ihr geht es jetzt gut. Darüber wollte ich eigentlich mit dir reden. Fili, ich werde Emma behalten und aufziehen." Kurz war es still und Fili sah nachdenklich aus. Dann seufzte er auf. "Alanah, eigentlich sollte es etwas großes werden und eine Überraschung, aber du überfällst mich gerade und sagst, dass du, beziehungsweise wir, ein Kind aufziehen werden. Ich habe die Kleine noch nicht einmal kennengelernt, aber wenn du sie so magst, werde ich sie auch lieben. Aber Alanah, ich habe eine Bitte." Ich fand es süß, dass er Emma mit mir aufziehen wollte. Aber was war seine wichtige Frage? "Alanah, ich möchte dich um etwas sehr Großes bitten. Ich will, dass du meine Frau wirst. Dass wir den Rest unseres Lebens miteinander verbringen und gemeinsam alt werden. Du bist die Zwergin in die ich mich verliebt habe und bei der ich weiß, dass es die Richtige ist. Du bist ein wunderbares Wesen und hast immer darauf geachtet, dass es allen um dich herum gut geht. Dir ist es egal wer ich bin oder welchen Status ich habe. Für dich zählte nur mein wahres Ich. Und genau das liebe ich so an dir. Ich kann dir nicht versprechen, dass sich etwas bessern wird. Ich kann dir nicht versprechen, dass wir ein Leben ohne Streit oder Probleme leben werden. Aber ich kann dir versprechen dich immer zu lieben." Tränen rannen meine Wangen hinab und ich lächelte. Dann nahm ich sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn. Unter Schluchzen antwortete ich ihm. "Natürlich Fili. Natürlich will ich dich heiraten. Ich liebe dich so unheimlich doll." Er hob mich hoch und lachte glücklich. Er und ich würden heiraten. Er würde der Vater unserer zukünftigen Kinder und Emma werden. Allein dieser Gedanke machte mich unheimlich stolz. Doch dieser wunderbare Moment wurde durch die wieder aufkommende Übelkeit unterbrochen. Ich übergab mich wieder und Fili streichelte mir sachte über den Rücken. Nachdem ich mir wieder den Mund ausgespült hatte, legte ich mich wieder ins Bett. "Ich werde mal Oin und meine Mutter holen. Die beiden sollen mal nach dir sehen. Verrätst du mir auch wo Emma ist? Ich würde meine Tochter gerne einmal kennenlernen wollen." Ich lächelte ihn glücklich an. "Sie ist bei meinem Vater." Damit ging er und ich entspannte mich. Nach einer Weile kamen Oin und Dís. Sie fragten mich, wie oft ich mich übergeben würde, ob ich noch etwas anderes hätte und sowas alles. Danach tastete Dís meinen Bauch ab und ging dann mit Oin in ein Nebenzimmer. "Dís? Was ist denn los?" rief ich leicht panisch. Sie kam wieder und lächelte mich an. "Es ist nichts schlimmes, meine hübsche Alanah. Du bist schwanger."
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the silent disastrous
FanfictionAlanah - Thorin's Tochter musste in ihrem Leben schon viel einstecken. Niemand weiß, dass Sie seine Tochter ist. Und jetzt - nach Jahrzehnten - hat sie ihn gefunden. Und alles, was er ihr angetan hat, kommt wieder hoch. Denn Thorin kann die Elbe...