Kapitel 17

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Nachdem ich außer Puste auf dem Boden im Wohnzimmer lag, Fili über mir, damit ich ihm verrate wo seine Waffen waren, hatte er gewonnen. Er half mir hoch und jetzt spürte ich meine Prellungen wieder. Den ganzen Tag über hatte ich sie verdrängt, dafür kamen sie nun umso stärker zurück. Wir gingen in das Zimmer, wo ich Fili's Sachen abgestellt hatte und ich setzte mich auf einen Stuhl dort. "Fili, du bist ein ganz schöner Waffennarr, nicht?" Lachte ich auf. "Du hättest mal das Gesicht von dem Elben im Düsterwald sehen müssen als er mich durchsucht hat." grinste er mich an. "Ja, ich kann mir das gut vorstellen. Ich musste lachen, als ich einen Dolch in deiner Wäsche gefunden hab." Jetzt sah er mich gespielt vorwurfsvoll an. "Sagt die, mit dem Dolch in den Stiefeln." Er kam auf mich zu und zog in raus. Ich zog ihn am Kragen seiner Kleidung runter und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss. Dann legte ich mich auf mein Sofa, um mich ein bisschen auszuruhen. Fili räumte seine Waffen weg, die Kleidung in den Schrank und seine anderen Sachen verteilte er in unserer Wohneinheit. Viele Habseligkeiten hatte er nicht, aber ein paar schon. Ich wusste, dass er hoffte, das seine Mutter ihm seine anderen privaten Dinge mitbringen würde. Ich sah ihm an wie er sie vermisste. Ich kannte Dís ja. Auch sie liebte ihren Sohn. Da wurde mir etwas bewusst. "Fili!" Er kam sofort. "Was ist los Alai?" "Meinst du deine Mutter wird erfreut sein, wenn sie hört, dass du gestorben bist?" Ich sah ihn besorgt an, auch er runzelte die Stirn. "Nein. Ich glaube sie wird mit Thorin meckern, aber froh darüber seien, dass du uns gerettet hast." Nun sah ich auf den Boden. "Und was wird sie hierzu sagen?" Ich zeigte auf ihn und mich. Nun lächelte er mich nur an und setzte sich neben mich auf das Sofa. Er sah mich mit seinen wunderbar klaren blauen Augen an. "Nun ja. Sie sollte sich freuen." Er küsste mich wieder und ich seufzte auf. Dann ging er in die Küche und kochte Tee. Dann kam er wieder zu mir. Ich setzte mich auf und nahm den Tee entgegen. Er setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. Ich lehnte mich an ihn, die Beine auf dem Sofa angewinkelt. "Es fühlt sich an wie ein Zuhause." flüsterte ich, was er mit einem Kuss auf mein Haar bestätigte. Am Abend saßen wir immernoch auf dem Sofa, aber ich hatte meinen Kopf in meinem Schoß und er spielte mit meinen Haaren. "Was sagt eigentlich dein Vater dazu, dass ich jetzt hier wohne?" "Er findet es gut. Er wollte dich eh fragen, da du mich beschützen kannst." Ich kicherte und Fili sah mich belustigt an. "Naja, so Unrecht hat er nicht." "Ey." Ich hob meine Arme über meinen Kopf, sodass ich drohend sein Gesicht in meine Hände nahm. "So nicht Herr Zwerg. Ich bitte doch." Dann zog ich ein bisschen an seinem Bart. "Außerdem wollte er dich morgen nochmal sprechen kleiner Prinz." Jetzt war er beleidigt. Ich konnte es ihm ansehen. "Fili, ich spaße nur. Nimm es nicht ernst. Ich dachte du hast Humor. Vater will dich bestimmt nur wegen irgendeinem Tronfolgerquatsch sprechen. Außerdem bist du ein wundervoller Prinz. Und das beste ist - du bist meiner. Ich liebe dich." Ich hatte eine Hand an seiner Wange. Meine Worte schienen ihn zu beruhigen. "Nagut. Ich gehe morgen zu ihm. Wollen wir schlafen gehen?" Ich nickte und setzte mich hin. Wie ein kleines Kind streckte ich die Hände nach ihm aus. Er hob mich hoch und trug mich in unser Schlafzimmer. Wir zogen uns unsere Schlafsachen an und legten uns müde ins Bett. Ich kuschelte mich an Fili's Brust und er legte einen Arm um mich. Ich drehte mich um, sodass ich ihn ansah. Ich streichelte seine Brust und sah ihm in die Augen. Er grummelte zufrieden und legte eine Hand an meine Wange. "Ich bin dir unendlich dankbar, dass du hier bist Alanah. Hier an meiner Seite. Und du mochtest mich wegen meiner selbst und nicht wegen meines Titels. Viele Zwerginnen aus meinem Dorf wollten nur deshalb etwas von mir und Kili. Es war echt schlimm. Deshalb wollte Kili immer die wahre Liebe finden und ich auch. Und dann kamst du. Du hast mich von Anfang an fasziniert." Ich war gerührt von seinen Worten. Ich küsste ihn leidenschaftlich. Er zog mich auf sich und legte seine Hände an meine Hüften. "Ich liebe dich Alanah. Von ganzem Herzen." sagte er zwischen den Küssen. Dann schlief ich auf seiner Brust ein. Am nächsten Morgen wachte ich allein auf. Fili musste bei Vater sein. Ich zog mir wieder eine grüne enge Hose und eine dunkelgrüne Tunika an. Ich steckte mir einen Dolch in die Stiefel und zwei Zwillings-Dolche in den Rücken. Dann legte ich braune Armschienen an und zog meine Wildlederstiefel an. Ich band meine Haare zu einem hohen Zopf und flocht sie runter, sodass ich einen hohen geflochtenen Zopf hatte. Ich aß etwas und machte mich frisch. Dann machte ich meinen Waffengürtel um, schulterte meinen Köcher mit den Pfeilen und nahm meinen Bogen in die Hand. Ich schlüpfte leise aus meiner Wohneinheit und lief zu den Goldhallen. Ich lief schnell, damit mich keiner sah. Dort angekommen lief ich zu dem Eingang der geheimen Eingang der Zwergentür, wo die Zwerge damals mit Bilbo das erste Mal reinkamen. Ich legte einen großen Stein dazwischen, sodass ich auch wieder rein kam. Dann stand ich draußen und atmete die frische Luft ein. Ich liebte die Natur. Dann lief ich zu einem Wald in der Nähe und lief umher. Er war wunderschön. Ich wusste, dass Bombur das Fleisch aus Thal kaufte, aber gegen frisches Fleisch war nichts einzuwenden, oder? Und es schmeckte viel besser. Also stellte ich ein paar Fallen auf und jagte auch mit meinem Bogen. Ich saß gerade auf einem Baum und wartete, als ein paar Gänse über mich flogen. Ich überlegte nicht lange und schaffte es drei von ihnen zu erlegen. Sie vielen nicht weit von mir hinunter und ich sammelte sie ein. Da entdeckte ich einen kleinen See. Ich beschloss am nächsten Tag dort fischen zu gehen. Dann gurtete ich die Gänse an meinem Waffengurt fest, tat die Pfeile wieder in den Köcher und lief die Fallen ab. Es war eine gute Ausbeute. Ein Fuchs, fünf Kaninchen und sogar ein Dachs. Ich band die Kaninchen ebenfalls an meinem Gurt fest, den Fuchs und den Dachs nahm ich in die Hände. Dann lief ich zurück zur Tür. Der Stein lag noch da. Ich schlüpfte wieder hinein und schlich mich auf Nebenwegen in die Küche. "Bombur?" rief ich.

the silent disastrousWo Geschichten leben. Entdecke jetzt