CHAPTER 3

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JEFF POV

Da saß ich nun. Im Flieger. Ohne Sie. Statt Ihr saß Iain neben mir. Ich starrte aus dem Fenster und sah wie Kapstadt unter mir immer kleiner wurde. Wie ich Sie mehr und mehr, kilometer für kilometer hinter mir lies. Für's erste. Iain sah mich bedrückt von der Seite an und ich drehte den Ring an meiner hand, fast schon neurotisch. Ich konnte seinem Blick nicht lange standhalten und sah wieder aus dem kleinem Fenster. Mittlerweile hatten wir den Ozean unter uns. Der Flug hin war noch schön. Wir lachten und schauten eine Serie. Schliefen. Doch danach war mir jetzt nicht. Ich hatte Angst davor. Angst vor den Träumen die ich bekommen könnte, doch ich weis ich kann dem nicht ewig entkommen. Es wird ein langer Flug und ich merkte wie mir irgendwann immer mehr die Augen zu vielen. Iain neben mir schlief schon längst und ich wusste ich musste schlafen, ich brauchte den Schlaf also gab ich nach und da war Sie. Ihr wunderschönes lächeln. Ihre tief blauen Augen. Da stand Sie vor mir. Sie lächelte mich an und nahm mich in den Arm. Einfach ganz fest in den Arm. Es ruckelte. Ich schreckte auf, genau wie Iain, alles nur ein Traum. Es war nur ein VERDAMMTER Traum. Ich spürte wie mir die Tränen in die Augen schossen. Es war nur ein verdammter Traum.... Ich war auf dem Weg zurück. Ohne Sie. Iain blickte zu mir und wusste ohne Worte was los war. Er nahm meine Hand und sah mich verständnisvoll an. „Es wird... Irgendwann wird es leichter werden..." Ich hoffte es so sehr. Ich hoffte so sehr das es leichter werden würde. Ich glaubte Ihm. Denn er hatte Sie einst auch geliebt und es geschafft darüber hinweg zu kommen. Ich glaube nicht das ich je ganz über Sie hinwegkommen werde, doch glaube ich Ihm das es besser werden wird. Irgendwann. Ich hoffte es. Denn es schmerzte so sehr. Ich wollte nur noch ankommen und mich hinlegen. Mir war nicht nach essen. Mir war schlecht vor schmerzen. So ähnlich musste Sie sich gefühlt haben als Sie im Krankenhaus war. Jetzt fühlte ich mich so, nur das Sie nicht Tod ist sondern weg. Sie hat sich dazu entschieden zu gehen. Ich Respektiere Ihre Entscheidung denn ich allein trage die Schuld daran das es überhaupt so weit kommen konnte. Hätte ich von Anfang an auf Sie gehört, wäre nicht eifersüchtig gewesen und hätte Ihr mehr Vertrauen entgegengebracht dann hätte es keinen streit gegeben. Ohne diesen streit hätte Sie nie dieses eigene Zimmer bezogen, es hätte nie Probleme in der Schwangerschaft gegeben und alles wäre gut. Doch so war es nicht. Es war genau andersherum und deshalb sitze ich jetzt hier mit Iain statt mit Ihr, während Sie noch dort ist. Mit Ihm. Er ist ein guter Mann. Das ist keine frage. Ein guter Mensch und er war mir, in der Zeit in der wir beide nicht wussten wo Sie war und wie es Ihr ging, ein guter Freund. Doch ist er auch der Grund weshalb all das überhaupt geschehen ist. Er war der Perfekte EX. Ihre erste große Liebe und jetzt? Jetzt hab ich Sie an Ihn verloren. War meine Eifersucht von Anfang an begründet? Oder hätte ich alles drehen können wenn ich Ihr vertraut hätte? Ich weis es einfach nicht... Ich glaube einfach das ich Sie mit meiner Eifersucht nur mehr in seine Arme getrieben habe. Ich würde alles ändern wenn ich könnte. Das würde ich. Doch das kann ich leider nicht. Dann währen wir jetzt vielleicht noch zusammen. Bald eine glückliche Familie, zu dritt. Ich habe seit tagen nicht in den Spiegel gesehen. Ich konnte nicht. Ich musste schrecklich aussehen. Das sagte mir jedenfalls der Blick von Henry als er uns am Flughafen abholte. Ich hatte den restlichen Flug nicht mehr geschlafen. Ich konnte einfach nicht. Er sah mich betrübt und schockiert an. „Oh bro, du siehst echt fertig aus." Er nahm mich in den Arm und klopfte mir auf den Rücken. Ich nickte nur stumm. Iain begrüßte er mit einem Handschlag und dann stiegen wir in seinen Wagen. Ich setzte mich nach hinten und sah stumm aus dem Fenster. Ich war so lange nicht mehr hier gewesen. Wir haben gedacht dass, wenn wir zurück kommen wir schon fast eine Familie sind, doch nun bin ich allein. Ich sah wie Henry durch den Rückspiegel erst besorgt zu mir und dann zu Iain sah. „Wie lange ist er schon so?" „Fast den ganzen Flug. Emma kommt in knapp Zwei tagen nach. Dann will Sie mit uns allen reden, alles aufklären. Wenn Jeff möchte kann er auch dabei sein, seine Seite erzählen. Aber wir kennen Sie ja, Sie wird Ihn nicht nötigen wollen und ich werde da sein und ich kenne die ganze Geschichte von beiden Seiten auch. Sie kommt nicht allein, doch Sie will warten bevor Sie euch vorstellt, du verstehst bestimmt. Sie hat generell Angst euch jetzt zu verlieren. Sie will Jeff jetzt erstmal Zeit geben sich zu Sortieren, deswegen kommt Sie ein paar Tage später. Ich hatte das mit Ihr so abgesprochen am letzten Tag. Es war meine Idee, Sie fand es richtig so." Henry nickte. So war es also. Ich hoffe das die anderen Ihr nicht den Rücken zudrehen werden. Das hat Sie nicht verdient. Henry zog die Stirn in falten. „Sie ist wie eine Schwester für mich, aber was passiert ist, Iain das ist echt hart. Ich will mich auf jeden fall mit Ihr hinsetzten. Ich muss Ihre Seite der Geschichte hören, wissen wie es Ihr geht. Ich will auch Ihren Ex kennenlernen. Will wissen das Sie in guten Händen ist. Ich werde Ihr mal schreiben, ich hoffe das ich da die Chance hab das Sie sich vielleicht zuerst mit mir allein trifft." „Ich denke die hast du." Ja ich glaube die hat er... Sie hält viel von Henry. Der Wagen hält und wir waren vor Iain's Haus angekommen. Wir holten unsere Sachen aus dem Kofferraum und Henry kam noch mal auf mich zu. „Hey, es wird besser werden, glaub mir.." Ich werde dies noch öfter hören in nächster Zeit also nickte ich und wieder nahm Henry mich in den Arm. Zusammen mit Iain machte ich mich auf den Weg ins Innere, wo man sah das er eine weile nicht mehr da war. Es war etwas staubig. Iain lachte leise. „Sorry, war nicht auf besuch vorbereitet." Er versuchte die Situation zu lockern. Das machte Ihn zu einem so guten Freund. Er tat alles was er konnte. Selbst wenn er um die halbe Welt fliegen musste dafür. Er tat es. „Ich muss morgen einkaufen, also wenn du irgendwelche wünsche hast lass es mich spätestens morgen Vormittag wissen. Ich geb dir gleich Sachen damit wir die Couch beziehen können und deine dreckige Wäsche kannst du vor die Maschine im bad legen die mache ich dann morgen mit, müssen wir dann nur auseinanderhalten, dürfte aber nicht schwer werden." Er holte tief Luft. Auch Ihm viel das alles nicht leicht, das spürte man. Er hatte versucht unsere Ehe zu retten. War bei Ihr. Hatte mitbekommen wie Sie im schlaf weinte weil es Ihr nicht gut ging. Sah Sie in Ihrem schlimmsten Moment als Sie kurz davor war zu zerbrechen. Ja auch Ihm ging es nicht gut. Doch er hielt es zurück, denn er wusste das es mir viel schlimmer ging. Das musste man Ihm echt Andenken. Ich ging zu Ihm und nahm Ihn in den Arm. Einfach in den Arm, ich hatte das Gefühl das brauchten wir jetzt beide. Das hatte ich die ganze Zeit noch nicht getan. Er war erst überrascht doch dann erwiderte er die Umarmung. Wieder stiegen mir tränen in die Augen und ich spürte das es Ihm nicht anders ging. Wir hatten beide das Gefühl das wir Sie verloren hatten. „Danke." Das war alles was ich rausbekam. Er nickte an meine Schulter und so standen wir da. Beide das Gefühl das Emma nun weg war. Verloren war.

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