CHAPTER 24

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JEFF POV

Sie wird es also tun. Sie wird wirklich wieder Heiraten. Morgen kommt Sie wieder, mal sehen ob Sie dann direkt mit mir reden wird oder später. Doch kann ich mir vorstellen das Sie das macht bevor Taz nachkommt. Dieser kommt ja zwei Tage nach Ihr. Ich lasse es auf mich zu kommen und sortiere mich einfach neu. Ich stand grade vor dem Zeitungsregal als mir ein Notizbuch auffiel. Das ist eigentlich keine schlechte Idee. Emma schrieb songs, was Ihr half. Vielleicht wird es mir auch helfen mit allem umzugehen, wenn ich meine Gefühle und Gedanken einfach mal aufschreibe. Schreibe was in mir vorgeht und somit einfach mal Klarheit in mir selbst schaffe. Ich packte das Notizbuch in Leder Optik in meinen Einkaufswagen und ging dann zur Kasse. Zuhause angekommen räumte ich erst die Lebensmittel weg bevor ich mir einen Stift nahm und mich mit meinem neuen Notizbuch an den Küchentisch setzte. Ich packte es aus und schlug die erste Seite auf. Ich lies mich einfach von meinen Gefühlen leiten und es tat gut einfach mal niederzuschreiben was ich fühlte. Jetzt verstand ich wie sich Emma immer fühlen musste wenn Sie schrieb. Es fühlte sich so an als würde man den ganzen ballast von seiner Seele nehmen und Ihn in dieses kleine Heft packen. Er verschwand nicht ganz, doch es wurde weniger. So verschwand auch der Schmerz mit jedem Wort immer mehr. Ich merkte gar nicht wie die Zeit verging und wie viel ich schrieb. Erst als Iain, mit dem ich um 17 Uhr verabredet war, bei mir vor der Tür stand, viel mir auf das ich Stunden durchgeschrieben hatte und auch erst dann viel mir auf das meine Hand schmerzte. Doch das war es mir wert. Ich lies Iain rein. „Hey, alles gut? Du siehst so verpeilt aus?" „Ich hab nur die Zeit vergessen. Ich hab geschrieben. Ich hab mir ein Notizbuch geholt und einfach mal angefangen zu schreiben und es tat gut alles aufzuschreiben was ich fühle und denke. Es hat mir etwas last abgenommen. Weist du was ich meine?" Iain schaute mich überrascht an. „Ja, ich kann mir das vorstellen. So macht Emsi das immer. Als es mir schlecht ging hab ich auch ab und zu mal geschrieben. Eigentlich keine schlechte Idee. Ich denke du hast auch darüber nachgedacht wie es dir mit der Hochzeit geht?" Ich holte Tief Luft. „Ich freue mich für Sie. Doch ich weis nicht, ich bin da noch gespalten. Ich kann da erst was zu sagen wenn ich mit Ihr geredet habe." Iain nickte verständnisvoll. Ich nahm meine Jacke und zusammen gingen wir los. Wir wollten das neue Cafè um die Ecke ausprobieren. Die Neueröffnung war gestern gewesen und jetzt wollten wir auch mal sehen wie der Kaffee dort ist. Iain holte den Kaffee während ich uns nen Platz suchte als ich ein bekanntes Gesicht sah. Es war die Kellnerin aus dem Diner. Veronicà. Sie erkannte mich auch und kam auf mich zu. „Hi." Sie hielt mir die Hand hin. „Hey, ich bin Jeff übrigens." Stellte ich mich nun auch mal vor da ich bisher noch nicht die Möglichkeit dazu hatte. „Ich bin Nici. Es freut mich dich auch mal außerhalb des Diners zu sehen. Ich hoffe es geht dir gut?" Ich glaube das war eine Anspielung auf die Art wie ich das Diner das letzte mal verlassen hab. „Ja. Es ist viel los in meinem leben zurzeit. Wenn du willst, kann ich dir das mal bei einem oder eher Zehn Kaffee erklären." Ich seufzte. Sie lächelte. „Gerne." Damit hab ich nicht gerechnet. Dann kam auch schon Iain zu uns. „Hier dein Kaffee. Oh hi, du kommst mir bekannt vor. Ich wollte grade gehen. Du magst deinen Kaffee bestimmt schwarz?" Iain stellte die zweite Tasse mir gegenüber ab, zwinkerte und ging schneller aus dem Cafè als man sehen konnte. Wir schauten Ihm beide verdutzt nach. „Kannst du jetzt?" Sie nickte lachend. „Ja." Ich fing an Ihr von Süd Afrika zu erzählen und erwartete das Sie jederzeit aufstand und ging, doch das tat Sie nicht. Sie hörte mir zu und hatte Verständnis. „Und jetzt habe ich halt grade erfahren das Sie wieder Heiraten wird. Nach so einer kurzen zeit. Es ist einfach, es tut einfach weh." Ich sah hinunter in meine Tasse bis ich spürte wie Sie meine Hand nahm. „Das Schicksal hat für jeden einen Plan. Auch für dich. Für jeden von uns gibt es die richtige Person da draußen. Für Sie ist es Taz. Deine person wird auch noch kommen. Dann wirst du merken das alles einen Sinn gemacht hat. Glaub mir Jeff." Sie sah mir in die Augen und Ihre Braunen Augen hatten etwas warmes an sich. Ich nickte. „Danke. Du hättest mir nicht zuhören müssen und doch hast du es getan." „Wir alle brauchen manchmal jemanden der uns zuhört. Wir wissen alle wie es sich anfühlt nicht gehört zu werden. Wie es sich anfühlt wenn wir mit unseren Gedanken und Gefühlen allein gelassen werden. Manchmal brauchen wir einfach nur jemanden der uns versteht." Sie drückte meine Hand leicht. „Wenn du reden willst, dann höre ich dir gerne auch zu Nici." Sagte ich lächelnd zu Ihr. Sie nickte. „Danke, gerne ein andern mal. Ich muss gleich noch Arbeiten. Habe heute die Spätschicht. Aber es freut mich zu wissen." Wir tauschten unsere Nummern aus und ich war froh hier heute auf Nici getroffen zu sein. Jetzt kannte Sie auch meine Geschichte und wusste, das ich noch nicht bereit bin für mehr als nur eine Freundschaft. Ich hatte das Gefühl das Ihre Geschichte auch ähnlich tragisch war wie meine. Denn Ihr Blick lies es erahnen. Sie hatte viel durchgemacht in der letzten Zeit. Das spürte man und wenn Sie bereit ist dann wird Sie mit mir darüber reden können das weis Sie. Wir verabschiedeten uns vor dem Cafè mit einer Umarmung und ich sah wie Sie zu Ihrem Auto ging. Ich ging statt zu mir, zu Iain und dieser öffnete mir sofort die Tür. Ich wurde quasi hineingezogen. „Erzähl mir alles." Geschockt und überrascht blickte ich zu Iain. „Naja wir haben geredet. Ich hab Ihr noch bevor du kamst gesagt das Ihr gerne Irgendwann mal von mir erzählen kann und warum ich so bin wie ich bin, da es eine lange Geschichte ist da in letzter Zeit halt viel passiert ist. Doch du hast es ja auf heute verlegt. Daraufhin hab ich Ihr heute alles erzählt. Sie hatte so viel Verständnis für mich meine situation und ist der Meinung das Emma einfach nicht meine sogenannte EINE war. Das dass Schicksal andere Pläne hat und wir manchmal einfach jemanden brauchen der uns zuhört und versteht. Ich glaube ja das Sie Ähnliches durchgemacht hat. Ich weis nicht ich hab da irgendwie so ein Gefühl." Iain nickte gespannt. „Klingt ja Interessant. Sie scheint also nett zu sein. Werdet Ihr euch wiedersehen?" Ich nickte. „Ja. Wir haben die Nummern getauscht. Sie erfährt morgen den Schichtplan für die kommende Woche und dann wollen wir mal sehen." Iain klatschte freudig in die Hände. „Das freut mich Kumpel. Das wird dir wirklich gut tun. So kommst du wieder mehr unter Leute. Nicht nur Henry und ich. Abwechslung tut dir jetzt gut. Das freut mich jetzt wirklich." Ich lächelte. Der Abend verging und auch der nächste Tag, denn ich machte mal den Hausputz. Ich erwartete nicht das irgendwas spannendes Passierte. Dann klingelte mein Handy. Iain. *Bist du zuhause? Iain* Wollte er nicht Emma am Flughafen abholen? Ich sah zur Uhr. Okay das war vor ner stunde. *Ja. JJ* Vielleicht wollte er zu nem Bier oder so rum kommen. Ein paar Minuten später klingelte es. Ich öffnete ganz entspannt die Tür in Erwartung Iain dort vorzufinden. Doch meine Augen weiteten sich schnell, denn es war nicht Iain der dort stand sondern Emma. Erschrocken schaute ich Sie an. „Hi." Sagte Sie schüchtern. Erst jetzt fand ich wieder zurück in die Realität zurück. „Hi, komm doch rein." Ich lies Sie an mir vorbei, in die Wohnung. „Schön hast du es hier. Sieht etwas aus wie damals." Sagte Sie lächelnd. Ich nickte. „Ja, danke. Gut siehst du aus. Die Sonne der Kanaren tat dir gut." Wieder lächelte Sie. „Iain hat mir gesagt das du das Telefonat mitbekommen hast." Sie sah runter auf Ihre Hand wo der Ring seinen platz fand und dann wieder langsam hoch zu mir. Ich holte tief Luft, dann nickte ich. „Ja, es freut mich für euch. Tut es wirklich und das weist du." „Aber, ich kann mir vorstellen das du auch geschockt und überrascht bist das es so schnell geht." Ich nickte. „Ja, so ist es." „Wir haben noch längst kein datum festgelegt und gehen die ganze Planung auch langsam an aber ich hätte dich wirklich gerne dabei. Ich kann nicht sagen ob in ein paar Monaten oder einem Jahr. Ich weis nur das du mir wirklich wichtig bist und ich dich gerne da hätte weist du?" Ich nickte. Es machte Sinn. Jetzt tat es weh und ich konnte es mir jetzt nicht vorstellen doch wer weis wie es in ein paar Monaten oder gar einem Jahr aussieht. „Ich werde es dir nicht versprechen, doch egal wann es so weit sein wird bei euch beiden, werde ich mich freuen. Es freut mich dich glücklich zu sehen. Ich werde mich auch über die Einladung freuen. Nur ob ich diese dann annehmen kann wird erst die Zeit sagen." Sie nickte verständnisvoll. Dann kam Sie zu mir und nahm mich in den Arm. Einfach nur fest in den Arm. „Danke." Ich wusste nicht wofür Sie mir dankte. Ich erwiderte die Umarmung und so standen wir einen Moment dort. „So ich muss mir jetzt ein Uber rufen. Ich muss anfangen zu packen." Sie lächelte leicht. „Ich fahr dich, ist kein problem." Ich lächelte. Die Worte von Nici hallten in meinem Kopf wieder. Das Schicksal hat andere Pläne für mich. Ich glaube Sie hatte recht und auch das schreiben half mir. Emma war so viel glücklicher. Freier. Fröhlicher seit dem Sie mit Taz zusammen war, allein daran merkte ich das er der richtige für Sie war. Unterwegs unterhielten wir uns und ich erzählte Ihr davon das ich schrieb und auch von Nici. Sie freute sich. Über beides. Sie meinte das Nici nett klang und ich Sie weiter kennenlernen sollte. Auch ich hatte das Gefühl, das Sie einen Positiven Effekt auf mein leben hatte. Schnell waren wir angekommen und zum Abschied umarmte mich Emma noch einmal kurz. Ob es wohl ein Zeichen ist das Nici genau in dieser schweren Zeit in mein leben gekommen ist? Ich werde an Ihr festhalten. Mal sehen was noch so kommt. Emma hatte vorgeschlagen zusammen mit Ihr und Taz mal in den Diner Essen zu gehen. Dort könnte Sie Nici mal etwas kennenlernen. Ich hatte Nici auch nichts schlechtes erzählt und gesagt das ich Emma noch gern hab und wir freunde bleiben wollen also dürfte das kein Problem darstellen. Mal sehen ob wir das wirklich machen. Sie wollte ja auch erst mit Taz reden ob es denn in den Zeitplan der beiden passt. Vor einem Jahr hätte ich mein Leben noch ganz anders einsortiert und jetzt bin ich geschieden, lebe in einer kleinen aber feinen Wohnung. Bin mit meiner Ex Frau befreundet die wieder Verlobt ist und bin selbst mit meinen ganzen Gefühlen noch nicht ganz im reinen. Ich klappte meinen laptop auf. Vielleicht sollte ich einfach mal für eine Woche weg. Zu Evan nach New York. Mal sehen.

Piece by Piece IIWhere stories live. Discover now