~23~ ♡

55 5 0
                                    

Ich drehte Ran und mich so herum, dass ich ein Auge auf Sanzu werfen konnte. Die Frau, mit der er zuvor beschäftigt war, war längst verschwunden, doch sein Blick ruhte fest auf mir. Gechillt saß er auf dem Stuhl, seine Beine waren übereinandergeschlagen. Seine Hand lag auf seinem Oberschenkel, und ich bemerkte, wie sie fast bläulich vor unterdrückter Wut wurde. Langsam strich ich mit meiner Zunge über Rans Unterlippe, und er gewährte mir sofort Einlass. Wir verschlangen uns förmlich, jeder Kuss wurde intensiver, stürmischer, bis wir schließlich aus Luftmangel voneinander abließen. Schwer atmend sah ich in seine funkelnden Iriden. „Es ist in Ordnung, Avara. Falls du mich nochmal brauchst, um Sanzu eifersüchtig zu machen, melde dich einfach," sagte er belustigt und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ich würde das gerne wiederholen," flüsterte Ran düster in mein Ohr, und ich spürte, wie sich meine Nackenhaare aufstellten. Er ging fort, und Kokonoi, der immer noch auf dem Barhocker saß, warf mir einen verengten Blick zu. „Und ich?" fragte er jämmerlich und streckte mir frech die Zunge entgegen. Abscheu kroch in mir hoch, während ich mein Gesicht verzog und mein Kleid zurechtrückte, das mir an der Oberweite verrutscht war. Langsam begab ich mich zurück an den Tisch, wo Takeomi und Mochi gerade Karten spielten. Ich setzte mich zu ihnen, während die Zeit verging und sie hitzig darüber diskutierten, wer nun gewonnen oder verloren hatte. Mein Kopf dröhnte bereits, da der Zigarettenrauch langsam alles um mich herum dämpfte. Die Musik wurde ebenfalls lauter, und ich bekam kaum noch mit, was um mich herum geschah. Plötzlich stand ein Kellner neben mir und reichte mir ein Glas Wasser. Dankbar strahlten meine Augen, und ich schenkte ihm ein kurzes Lächeln, bevor ich das Glas in einem Zug leerte. Es fühlte sich erfrischend an, doch ein seltsam unangenehmes Gefühl stieg in mir auf. Der Geschmack des Wassers war so widerlich, dass mir sofort schlecht wurde. Ohne groß nachzudenken, stürzte ich zur Toilette, schaltete den Wasserhahn an und trank etwas Leitungswasser, in der Hoffnung, den ekelhaften Geschmack loszuwerden. Doch das flaue Gefühl in meinem Magen ließ nicht nach. Im Gegenteil, etwas Schweres setzte sich in mir ab. Mir wurde plötzlich unerträglich heiß, und Schweißperlen bildeten sich auf meiner Stirn, die unaufhörlich mein Gesicht hinunterrannen. Mein ganzer Körper pochte, mein Kopf dröhnte, und meine Sicht begann zu verschwimmen. Schnell und flach atmend, versuchte ich verzweifelt, so viel Luft wie möglich zu bekommen, doch ein ungeheurer Druck baute sich in meinem Unterleib auf. Ein leiser Schrei entwich mir, als ich die Beine fest zusammenpresste, um dem immer stärker werdenden Gefühl zu widerstehen. Doch es half nichts. Mein Körper schrie nach etwas. Nach Erlösung. Ahnungslos wankte ich aus dem Bad, mein Unterleib pulsierte so heftig, dass es mir schwerfiel, richtig zu laufen. Die Musik übertönte meinen keuchenden Atem, als ich den dunklen Flur entlangging. Kurz lehnte ich mich an die kühle Wand, doch das Feuer in mir brannte weiter, immer stärker. In meinen Gedanken gab es nur noch dieses Verlangen. Diese Notwendigkeit nach Befreiung. Ich brauchte dringend Hilfe. Zitternd schleppte ich mich vor Manjiro, der mich verwundert ansah, als er bemerkte, dass etwas nicht stimmte. „Gibt es hier irgendwo ein Zimmer?" fragte ich hektisch, hüpfte nervös von einem Bein auf das andere. „Ich habe etwas Falsches getrunken, und mein Magen spielt verrückt," log ich krampfhaft und krallte meine Hand an meine Taille, so fest, dass meine Nägel sich ins Fleisch bohrten und ich vor Schmerz zischte. „Im Flur, die Treppe hoch, da findest du ein Zimmer. Ruf mich, wenn du etwas brauchst," erklärte Manjiro, während er desinteressiert an einem Keks kaute und den anderen beim Spaßmachen zusah. Ohne zu zögern kehrte ich ihm den Rücken zu und rannte so schnell ich konnte, in den hohen Schuhen, den Flur entlang. Ich stürmte die Treppen hinauf und wählte direkt das rechte Zimmer. Hastig lehnte ich die Tür an, riss mir das Kleid vom Leib und stürzte unter die Regendusche. Kaltes Wasser prasselte auf meine brennende Haut, doch es half nicht. Das Feuer in mir wurde nur noch intensiver. Mein Unterleib pochte so heftig, dass es langsam schmerzhaft wurde. Es fühlte sich an, als würden Blitze in mir einschlagen. Verzweifelt legte ich meine Hand auf meine Mitte und begann, mich selbst zu berühren. Ein lauter, lustvoller Schrei entfuhr mir, und ich wunderte mich, wie solch ein Geräusch aus meiner Kehle kommen konnte. Es war lange her, dass ich mich selbst berührt hatte, und in den letzten drei Jahren hatte ich mit niemandem geschlafen. Dafür hatte ich einfach keine Zeit gehabt. Doch wie empfindlich ich war, überraschte mich. Ich rieb hart an meinem Kitzler, versuchte verzweifelt, das pochende Gefühl loszuwerden. Um mein Stöhnen zu unterdrücken, biss ich mir in die Hand, während ich mit beiden Fingern in mich eindrang. Mein Becken bewegte sich im Einklang mit meiner Hand, und ich rieb und rieb, bis sich endlich etwas in meinem Bauch entflammte. Lustvoll keuchte ich auf, als sich der Knoten in mir löste. Schnell schaltete ich das Wasser ab und begann, mich abzutrocknen, doch es reichte nicht. Meine Finger reichten nicht. Ich brauchte mehr. Der pochende Schmerz in meinem Unterleib wurde nur stärker, unerträglicher. Ich erstickte fast an meiner Erregung. Tränenüberströmt sah ich in den Spiegel und stellte fest, dass jemand mir etwas in mein Getränk gemischt hatte.

Two broken Souls/ Sanzu HaruchiyoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt