-1 Monat später-
~Tae POV~
Übermüdet schleppte ich mich auf Arbeit von einem Tisch zum nächsten, um diese zu reinigen. Hatte meine Schicht nicht erst vor ein paar Stunden geendet?
In Hoseoks Gay Bar arbeiteten normalerweise zwei festangestellte Barkeeper, bis diese vor 2 Wochen entschlossen hatten, spontan nach Amerika auszuwandern.
Ich half zwar gerne aus, da ich Ferien hatte und das Geld gut gebrauchen konnte, aber der Schlafmangel machte sich langsam bemerkbar. Vollzeit Barkeeper zu sein, war ein verdammter Knochenjob.
Und dieses Desinfektionsmittel stank wie Hölle! Jimin, Hoseok und ich hatten um 11 Uhr mit den Vorbereitungen begonnen, obwohl wir erst um 6 Uhr die Bar verlassen hatten. Es war Wochenende und ohne routiniertes Personal, mussten wir schauen, wie wir klarkamen. Stress, Stress, Stress.
Wenigstens mit Jungkook war es in letzter Zeit gut gelaufen. Der inszenierte Kuss hatte nichts an unserem lockeren Umgang miteinander verändert. Aber natürlich ließ sich ein gewisser Herzschmerz nicht völlig ausblenden.
Ich war in ihn verliebt, ich wollte mit ihm zusammen sein. So richtig! So wie Yoongi und Jimin, die seit einem Monat nur noch aufeinander klebten und eklige, romantische Sätze zueinander sagten. Genau das wollte ich mit Jungkook.
Aber da ich genau das mit Jungkook nicht haben konnte, war es besser, eine Freundschaft mit ihm zu akzeptieren. Zumindest war es das kleinere Leid.
Denn was war die Alternative? Mich von ihm fernhalten? ... Definitiv keine Option.
Ich war mittlerweile bei den Tischen in der hintersten Ecke angekommen, als Jimin mich plötzlich an die Bar rief. „Was ist denn los?" fragte ich verwundert und ging zu ihm. Neben meinem besten Freund erblickte ich ein unbekanntes Gesicht. Ein rothaariger junger Mann, etwa in unserem Alter, lächelte mich freundlich an. Er war so wunderschön, dass ich kurz perplex blinzeln musste, als ich in sein Gesicht schaute.
Jimin grinste und sagte eifrig: „Tae, darf ich vorstellen: das ist Jin. Er ist ein Freund von Namjoon, studiert Schauspiel und ich habe ihn bei der Ausstellung kennen gelernt. Er war auf der Suche nach einem Nebenjob und wollte kurzfristig vorbeikommen, um Probe zu arbeiten."
Jin verbeugte sich höflich und nachdem was Jimin gesagt hatte, konnte ich ihn nur selig anstarren. Ja, er war wunderschön, aber der Grund für mein Entzücken war ein anderer: Mehr Barkeeper = weniger Arbeit für den Einzelnen.
Dramatisch riss ich meine Arme hoch „Schön, dass du da bist!" rief ich in gespielt weinerlichen Tonfall und drückte Jin einmal fest an mich.
Danach hatte ich mich schon wieder zu den Tischen in der Ecke begeben, als ein Fetzen des Gespräches von Jin und Jimin meine Aufmerksamkeit erregte.
„Bist du vergeben?" fragte Jimin kokett und bei so viel Schamlosigkeit fiel mir die Kinnlade herunter. Aber Jin lachte nur „Nein, bin ich nicht." Sagte er.
„Ich übrigens schon, frag nur aus Neugierde.." antwortete Jimin schelmisch und zwinkerte Jin vielsagend zu.
Dieser machte großen Augen: „Neeein ... war dein Geständnis neulich etwa erfolgreich?"
Jimin strahlte und nickte eifrig, woraufhin Jin auf ihn zustürmte und ihn knuddelte.
„Nah, ich habe doch gesagt, dass du das schaffst. Gut gemacht!"
Meinen besten Freund so verliebt zu sehen, zauberte mir ein Lächeln auf die Lippen. Er und mein Bruder waren so glücklich zusammen, es war zwar manchmal ein bisschen schwer zu ertragen, aber ich freute mich trotzdem wahnsinnig für die beiden.
„Ne, aber jetzt mal kurz Spaß beiseite," begann Jimin plötzlich ernst „hattest du nicht bis vor kurzem noch einen Freund?"
Jin zuckte mit den Achseln „Doch hatte ich.. aber am Ende war diese Beziehung ein ziemlicher Scheißhaufen. Ich habe auf jeden Fall beschlossen, der Männerwelt vorerst abzuschwören."
„Fühl ich hart" sagte ich und gesellte mich zu den beiden an die Bar.
Überrascht, dass ich offenbar zugehört hatte, sahen sie mich an. Ich legte meinen Kopf auf die Hände und murmelte nur. „Verliebt sein ist scheiße."
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My Brothers Best Friend ~ Taekook
FanfictionJungkook war ein wahnsinnig gut aussehender Mann, aber er war nicht nur der beste Freund meines Bruders, sondern auch hetero. Deswegen sollte ich versuchen nicht auf diese Weise über ihn nachzudenken.. Im Verdrängen war ich ein Meister, so ging ich...