My Brothers Best Friend ~ Taekook

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Ein paar Tage später stand ich nachmittags mal wieder ziemlich übermüdet hinter der Bar und reinigte Gläser, als Hoseok zu mir kam und mir einen Arm um die Schultern legte. „Tae, gute Neuigkeiten!" flötete er und bei seinem freudigen Lächeln musste ich die Augen zusammenkneifen. Es war, als würde man früh morgens von der Sonne angestrahlt. „So viel gute Laune ist ein bisschen ekelhaft Hobi" sagte ich leicht verstört und versuchte mich wieder auf die Gläser vor mir zu konzentrieren.

„Du kannst heute um 20 Uhr nach Hause gehen!" verkündete Mein Chef jedoch in unbeirrt fröhlichem Tonfall und als die Worte zu mir durchdrangen, schaute ich ihn nur erstaunt an. „Aber ...wie?" fragte ich verwirrt. Jimin und er konnten den Betrieb sicherlich nicht allein stemmen.

„Jin hat gestern seinen Arbeitsvertrag unterschrieben und kann dich heute Abend direkt ablösen." Erklärte Hobi und fügte dann ernster hinzu: „Tae, ich bin dir echt dankbar für deine Hilfe die letzten Wochen. Du rettest mir und meinem Lebenswerk hier aktuell richtig den Arsch. Ich hoffe du weißt, dass mir das echt viel bedeutet."

Plötzlich ertönte Jimins Stimme von hinten aus dem großen Lagerraum. „Hobi, ich brauch dich hier mal!"

Hobi lächelte mich entschuldigend an und eilte direkt zu Jimin. Im Weggehen rief er mir noch zu: „Es gibt neben Jin auch noch andere Bewerber, bald ist hier wieder alles beim Alten, versprochen!"

Ich musste Lächeln. Hoseok war einfach ein verdammt guter Chef, man konnte nicht anders, als für ihn alles geben zu wollen.

Und meine Güte, wie sehr konnte ich einen Abend entspannt daheim gebrauchen! Das würde wundervoll werden, ich könnte den ganzen Abend zocken und endlich mal abschalten.

Als Jin ein paar Stunden später mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen die Bar betrat, fiel ich ihm direkt theatralisch um den Hals „Du weißt nicht, wie sehr ich einen Abend Ruhe gebrauchen kann!" rief ich aus und er erwiderte meine Umarmung nur lachend.

„Gar kein Problem. Mein Vertrag ist unterschrieben, wir sitzen jetzt im selben Boot. Also mach dich ab!" Letzteres sagte er in verspieltem Tonfall und das ließ ich mir nicht zweimal sagen.

Schnell griff ich meine Tasche und verschwand durch die Tür in die sommerliche Nachtluft.

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Als ich unsere Wohnungstür aufschloss, entdeckte ich direkt Namjoon und JK, die auf der Couch im Wohnzimmer saßen und offenbar genau das taten, was ich jetzt auch tun wollte: Zocken. Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Perfekt! Zusammen würde es noch mehr Spaß machen.

„Was machst du denn schon so früh daheim, alles ok?" Fragte Namjoon verwirrt und pausierte das Spiel. Ein Blick auf den Bildschirm verriet mir, dass die beiden Fifa zockten ... das würden wir leider ändern müssen.

„Mir geht's blendend." antwortete ich und machte dabei einen kurzen Abstecher in die Küche, um mir eine Cola aus dem Kühlschrank zu holen. „Dein Kumpel Jin hat jetzt in Hoseoks Bar angefangen und konnte mich heute Abend direkt ablösen."

Bei den beiden angekommen ließ ich mich mit einem „Endlich mal chillen!" neben Namjoon auf die Couch plumpsen.

Dieser grinste mich nur an „Ein Zockerabend zu dritt!" frohlockte er und drehte sich daraufhin Richtung Bildschirm, um das Spiel wiederaufzunehmen.

„Aber NICHT Fifa!" protestierte ich schnell und stahl meinem Bruder geschickt den Controller aus der Hand.

„Och Mann, das macht aber grad richtig Bock!" rief Namjoon aus und versuchte mir den Controller wieder abzunehmen. Aber keine Chance, flink hatte ich mich auf die Lehne der Couch gesetzt und hielt meinen Arm so weit weg von ihm wie möglich.

„Ich habe eine bessere Idee!" rief ich schnell „Und Joonie, sie wird dir gefallen!"

Damit hatte ich wohl seine Aufmerksamkeit geweckt, denn er verschränkte nur die Arme vor der Brust und hob skeptisch eine Augenbraue. Ich konnte mir einen schnellen Blick zu JK nicht verkneifen, er schien diese ganze Szene nur schmunzelnd zu verfolgen.

Mit siegessicherem Grinsen fixierte ich wieder meinen Bruder. Ich wusste genau, welche Reaktion ich bekommen würde, als ich sagte: „Mario Kart!"

Namjoons Kinnlade fiel herunter „Boa, jaaa! Tae, das haben wir ewig nicht mehr gezockt!"

Jungkook brauchten wir auch nicht weiter zu überreden und so spielten wir Mario Kart. Runde um Runde und die Zeit verging dabei wie im Flug. Irgendwann merkte ich, dass Namjoon und JK langsam müde wurden. Als ich einen Blick auf die Uhr warf, erschrak ich: 04:21 Uhr!? Mein Schlafrhythmus war dermaßen broken durch den Job, es fühlte sich an wie 23:00 Uhr.

Wir hatten gerade eine weitere Runde beendet, in der mal wieder JK gewonnen hatte und Joonie streckte sich gähnend „Ihr Süßen, ich werde jetzt ins Bett gehen." Mit diesen Worten erhob er sich und verschwand ins Badezimmer.

„Och menno" sagte ich kleinlaut „Ich bin noch so fit!" Ein bisschen hoffte ich, dass JK mit mir weiterspielen würde. Er schuldete mir noch eine Revanche!

„Hey Tae" sagte er allerdings plötzlich in ernstem Tonfall, als die Tür hinter Namjoon ins Schloss gefallen war.

Meine Glieder strafften sich, wenn er so ansetzte, hieß das normalerweise nichts Gutes.

„Ich wollte nochmal kurz mit dir über unseren Kunst-Kuss reden."

... Hell, no. Aber warum? Wir hatten uns doch seitdem gut verstanden!?

„Ich weiß, wir beide sind cool damit, aber ich musste einfach öfter daran denken, wie verkrampft du ausgesehen hast. Du warst betrunken, ich hätte deine Zustimmung vielleicht nicht akzeptieren dürfen ... Auf jeden Fall möchte ich dich um Entschuldigung bitten, falls es dir unangenehm war."

Mein Herz rutschte eine Etage tiefer. Natürlich hatte er das merken müssen ...

Ich entschloss mich, bei der Wahrheit zu bleiben. Ihm letztes Mal die Wahrheit (oder zumindest teilweise Wahrheit) gesagt zu haben, hatte sich so wahnsinnig gut angefühlt. Ich wollte diese Leichtigkeit mit ihm nicht verlieren.

„Ich ehm ... " setzte ich an und holte dann noch einmal tief Luft „Ich fand es nicht unangenehm."

Bei diesem Geständnis konnte ich nicht anders, als nervös Jungkooks Blick zu meiden. „Das ... ähm ... Das war nur mein erster Kuss" sagte ich schließlich kleinlaut.