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Das Einzige, was Maron noch einigermaßen aufrecht stehen ließ, war der Glaube und die Hoffnung darauf, dass Law sie finden und retten würde. Bepo und Penguin hatten sich mit allem gewehrt, was ihnen zur Verfügung stand, aber nachdem Prince Grus immer mehr Lehmsoldaten schuf, ging auch ihnen die Kraft aus. Nun lagen sie ohnmächtig zu Marons Füßen, die ebenfalls ordentlich gezeichnet war, deutlich an den Blessuren und Schnittwunden an Armen und Beinen und an der ausgekugelten Schulter zu erkennen.

„Haltet durch ihr zwei", flüsterte sie. „Ich werde uns irgendwie da raus holen..."

„Und wie? Du kannst dich ja selbst kaum noch auf den Beinen halten." Über das Gesicht von Prince Grus zeichnete sich ein fieses und hinterhältiges Grinsen ab. „Ich habe dir schon einmal gesagt, Maron. Komm mit mir und es wird ihnen nichts passieren.

„Nein...Maron... tu das nicht..." Eine Stimme ließ sie aufhorchen. Sie kam ganz leise vom Boden. Es war Bepo, der unter seinen Schmerzen so sehr litt, dass ihm anscheinend jeder Atemzug und jedes Wort an die qualvolle Niederlage erinnerte.

„Was soll ich denn machen, Bepo?!"

„Hab Vertrauen... Law wird... er wird kommen und..." dann verstummte er. Maron war hin und her gerissen, es tat ihr weh ihre Freunde so zu sehen, zumal es ihr auch nicht gerade blendend ging. Sie zweifelte ja gar nicht an Law, aber was war wenn er noch länger auf sich warten ließ? Sie konnte nicht riskieren, dass die beiden starben, nur weil Maron sich geweigert hatte, mit Prince Grus mitzugehen.

Dann fiel ihr etwas ein, wie sie evtentuell ein wenig Zeit schinden konnte.

„Bevor ich mit euch mitkomme... beantworte mir eine Frage...", schnaufte Maron und brachte ihre Körper in eine möglichst aufrechte Haltung. Sie wollte auf Augenhöhe mit dem Mann, der vielleicht gerade Mal etwas älter war als sie, kommunizieren.

„Was wollt ihr von mir? Warum ist euch mein Kopfgeld so wichtig? Es gibt unzählige Piraten da draußen, mit absurd hohen Kopfgeldern, die alle wesentlich gefährlicher sind als ich. Wieso konzentriert ihr euch nicht auf diese? Wieso ich?!"

Sie spürte wie die Wut damit begann sie regelrecht zu überrollen. Hatte sie nicht schon genug durchgemacht? Musste dieser Spinner jetzt auch noch hier auftauchen, sie verurteilen, attackieren und ihre Freunde ohne Grund bestrafen?!

„Hat Kasy dir das nicht erzählt?"

„Warum sollte sie?! Sie gehört schließlich zu euch."
„Gehörte."
„Mir egal!"

Der Grünhaarige löste sich aus seiner Gruppe von Soldaten und kam ein paar Schritte dichter. Sein brauner Mantel, bei dem sich Maron nicht sicher war ob er auch aus Lehm war, flatterte leicht im Wind.

„Sag mir, Maron. War Feuerfaust Ace dein Partner? Stimmt dieses Gerücht?"

„Worauf möchtest du hinaus?" Maron schluckte.
„Und sag mir, wart ihr ein Paar?"
„Ja..."

Er kam gefährlich nahe und lenkte Maron mit seiner Fragerei auf die Weise ab, dass sie nicht bemerkte, wie er hinter seinem Rücken zu den Seesteinhandschellen griff.

„Dann verrat uns endlich, wo du es verstekct hältst!"

Prince Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt, sein Blick drohend, er wurde ungeduldig, dass spürte man genau und gerade als er ihr Handgelenk packte und die Handschellen darum herum schließen wollte, ertönte ein „Shambles!" und Maron war verschwunden. Stattdessen hatten sich die Handschellen um einen ca. 10cm dicken Zweig geschlossen.

„Was zum...?!"

Als er aufsah, stand Maron neben Kasy und Law, sie selbst hatte noch nicht genau realisiert was passiert war, aber als sie den ehemaligen Samurai sah, konnte sie nicht anders, als ihm aus Erleichterung und Dankbarkeit um den Hals zu fallen. Als sie seine leicht unterkühlte Hand auf ihrem Rücken spürte, wusste sie, dass es ihm genauso leid tat wie ihr selbst. Quasi ein Zeichen der ersten Annäherung.

Aus dem Schatten ins Licht Teil 2 (LawXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt