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Auch in seinem Zimmer konnte Kasy den schwarzhaarigen Mützenträger nicht vorfinden. Inzwischen hatte sie schon das ganze Uboot nach ihm abgesucht, aber Law war und blieb unauffindbar.

„Kann mir einer sagen, wo ich Law finde? Ich habe schon das ganze Boot abgesucht, aber kann ihn nirgends finden."
„Was willst du von ihm?", knurrte Ikkaku, war drauf und dran die Frau zu packen und zu fragen ob sie endlich damit zufrieden sei, ob es sie endlich glücklich gemacht hat, die beiden auseinander gebracht und somit die gesamte Crew ins Unglück gestürzt zu haben. Nur dank Shachi der ihr beruhigend eine Hand auf den Rücken legte, nur aus diesem Grund, tat sie es nicht. Eigentlich dachte die Schwarzhaarige, sie könnte endlich glücklich sein, jetzt nachdem sie und Shachi mal über ihre Gefühle sprachen. Doch ausgerechnet dann passierte das mit Maron und ihrem Captain.

„Ich habe doch nicht gewollt, dass sie einfach verschwindet. Das sie die Crew verlässt und euch zurücklässt. Ich wollte niemals dass Law...", sie stockte. „Das es ihm so schlecht geht..."
Auch wenn Law ihr nicht die Schuld an all dem Passierten kam, Kasy wusste spätestens jetzt, dass seine Leute es wohl taten.
„Ach nein?! Und was wolltest du dann?!"
Nun erhob Penguin seine Stimme, etwas das jeden, der in der Kombüse sitzenden Cremitglieder, in dem Moment überraschte.

„Ich wollte..." Kasy stutze, ihr fiel es schwer die Fassung zu wahren. Alles was sie wollte war Maron zurückzuholen, um Law glücklich zu machen. Sein Zustand hatte sich auch nach dem sonderbaren Gespräch mit Cora nicht geändert. Er kam kaum aus seinem Zimmer. Er verschanzte sich über Stunden in seinem Behandlungsraum und er aß so gut wie gar nichts. Alles was er tat war atmen und vor sich hin starren. Lange hatte Kasy nur ihn gewollt. Sie wollte seine Nähe, seine Aufmerksamkeit, alles. Doch als sie das nicht bekam, stellte sie recht schnell fest: sie würde es nie erreichen, wenn er sein Herz bereits jemand anderem geschenkt hatte.

Problem war nur: Maron würde in Kürze hier von der Marine aufgespürt und festgenommen werden, da Kasy ihnen vor Wochen ihre Route und ihren Standpunkt mitteilte und um den Auftrag zu Ende zu bringen, musste sie sie in ihrer Nähe wissen, nur deshalb sollte sie hier bleiben.

Doch nun hatte die Marine leichtes Spiel. Maron auf der Insel aufzuspüren und sie zu überwältigen, während sie allein unterwegs war war ein leichtes Unterfangen. Zumal Kasy Drake durchgängig mit Informationen zu ihren Kräften unterrichtet hatte.

„Sagt mir bitte wo er ist."
„Wir wissen es nicht. Er ist vor Stunden auf die Insel. Keine Ahnung ob er Maron zurückholen oder allein sein möchte. Vermutlich letzteres. Also bitte störe ihn nicht." Shachi trat ein paar Schritte vor und musterte die Brünette.
„Dir ist klar, dass du hier auf dem Schiff nichts mehr zu suchen hast, oder?"
„Ja, das weiß ich." Wenn die Männer jetzt allerdings dachten sie würde in Tränen ausbrechen, nun, den Gefallen tat sie ihnen nicht. Stattdessen machte sie kehrt und folgte den Fußspuren im Sand, bis sie sich einfach von ihrem Gefühl leiten ließ.

...


Es hatte Stunden gedauert bis Kasy den jungen Mann schließlich allein auf einem Baumstamm, auf der anderen Seite der Insel, sitzend vorfand. Er musste die ganze Insel nach Maron abgesucht haben oder aber so in Gedanken gewesen sein, dass ihm nicht bewusst war, wie weit es eigentlich vom Liegeplatz der Polar Tang bis zu diesem Ort hier war.

Kasys Kleid war vollkommen durchnässt und die junge Frau außer Atem. Ihre Lunge brannte vom vielen rennen und rufen, aber auch wenn es lange dauerte, sie hatte ihn endlich gefunden.
Vorsichtig näherte sie sich, nichts wissend wie Law auf ihre Anwesenheit reagieren würde.
„Was willst du hier?!", fragte er kühl ohne sich überhaupt einmal umzudrehen.
„Ich habe dich gesucht..."
„Und wieso? Was versteht ihr daran nicht, wenn ich sage, dass ich allein sein will?!"
Bei der Schärfe seiner Tonart zuckte sie kurz zusammen. Die Sonne war langsam dabei sich gen Meer zu senken, während sie den Himmel in bunte Farben tauchte.

„Law... Ich möchte mich bei dir entschuldigen."
„Wofür? Dafür, dass du Maron beschattet hast? Oder dafür dass du uns alle an der Nase herumgeführt hast?! Sag mir Kasy..." er stand auf und nahm sich sein Schwert, das bis eben noch neben ihm an den Stamm gelehnt stand.
„Was ist dein Plan? Was führst du im Schilde?"

„Ich... Ich..."
„Ich gebe dir nicht die Schuld an unserer Trennung, aber wenn es dein Ziel war Maron zu vertreiben, dann ist es dir geglückt, umso seltsamer ist es, dass du nicht wolltest das sie geht. Sag mir, warum?"
Laws eingefallenes Gesicht war ihrer Richtung zugewandt. Er hatte Mühe die Beherrschung zu wahren, das spürte sie deutlich. Was Kasy aber auch spürte war Hoffnungslosigkeit aus dieser Situation unbeschadet herauszukommen.
„Könnt ihr mich denn gar nicht verstehen?! Seit Jahren warte ich darauf dich zu treffen, Law. So lange schon habe ich nach dir gesucht und konnte mein Glück kaum fassen als sich euer Schiff auf diese Winterinsel verirrt hatte. Ich dachte an so etwas wie Schicksal, immerhin waren wir doch irgendwie miteinander verbunden!" Kasy spürte Tränen in sich aufsteigen. Doch Law zeigte keinerlei Regung.

„Du bist doch Chirurg oder?
Dann weißt du auch, dass man ein Herz nicht beeinflussen kann für wen es schlägt. Und so ging es mir. Ich habe alles versucht, aber wenn es sich jemanden ausgesucht hat, dann ist es schwer von dieser Person wieder loszukommen."
Nun fielen ihr die Tränen aus den Augenwinkeln, während sie sich auf ihn zubewegte.

„Doch wenn man sein Herz erst einmal verschenkt hat, dann ist es unmöglich es in eine andere Richtung zu lenken."
Law sah sie weiter abwartend an, er hatte eine grobe Vorahnung worauf sie hinauswollte, dennoch ließ er es sich nicht anmerken.

„Ich hoffe ihr beide werdet endlich glücklich, denn ich weiß jetzt was sie dir bedeutet.
Ich weiß, dass ich eine große Mitschuld an der ganzen Situation trage, und dafür möchte ich mich entschuldigen", schluchzte die Brünette.
„Ich gebe zu, dass ich lange Zeit einfach nur wollte, dass sie verschwindet, dass nichts mehr zwischen uns stehen würde."

„Was hast du getan, Kasy-ya?" Law hatte in diesem Moment ein ganz beklemmendes Gefühl, etwas das ihm die Luft zuschnürte.

„Wir müssen sie finden, Law. Sonst wird es zu spät sein."
„Ich wiederhole mich wirklich nur ungern, aber was hast du verdammt nochmal getan?!"

Die Frage beantwortete sich aber in dem
Moment von selbst, als sich am Horizont die gigantischen Masten der Marineschiffe emporhoben und das wunderschöne Bild des Himmels in ihrer Wahrnehmung trübten. Die Farbe des Horizont wurde von einem dunklen Schleier überschattet, der nichts Gutes bedeuten würde.
Law spürte wie die Angst in ihm hochstieg, vor allem als Kasy betreten zu Boden sah, war klar, dass sie vermutlich Dreh und Angelpunkt in dieser Geschichte war.

„Hast du sie hergeführt?", hauchte er fast tonlos.
„Es tut mir so leid, das musst du mir glauben!" hastig rannte sie auf ihn zu und packte sein Hemd, während ihre rot unterlaufenen Augen von unten herauf zu ihm sahen.
„Was habt ihr vor?! Wollt ihr uns überwältigen? Es wird nicht leicht. Du solltest wissen, dass ich nicht umsonst ein Kopfgeld von 3 Mrd. Berry besitze."
„Natürlich weiß ich es. Aber du bist nicht das Ziel!"

„Und was ist es dann?! Worauf habt ihr es abgesehen?!" Law packte ihre Hände und hielt sie somit auf Abstand.
„Sie wollen Maron mitnehmen!"

Aus dem Schatten ins Licht Teil 2 (LawXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt