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Seitdem Maron bei dem Captain in der Kajüte schlief, hatten sich ihre Nächte deutlich verbessert, vielleicht lag es allerdings auch einfach nur daran, dass Law ein noch schlechterer Schläfer war als sie. Doch nachdem sie auch nach weiteren Stunden sich nicht blicken ließ, gab auch er es endgültig auf, Ruhe zu finden.

Wütend auf sich selbst stand er auf und bahnte sich lautlos einen Weg durch sein schlafendes Boot. Vielleicht konnte er sich ja mit Arbeit ablenken und etwas Sinnvolles tun, statt hier dumm rumzuliegen und düsteren Gedanken nachzuhängen.
Ach, er hasste seine Unfähigkeit auf Maron zuzugehen wirklich. Er wusste, dass sie etwas beschäftigte, auch wenn sie es vehement abstritt und doch akzeptierte er es einfach so.

Wäre da nur nicht diese bohrende Angst in ihm... diese permanent lauernde, ihn stetig begleitende Angst davor, jemanden gänzlich in sein Herz zu lassen...

...nur um dann alles wieder zu verlieren.
Ruckartig fuhr er hoch und fluchte leise.
Nein, den Schlaf konnte er sich heute Nacht getrost abschminken. Und dabei wollt er doch eigentlich nichts lieber tun als das... er wollte Zeit mit ihr verbringen, ihr nahe sein, ihr bei den Problemen zur Seite stehen, sie um sich haben und das am besten so oft wie möglich. Ihre Gegenwart tat ihm einfach gut, das hatte er in den letzten Tagen wieder überdeutlich gemerkt. Erst recht, seit ihn dieser verdammte Zwischenfall mit der Marine auch noch daran erinnert hatte, wie gefährlich und unberechenbar ihrer beider Leben war.

Sie waren Piraten.
Schon morgen konnte einer von ihnen tot sein und er hätte damit jede Chance vertan, es überhaupt auf einen Versuch ankommen zu lassen. Den Versuch etwas zu wagen, vor dem er sich mehr als allem anderen fürchtete...
Mürrisch sprang er auf und tigerte ruhelos durch den Raum. Zum Arbeiten war er offen gestanden nicht in der Lage, weshalb er sich etwas überzog, und den Raum verließ.

Maron war kein Mensch, der sich mit flüchtigen Bekanntschaften zufriedengeben konnte, dessen war er sich völlig sicher. Dazu kannte er sie inzwischen einfach zu gut, rein körperliche Nähe würde ihr nicht reichen, also würde sie irgendwann einen Partner haben wollen.
Und dann?
Was hatte er zu befürchten?
Allein bei dem Gedanken an einen anderen Mann an ihrer Seite, brodelte es in Law schon wieder bis zum Siedepunkt und er schnaufte aggressiv aus.
Zum Teufel nochmal, seit wann war er denn überhaupt so beschissen eifersüchtig?! Oder so
besitzergreifend?? Das... das war doch total irrational und überhaupt nicht seine Art!
„So eine gottverdammte Scheiße...", grollte er wütend und trat auf den leisen Flur hinaus.

Allerdings kam er nicht weit, denn beim Vorbeigehen der Kombüse fielen ihm lange rote Haare auf, die zu einem unordentlichen Haarknoten gebunden waren. Hier war sie also!
Sie saß in der Kombüse, umgeben von Schokolade. Ziemlich viel Schokolade, ihre Lieblingssüßspeise wie er inzwischen wusste und starrte Löcher in die Luft.

„Ist das nicht etwas erbärmlich sich hier das ganze Zeug reinzustopfen und Trübsal zu blasen? Dein Diabetes behandle ich nicht."

„Lass mich", knurrte sie nur, ohne aufzusehen.

„Kennst du eigentlich diese Dinger, die erfunden wurden, um darauf sitzen zu können? Sie heißen Bänke."

Maron wusste genau, dass es eine Anspielung darauf war, dass sie gerade nicht wie üblich auf eben dieser saß, sondern sich eiskalt den Tisch vorgenommen hatte. Und sie spürte ebenfalls, dass es ihm gewaltig gegen den Strich ging.

„Der Tisch ist aber gemütlicher..."

„Komm da runter, Maron. Die Männer möchten morgen wieder daran essen und nicht von deinen Schuhen eine dreckige Uniform an ihrem Hinterteil bekommen."

Maron antwortete nicht, was Law die Bestätigung gab, dass etwas mit ihr nicht in Ordnung war. Schon seit einigen Tagen verhielt sie sich still und auch etwas distanziert. Ihre Schlafprobleme hatten wieder zugenommen. Sie dachte sicherlich ihm sei es nicht aufgefallen, aber sie wusste ja auch nicht, dass er sie kaum aus den Augen ließ und wenn er mal doch keine Zeit hatte, dann tat Bepo es für ihn.

Aus dem Schatten ins Licht Teil 2 (LawXOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt