Kapitel 12 - Frühstück

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Als ich meine Augen das nächste Mal öffnete, war der Raum lichtdurchflutet. Wie lange hatte ich bitte geschlafen? Langsam und vorsichtig drehte ich mich zu Taddl. Jedenfalls wollte ich das, aber er war irgendwie weg.

"Taddl?", flüsterte ich leise. Keine Antwort. "Taddl?", fragte ich noch einmal, dieses Mal aber lauter als zuvor. Wieder reagierte er nicht. Wo war er hin? Und wieso hatte er mich hier einfach alleine gelassen? Naja, wahrscheinlich war er einfach nur zu seiner Wohnung gegangen, um sich andere Klamotten zu holen. Langsam stand ich auf und lief die Treppe nach unten. Ich wollte mir eigentlich nur schnell was neues zum Anziehen holen, damit ich kurz zu Taddl konnte, um mit ihm über letzte Nacht zu reden, aber auf dem Weg zu den Kartons hörte ich aus der Küche leise Geräusche.

War das ein Einbrecher? Vorsichtig bewegte ich mich zur Tür, darauf bedacht, keine Geräusche zu machen. Aber es passierte genau das, was ich vermeiden wolte und plötzlich knarrte der Boden, als ich mein Gewicht verlagerte. Scheiße!

Angespannt verharrte ich in meiner Position und wartete ab, was passieren würde. Doch irgendwie schien die Person das Geräusch nicht gehört zu haben, denn es passierte einfach nichts. Das Klappern ging weiter.

Vorsichtig schaute ich in die Küche und als ich sah, was da drinnen passierte, konnte ich mein Grinsen nicht unterdrücken. Taddl hörte mit Kopfhörern Musik, richtete Frühstück her und tanzte zur Musik. Das sah irgendwie echt lustig aus, denn Taddl konnte nunmal nicht wirklich tanzen. Oder vielleicht konnte er es auch und tat es im Moment einfach nicht. Egal wie es war, es sah lustig aus.

Langsam lief ich zu ihm und legte ihm eine Hand an den Rücken. Damit hatte er wohl nicht gerechnet, denn er zuckte zusammen und hätte fast das Tablett in seiner Hand fallen lassen.

"Mein Gott, Zoey, erschreck' mich doch nicht so!", beschwerte er sich, nachdem er sich zu mir umgedreht hatte.

"Sorry. Aber ich hab gedacht du wärst ein Einbrecher oder so und wollte nachschauen.", entschuldigte ich mich bei ihm.

"Im Ernst jetzt?", lachte er. "Dabei wollte ich dir ne Freude machen und dir Frühstück ans Bett, äh ans Sofa, bringen.", erklärte er mit einem Lächeln im Gesicht. Zwar war es nur ein klitzekleines Lächeln, seine Mundwinkel hoben sich kaum merklich, aber es war irgendwie wunderschön.

"Oh. Dann sag ich mal danke?", entgegnete ich ihm und lächelte schüchtern zurück.

"Mach ich doch gerne. Aber jetzt geh wieder hoch und tu so, als würde ich dich damit überraschend wecken, okay?"

Eigentlich hatte ich keine Lust, jetzt wieder hochzulaufen, denn ich war faul wie Toastbrot, aber das war ich ihm schließlich schuldig. Denn er wollte mir eine Freude machen und ich hatte seine Überraschung zerstört.
"Warte fünf Minuten, okay?", schlug ich ihm vor und lief nach oben, wo ich mich erneut unter meine Decke kuschelte und versuchte, wieder einzuschlafen, was mir tatsächlich irgendwie innerhalb von fünf Minuten gelang. Wirklich erstaunlich war das allerdings auch nicht, da ich extrem müde war.

Nachdem die ausgemachte Zeit um war, wurde ich unsanft geweckt. Naja, eigentlich war es sanft, aber jede Art von Wecken ist unsanft.

Aber als ich die Müdigkeit schließlich bezwungen hatte, setzte ich mich aufrecht hin, damit Taddl sich auch aufs Sofa setzen konnte und begann zu essen.

Taddl hatte sich selbst übertroffen. Es gab Erdbeeren mit Schlagsahne, Waffeln, Pfannkuchen, Semmeln und Bacon mit Spiegelei. Ich hätte nie im Leben gedacht, dass er soetwas vorbereiten konnte. Also nichts gegen ihn, aber ich hätte ihm nicht zugetraut, dass er Waffeln oder Pfannkuchen backen könnte. Es schmeckte großartig.

Als wir alles aufgegessen hatten, sah ich hoch zu meinem Meisterkoch. "Danke, Taddl."

Er drückte mich kurz mit seinem um mich geschlungenem Arm und drückte mir einen sanften Kuss auf meinen Kopf, der auf seiner Brust lag. "Für dich doch immer, Kleine.", flüsterte er, woraufhin ich glücklich lächelte und mich noch mehr an ihn schmiegte.

Moment was?! Erschrocken löste ich mich wieder von ihm. Ich konnte doch nicht einfach mit einem Jungen, den ich kaum kannte, kuscheln?

"Was ist los?", wollte Taddl wissen, wobei seine Stimme leicht enttäuscht klang. Schnell, Zoey, lass dir eine gute Ausrede einfallen. Denk nach.

"Eh, nichts. Mir ist grad nur eingefallen, dass ich vielleicht mal mein Zimmer streichen sollte. Nicht dass die Farbe schlecht wird oder so."

Man konnte ihm ansehen, dass er das nicht glaubte, aber er sagte nichts, sondern erkundigte sich nur, ob er mir helfen sollte, was ich dankend annahm, nachdem ich ihm aber noch erklärt hatte, dass ich das nicht gesagt hatte, damit er mir half, sondern einfach nur weil es stimmte. Aber er bestand darauf, mir zu helfen.

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Wuhu, nächstes Kapitel.
Ja, es ist irgendwie komisch, aber egal. Ich wollte euch nicht noch länger warten lassen.
Ich hoffe es hat euch gefallen, wenn ja freue ich mich über Votes und Kommentare.
Wenn nein, schreibt mir bitte, was ich besser machen könnte.
Wäre nett, wenn ihr meine Geschichte Leuten zeigen könnten, denen die vielleicht gefällt.
Ticki :3

Wie ein Umzug alles ändert (Youtuberhaus FF) - ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt