Ich ziehe meinen schwarzen Mantel über mein schwarzes Kleid und schlüpfe in meine schwarzen Ballerinas. Dann laufe ich hinter Kate aus dem Haus und steige in das Auto ihres Vaters.
Nach einer fünfzehn minütigen Autofahrt kommen wir beim Notar an, wo schon meine Geschwister warten. Langsam steige ich aus dem Auto und renne dann auf Felix zu und schmeiße mich in seine Arme. "Hey meine Kleine.", begrüßt er mich und zieht mich an sich. Genau das habe ich gebraucht. Eine Umarmung meines großen Bruders. Mit seinen Umarmungen schafft er es immer mir Kraft zu geben. Dankbar drücke ich ihn und wende mich dann meinen anderen Geschwistern zu, um sie zu begrüßen.
Nachdem wir eine Weile einfach nur in der Eingangshalle herumstanden, kommt ein kleiner alter Mann im schwarzen Anzug und führt uns in einen Raum im ersten Stock. Er wartet bis wir sitzen und lässt sich dann auf einem großen Lederstuhl hinter einem wuchtigen Schreibtisch aus Mahagoniholz nieder. Er räuspert sich und fängt dann an zu sprechen. "Es tut mir wirklich sehr leid, was mit ihrer Mutter passiert ist. Sicher war sie ein toller Mensch und hätte noch lange leben sollen." Er macht eine kurze Pause und fährt dann fort. "Aber ich bin nicht hier um eine Rede über Frau von der Laden zu halten, sondern um ihr Testament zu ö-"
Plötzlich wird die Tür aufgerissen und ein sehr unsympathisch aussehender Mann kommt, gefolgt von einer Barbie, in das Zimmer geschritten.
"Ach Herr von der Laden. Schön dass sie es einrichten konnten.", begrüßt der Notar den Fremden, der dem Namen nach mein Vater sein muss, betont freundlich. Es ist erstaunlich wie sehr sich Dad verändert hat. Früher sah er relativ gut aus und jetzt... Nicht mehr so wirklich. Als sich mein Vater und die Barbie hingesetzt haben, redet der Notar weiter. "Wenn wir nun fortfahren könnten. Wie ich gerade sagte, sind wir hier um Frau von der Ladens Testament zu öffnen." Er humpelt zu einem großen Schrank, ebenfalls aus Mahagoni, und sperrt eine der vielen Schubladen auf. Aus dieser zieht er mehrere Bögen Papier und kehrt dann zu seinem Stuhl zurück. Er räuspert sich ein letztes Mal und beginnt dann vorzulesen:
"Ich, Sophie von der Laden, geborene Peters (ihr Vorname und 'Geburtsname' sind ausgedacht), habe im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte folgende Entschlüsse für die Zeit nach meinem Leben gefasst:
1. Falls Zoey noch nicht volljährg ist, soll mein Besitz gerecht in fünf Teile aufgeteilt werden; ein Teil für jedes meiner Kinder und ein Teil für Zoeys Unterhalt. Wenn sie schon volljährig ist, soll mein Besitz gerecht in vier Teile aufgeteilt werden.
2. Sollte Zoey beim Zeitpunkt meines Todes noch nicht volljährig sein, dann soll sie selbst entscheiden ob sie zu ihrem Vater, zu einem ihrer Geschwister oder in ein Heim ziehen will.
3. Mein Exmann darf auf meiner Beerdigung nicht anwesend sein."
Bei den letzten Worten springt mein Vater, der schon bei Punkt zwei sehr entsetzt aussah,wütend auf. "WAS? WAS FÄLLT IHR EIN? ICH WERDE DOCH WOHL SELBST ENTSCHEIDEN DÜRFEN, OB ICH ZU IHRER BEERDIGUNG GEHE ODER NICHT! UND AUßERDEM: ZOEY ZIEHT ZU MIR! ICH HABE EIN SICHERES EINKOMMEN UND IHRE GESCHWISTER NICHT!" Die letzten Wörter schreit er so laut, dass die Fenster anfangen zu klirren. Richtig beängstigend. Langsam steht er auf und kommt auf mich zu. "Und DU, junges Fräulein, du kommst jetzt mit uns mit." Er greift nach meinem Arm und will mich aus dem Raum ziehen. "Lass mich los! Ich komme nicht mit!", brülle ich ihn an und versuche mich aus seinem Griff zu lösen. Vergeblich. Das einzige was ich damit bewirke ist, dass er meinen Arm nur noch fester fasst. "Du kommst mit!", brüllt er mit wutverzerrtem Gesicht. "AU! Lass mich los! Du tust mir weh verdammt!", versuche ich zu ihm durchzudringen, aber er ignoriert mich und schleift mich zur Tür.
Resigniert schließe ich die Augen und versuche den Schmerz in meinem Arm zu ignorieren. Plötzlich lässt aber der Druck an meinem Handgelenk nach. Ich öffne die Augen und was ich da sehe ist echt erstaunlich. Felix hat meinem Dad so fest ins Gesicht geschlagen, dass er Nasenbluten hat und mich loslassen musste um das Blut zu stoppen und gleichzeitig in seiner Jackentasche nach einem Taschentuch zu kramen. Dass ausgerechnet Felix, der Gewalt (außer in Videospielen) versbscheut, so fest zu schlagen kann, hätte ich nie gedacht. Anscheinend auch niemand anders, denn alle bis auf Kate, die eine Ausbildung zur Krankenschwester macht und mein Handgelenk untersucht, starren ihn verdutzt an, sodass niemand bemerkt, wie Herr von der Laden Senior samt Barbie aus dem Zimmer verschwindet.
"Ich glaube das war ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie nicht zu ihrem Vater ziehen oder?", richtet Herr Zynolka (der Notar) nach einer Weile das Wort an mich und unterbricht damit die erstaunte Stille. Ich nicke bekräftigend und Kate nimmt mich in die Arme. "Dein Handgelenk ist verstaucht. Wenn ich dieses Arschloch erwische, dann wird er sich wünschen nicht geboren zu sein, das schwöre ich dir!", flüstert sie.
"Ich würde sagen, sie haben zwei Wochen Zeit um sich zu Entscheiden, wohin sie ziehen. Außerdem müssen sie alle mir mitteilen, wie sie den Besitz ihrer Mutter aufteilen.", verabschiedet sich Herr Zynolka von uns, nachdem wir noch einige Papiere unterschreiben mussten.
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Hey ihr Lieben ❤
Hier ist wieder ein Kapitel für euch. Ich hoffe es gefällt euch.
Und bald kommt auch das ganze Youtuberhaus vor, keine Sorge.
Danke für über 100 Reads *0*
Hab euch lieb❤
Xx Ticki
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Wie ein Umzug alles ändert (Youtuberhaus FF) - ABGEBROCHEN
Fanfiction- Abgebrochen - Zoey muss sich nach dem Tod ihrer Mutter entscheiden: Zieht sie zu ihrem Vater, der mit seiner neuen Freundin in Berlin lebt und zu dem sie noch nie ein gutes Verhältnis hatte, oder zieht sie zu ihrem Bruder Felix, dem berühmten You...