Kaum hatten wir die WG der beiden betreten, kam uns auch schon Ardy entgegen, der uns neugierig ansah.
"Und, alles geklärt?", begrüßte er uns.
"Ja, alles wieder super.", antwortete ich ihm und lächelte ihn an. "Felix hat einfach nur übertrieben und deswegen haben wir uns selber Stress gemacht. Aber jetzt ist alles okay. Jedenfalls zwischen Taddl und mir, keine Ahnung, was mit meinem Bruder ist." Ich hoffte einfach, dass man mir meine halbe Lüge nicht ansehen konnte.
"Und deswegen hab ich mir gedacht, dass Zoey heute einfach hier pennt, dann hat Dner Zeit, sich zu beruhigen.", mischte sich nun auch Taddl ein.
"Oh, okay. Aber seid nicht zu laut heute Nacht." Er warf uns einen anzüglichen Blick zu. "Aber egal jetzt. Wollt ihr nen Film schauen?"
Das war gar keine so schlechte Idee, so brachten wir wenigstens die Zeit rum, ohne dass Ardy auf die Idee kommen könnte, doch noch zu fragen, was zwischen uns passiert war. Also stimmten wir zu und standen kurz darauf vor einem riesigen Regal voll mit DVDs.
"Was willst du schauen, Zoey?", fragte mich Ardy.
Ratlos blickte ich auf die gigantische Auswahl. Ich konnte mich beim besten Willen nicht entscheiden, es gab hier so unglaublich viele gute Filme, was ich den Jungs auch genau so sagte.
"Hm, wie wärs mit Herr der Ringe?", schlug Taddl daraufhin vor und so kam es, dass wir kurz darauf mit Chips, Gummibärchen, Schokolade, Cola, Energydrinks und Bier auf der Couch saßen und einen Ausflug nach Mittelerde veranstalteten.
Ich liebte die Filme einfach so unglaublich sehr und könnte sie zehntausendmal anschauen, ohne dass ich mich langweilen würde. Okay, wahrscheinlich war das jetzt ziemlich übertrieben, aber egal. So ungefähr stimmte es ja. Ich fand die Filme einfach perfekt, jedenfalls bis auf die Stelle mit der Spinne. Mit Spinnenphobie ist das nämlich nicht so toll.
Und genau deshalb musste Taddl es auch ertragen, dass ich mein Gesicht gegen seine Brust presste und seinen Arm nahm, um mich zu verstecken. Ja kann sein, dass ich überreagierte, aber ich bekam bei Spinnen einfach immer unglaubliche Panik.
Während Ardy mich deswegen halb auslachte, aber nicht wirklich boshaft sondern, naja, man konnte es fast freundschaftlich nennen, schien Taddl mich zu verstehen und versuchte mich zu beruhigen, indem er mir sanft über den Rücken strich. Und tatsächlich half es ein bisschen, was mich ziemlich überraschte. Normalerweise schaffte es niemand, mich zu beruhigen, wenn ich sozusagen einen "Phobieanfall" hatte.
Eigentlich hätte ich mich, als die Spinne nicht mehr vorkam, wieder normal hinsetzen sollen, aber irgendwie war Taddl bequemer als die Couch, also blieb ich einfach auf ihm liegen und missbrauchte ihn als Kopfkissen, während ich gebannt der Handlung des Films folgte.
Als Ardy das bemerkte, warf er uns immer wieder misstrauische und anzügliche Blicke zu. Der Einfachkeit halbe tat ich so, als würde ich das gar nicht merken, weil ich so in den Film versunken wäre. Taddl tat es mir gleich, glaube ich, denn auch er sagte deswegen kein Wort zu Ardy, auch nicht nach den Filmen.
"Ehm ja, gute Nacht, Leute. Auch wenn man das nicht mehr Nacht nennen kann.", lachte Ardy woraufhin ich auf die Uhr sah, die mir mitteilte, dass es viertel nach sechs war. Morgens, versteht sich. "Ach ja, tut mir den Gefallen und seid nicht so laut, dass ihr mich weckt." Wieder einer dieser komischen Blicke. "Ich geh jetzt jedenfalls pennen.", verabschiedete er sich von uns und war keine fünf Sekunden später in seinem Zimmer verschwunden.
"Ehm, Zoey?", setzte Taddl schüchtern an. "Einer von uns beiden muss eigentlich auf dem Sofa schlafen, oder? Aber das ist ziemlich unbequem und eh..." Er stockte. Täuschte ich mich, oder wurde er tatsächlich ganz leicht rot? "Deswegen wollte ich fragen, ob es für dich okay wäre, wenn wir beide in meinem Bett schlafen? Also, keine Sorge, es ist groß genug für zwei und wenn du das nicht willst, kann ich auch im Wohnzimmer schlafen, aber..."
"Natürlich geht das nicht.", unterbrach ich ihn, wobei meine Stimme vor Sarkasmus nur so triefte, was er aber irgendwie nicht zu bemerken schien. War er wirklich so aufgeregt, dass er das nicht checkte? Und wenn ja, warum? Wir waren doch einfach nur Freunde und wir hatten ja schon mal zusammen auf einer Couch geschlafen.
"Echt nicht? Oh." Leicht geknickt antwortete er mir. "Naja, dann geh ich mal ins Wohnzi-"
"Oh Gott, TADDL!", schnitt ich ihm das Wort ab. "Natürlich ist es okay für mich, wenn wir beide in deinem Bett schlafen. Warum sollte das ein Problem sein?" Erleichtert atmete er auf. "Es gibt aber so ein kleines Problemchen.", fuhr ich dann fort und merkte, wie er sich wieder anspannte. "Ich brauch noch irgendwas, in dem ich pennen kann."
"Du kannst was von mir nehmen.", bot er mir an. "Warte, komm mit, ich such dir was raus."
Zielstrebig lief er zu einer der Türen und betrat den Raum, dicht gefolgt von mir. Staunend sah ich mich um. Wie scheinbar so ziemlich alles in der Wohnung waren die Möbel in diesem Raum weiß. Der große Schrank, in dessen mittlere Tür ein Spiegel eingelassen war, nahm eine ganze Wand des Raums für sich in Anspruch. An der Wand gegenüber der Tür hingen viele Bilder, fast so wie im Flur meines Bruders. Der einzige Unterschied dazu war, dass die Wand hier nicht von Türen, sondern von einem Fenster unterbrochen wurde. Rechts von mir, ein Stück von der Tür weg, stand ein ebenfalls weißes Regal, das als eine Art Raumteiler verwendet wurde. Im Regal standen viele CDs, ein paar weitere DVDs, Videospiele, Bücher und sonstiges Zeug, was man normalerweise halt so in einem Regal fand. Das einzige außergewöhnliche war die Lichterkette, die lilanes Licht im Raum verbreitete. Es sah einfach nur super aus.
"Hier. Ein Shirt und eine Boxershort, ist das okay für dich?", wurde ich beim Bewundern des Raumes unterbrochen.
"Ja, das ist super so. Danke. Wo kann ich mich umziehen?", antwortete ich ihm, wegen seinem absolut genialen Zimmer etwas perplex.
Taddl zeigte mir das Bad und keine fünf Minuten später war ich schon wieder zurück. Meine Klamotten warf ich achtlos auf den Boden und ging zur Bilderwand mir gegenüber. Es interessierte mich unheimlich, was er da an seiner Wand hängen hatte, aber leider konnte man nicht wirklich viel erkennen, da die Lichterkette allein nicht genug Licht spendete.
"Weißt du was? Morgen früh oder eher nachher kannst du dir die Bilder in Ruhe anschauen, aber jetzt komm ins Bett, sonst tötet mich dein Bruder noch, weil du zu wenig schläfst, oder sowas.", meinte Taddl leise.
Vorsichtig und langsam, schließlich war ich verdammt müde und hatte Angst, über irgendetwas zu stolpern oder so, tapste ich zu seinem Bett und erkannte, dass er vorher Recht gehabt hatte. Sein Bett war eindeutig groß genug für zwei, wahrscheinlich würden sogar drei Menschen ohne Platzprobleme darin schlafen können. Es war einfach ein riesiges Bett, das den Platz zwischen dem Regal und der "letzten" Wand komplett ausfüllte. Und dieser Platz war überraschend groß. Ich hätte nicht gedacht, dass sein Zimmer so riesig wäre.
An der Wand war ein großer Fernseher befestigt und auf einem Regal darunter stand ein DVD-Player und eine Stereoanlage. Viele fette Kissen lagen am anderen Ende des Bettes, also am Regal, und irgendwo in mitten dieses Kissenberges lag Taddl unter einer dicken Decke begraben und klopfte einladend auf den Platz vor sich. Müde legte ich mich zu ihm, schlüpfte unter die Decke, die er für mich abhob, kuschelte mich leicht an ihn und war eingeschlafen, noch bevor ich ihm eine gute Nacht wünschen konnte.
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Hallu :3
Neues Kapitel am Start, yey.
Und ja, eigentlich wollte ich das spätestens heute Morgen posten, aber naja, ich habs irgendwie voll vergessen, weil ich auch noch ein Reallife mit Freunden und leider auch Schule habe. Naja, egal, hauptsache ich habs nicht komplett vergessen.
Ich hoffe es war nicht zu langweilig oder so, ich find das Kapitel nämlich irgendwie komisch. Lasst mal bitte eure Meinung dazu da. Danke.
Außerdem würde ich mich über Votes echt freuen und wenn ihr wollt, könnt ihr ja Leuten, denen meine Geschichte gefallen könnte, mal von ihr erzählen. Wäre nett. <3
Bis bald oder so,
-Ticki.
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Wie ein Umzug alles ändert (Youtuberhaus FF) - ABGEBROCHEN
Fanfiction- Abgebrochen - Zoey muss sich nach dem Tod ihrer Mutter entscheiden: Zieht sie zu ihrem Vater, der mit seiner neuen Freundin in Berlin lebt und zu dem sie noch nie ein gutes Verhältnis hatte, oder zieht sie zu ihrem Bruder Felix, dem berühmten You...