Als ich wieder aufwachte, brauchte ich ein bisschen, bis ich realisierte, wo ich war und wem der Arm, der mich an seinen Besitzer drückte, gehörte. Ich war morgens immer etwas langsam und wenn ich nicht in meiner gewohnten Umgebung aufwachte, dachte ich immer kurz, dass ich entführt worden wäre. Wenn man mal so darüber nachdachte, war ich schon etwas sehr komisch.
Aber das war jetzt erstmal egal. Ich hatte die Nacht also zusammen mit Taddl in seinem Bett verbracht und das an ihn gekuschelt, obwohl es extrem viel Platz hatte. Und obwohl er gestern noch gesagt hatte, dass wir die Sache mit dem Kuss vergessen sollten und einfach Freunde wären, kuschelten wir jetzt. Taten Freunde so etwas? Verwirrt starrte ich in das, dank Rolläden dunkle, Zimmer und hoffte, dass Taddl bald aufwachen würde. Ich musste nämlich mal dringend aufs Klo, drei ewig lange Filme mit vielen Getränken gehen halt nicht spurlos an einem vorbei, aber ich wollte Taddl deswegen nicht aufwecken.
Doch als er gefühlte fünf Stunden später immer noch nicht wach war, beschloss ich, dass er selber schuld war, wenn er jetzt wach werden würde. Vorsichtig löste ich seinen Arm von meiner Taille und schälte mich aus seinem Griff. Überraschenderweise wurde er nicht wach. Er schlief einfach tief und fest weiter. Hätte ich vorher nicht seinen Atem gespürt, wäre ich mir sicher gewesen, dass er tot wäre.
Leise tappste ich mit nach vorne ausgestreckten Armen, ich wollte keine gebrochene Nase riskieren, durch das dunkle Zimmer und stolperte dabei über meine Klamotten, die irgendwo rumlagen. Ich war echt talentiert. Aber Taddl schlief echt wie ein Stein und wachte trotz meinem Fluch nicht auf. Ich beneidete diesen Typen echt.
Als ich kurze Zeit später meine Geschäfte erledigt hatte, hörte ich, dass einer der beiden Jungs wach war. Ich vermutete einfach mal, dass es Ardy war, schließlich hatte Taddl vor zwei Minuten noch geschlafen. Immer noch etwas schläfrig tappte ich zur Geräuschquelle und fand im Wohnzimmer Ardy vor, der mit einem Energydrink in der Hand dasaß und an seinem Handy war.
"Morgen.", machte ich mich bemerkbar.
"Na, wie war die Nacht mit Taddl?", fragte er und sah mich leicht böse an.
"Zwischen uns läuft nichts, Ardy." Genervt sah ich ihn an. "Warum bist du eigentlich immer so angepisst, wenn ich dabei bin?" Das war mir aufgefallen, während ich gewartet hatte, dass Taddl aufwachte. "Ich hab dir doch nichts getan, man."
"Ehm. Ich. Eh.", stotterte Ardy und wurde rot. "Das klingt jetzt komisch und geht dich eigentlich gar nichts an, ich hab keine Ahnung, warum ich dir das sage." Es ging mich also nicht an, warum mich jemand nicht mochte? Interessant. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. "Naja, ehm. Schläft Taddl noch?", erkundigte Ardy sich und als ich nickte fuhr er leise fort. "Naja, ich hab halt Angst, dass du mir Taddl klaust. Er ist schließlich mein bester Freund." Er sah auf den Boden und plötzlich tat er mir unendlich leid. Ich kannte dieses Gefühl und diese Angst nur zu gut.
"Ich würde dir niemals, hörst du, niemals, deinen besten Freund klauen. Glaub mir. Ich weiß, dass so etwas scheiße ist, also warum sollte ich es machen?"
Erleichtert und irgendwie dankbar blickte Ardy mich an. "Versprochen?" Ich nickte, woraufhin er erleichtert aufatmete. "So, ehm. Willst du was essen?", wechselte er schnell das Thema.
Dankbar nickte ich und er ging mit mir in die Küche, wo er schwungvoll den Kühlschrank öffnete. "Voilà. Wir hätten im Angebot...", er stockte und begann, irgendetwas zu suchen, was mir schmecken könnte. "Ach, egal. Nimm dir einfach, was du willst. Oder wir können auch ne Pizza bestellen, wenn du willst."
"Hat hier jemand Pizza gesagt?", ertönte plötzlich eine tiefe Stimme hinter uns. "Ach ja, guten Morgen."
Ich drehte mich um und sah einen offensichtlich seeeeehr müden Taddl. Seine Augen waren noch halb zu und sein Haar war extrem verstrubbelt, was mich irgendwie zum Grinsen brachte.
"Morgen.", erwiderte ich und fragte ihn dann, ob er Pizza bestellen wollte. Er wollte und lief los, um sein Handy zu suchen, weswegen ich wieder allein mit Ardy war, der mich dumm angrinste. Auf meine Frage, wieso er das tue, reagierte er nicht, sondern wollte wissen, was für eine Pizza ich gern hätte. Resigniert seufzte ich und bestellte eine mit Salami.
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Langweiliges und kurzes Kapitel, ich weiß. Tut mir leid.
Aber ich hab zur Zeit einfach so verdammt viel Stress mit der Schule, dass es mich wundert, dass ich überhaupt zum Schreiben komme und ein kurzes Kapitel ist immerhin besser als kein Kapitel, oder?
Kritik und Votes sind wie immer willkommen. (Geeeeebt. Miiir. Kritiiik. ^^)
-Ticki
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Wie ein Umzug alles ändert (Youtuberhaus FF) - ABGEBROCHEN
Fanfiction- Abgebrochen - Zoey muss sich nach dem Tod ihrer Mutter entscheiden: Zieht sie zu ihrem Vater, der mit seiner neuen Freundin in Berlin lebt und zu dem sie noch nie ein gutes Verhältnis hatte, oder zieht sie zu ihrem Bruder Felix, dem berühmten You...