Kapitel 18

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Wir hatten uns gerade aufs Sofa gesetzt, um die Pizza, die wir vor nicht mal fünf Minuten entgegengenommen hatten, zu "frühstücken" (es war ungefähr drei Uhr nachmittags), als es schon wieder an der Tür klingelte. Murrend stand Ardy auf, um nachzusehen, wer es war. Taddl und ich hörten, wie er die Tür öffnete und den Neuankömmling mehr oder weniger überrascht begrüßte. Als wir den Namen der Person hörten, erstarrten wir. Anscheinend hatte mein Bruder beschlossen, dass ich jetzt lange genug weg gewesen wäre. So etwas in der Art teilte er Ardy jedenfalls mit. Ich verdrehte meine Augen, woraufhin Taddl losprustete und mir aus Versehen ein Stück Pizza ins Gesicht spuckte. Ich kreischte auf. Pizza ist zwar ein absolut tolles Essen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es bessere Gesichtsmasken als Pizzabelag gibt.

Noch während ich mir das Zeug aus dem Gesicht wischte und Taddl mich auslachte, kamen die beiden Jungen ins Wohnzimmer und sahen uns ziemlich komisch an, was ich auch verstehen konnte. Ich bezweifelte nämlich, dass die beiden es gewohnt waren, Menschen mit Pizza im Gesicht zu sehen.

Wutentbrannt starrte mein Bruder mich an. "Weißt du eigentlich, was für verdammte Sorgen ich mir gemacht hab? Hättest du nicht wenigstens an dein Handy gehen können?" Man musste ihm hoch anrechnen, dass er nicht brüllte. Schuldbewusst sah ich ihn an. Er hatte ja schon recht und das wusste ich.

"Tut mir leid.", geknickt sah ich zu Boden. "Aber mein Handy war lautlos und ich hab eigentlich gar nicht daran gedacht und außerdem war ich zu wütend auf dich, um wirklich nachzudenken."

Er atmete laut aus. Es war offensichtlich, das er sehr angepisst war. Verständlich. "DU warst wütend auf mich? Wenn hier überhaupt jemand wütend sein darf, dann ja wohl ich!" Jetzt schrie er doch. "Ich kümmere mich um dich und will, dass du hier eine tolle Zeit hast. Und was machst du? Verschwindest einfach, ohne mir irgendein Lebenszeichen zu geben. Ich dachte, du wärst überfahren worden oder sowas!"

"Felix. Ich... Es tut mir leid, wirklich. Ich bin nur immer noch durcheinander, ich komm einfach nicht damit klar, dass Mum -" Ich stockte. Ich konnte nicht weiterreden, sonst würde ich in Tränen ausbrechen, das spürte ich. Anscheinend merkten das auch die anderen, denn ich hörte, wie Ardy und Taddl leise das Zimmer verließen, während mein Bruder mich in den Arm nahm.

"Hey, ganz ruhig, okay? Tief ein und ausatmen. Ich versteh dich, ich komm damit auch noch nicht wirklich klar. Aber wir beide sind jetzt eine Familie, wir müssen zusammenhalten." Sanft strich er mir über den Rücken und hielt mich einfach nur fest, bis ich mich wieder beruhigte.

"Tut mir leid.", unterbrach ich die Stille nach einer Weile.

"Schon okay, Kleine." Ich hörte, dass er lächelte. "Ich hab überreagiert. Ich muss mich entschuldigen, nicht du."

"Alles wieder gut?", fragte ich leise, woraufhin er nickte und mich nochein wenig fester an sich drückte.

"So. Dann iss mal deine Pizza auf und komm irgendwann heute bitte hoch, damit wir dein Zimmer fertig kriegen, ja?" Er löste seine Arme von mir, stand auf und verließ das Zimmer. Ich hörte, wie er sich von den Jungs verabschiedete, dann ging die Haustür zu und kurz darauf waren die beiden Brudis wieder bei mir.

"So. Ihr versteht euch also wieder.", stellte Ardy fest und als ich glücklich nickte, redete er grinsend weiter. "Wie wärs, wenn wir das feiern?"

Verwirrt sah ich ihn an. Was meinte er damit? Taddl verstand das ganze scheinbar genauso wenig wie ich, denn er erkundigte sich ratlos, wie Ardy das denn bitte meinte, woraufhin er nur zu hören bekam, dass er sich gedulden sollte. Anscheinend würden wir schon noch verstehen, was Ardy meinte. Das versprach er jedenfalls.

Selbst als ich eine Viertelstunde später meine Pizza verspeist hatte und zusammen mit den beiden eine kleine Runde zockte, bevor ich nach oben ging, um mein Zimmer fertig zu streichen, wusste ich noch nicht, was Ardy gemeint hatte. Ich war manchmal etwas langsam, was mir momentan aber komplett egal war. Was zählte waren die glücklichen Momente, die ich trotz oder gerade wegen dem Tod meiner Mutter erleben konnte. So komisch das klang, eigentlich musste ich dankbar darüber sein. Ich meine, klar war das alles verdammt scheiße, aber dafür hatte ich jetzt Freunde gefunden. Ja, ich sah die Jungs als Freunde an, schließlich waren sie mir echt ans Herz gewachsen, selbst wenn ich sie noch nicht lange kannte.

Nach einer halben Stunde, die ich damit verbrachte, vergeblich GTA zu versuchen, ging ich nach oben. Mein Zimmer sollte ja auch noch irgendwann einzugsbereit werden.

Als ich klingelte, ich hatte noch keinen eigenen Wohnungsschlüssel, dauerte es keine fünf Sekunden, bis mir die Tür geöffnet wurde. Mein Bruder hatte also schon auf mich gewartet. Aus meinem Zimmer oder besser gesagt der momentanen 'Baustelle' dröhnte laut die Felix' Lieblingsmusik. "Ich hab schon mal angefangen und ohne Musik halte ich Streichen nicht aus.", erklärte er mir die Situation, als er meinen skeptischen Blick bemerkte. "Aber wenn du willst, können wir auch was anderes hören." Ich lehnte ab, schließlich war sein Musikgeschmack erträglich und es war das Mindeste seine Musik zu hören, nachdem ich einfach verschwunden war. Also zog ich mir schnell ein altes Shirt meines Bruders über und gemeinsam setzten wir die bereits begonnene Arbeit fort.

Es dauerte keine zwei Stunden, bis wir endlich fertig waren, was um ehrlich zu sein auch kein Wunder war, schließlich hatten Taddl und ich schon angefangen und auch Felix hatte schon ein bisschem gestrichen. Obwohl, vielleicht war es doch ein Wunder. Ein Langsamkeits-Wunder oder sowas in der Art. Aber das war auch egal, immerhin waren wir fertig geworden und morgen oder übermorgen würden wir mit dem Aufstellen meiner Möbel beginnen können, je nachdem wie schnell die Farbe trocknen würde.

"Ach Zoey?", rief mein Bruder mir hinterher, als ich gerade den Raum verlassen wollte.

"Ja?" Ich drehte mich wieder um und kam zurückgelaufen.

"Simon fragt, ob wir nachher alle essen gehen wollen. Also er, Caty, wir beide, Taddl und Ardy. Wir können aber auch hierbleiben, falls du zu müde bist oder so." Prüfend sah er mich an, woraufhin ich trotzig den Kopf schüttelte. Ich war zwar wirklich müde, aber das würde ich niemals zugeben. Und außerdem mochte ich die anderen vier und verbrachte gerne Zeit mit ihnen.

"Wann gehen wir los?", erkundigte ich mich und erfuhr, dass wir uns um ungefähr halb acht unten treffen würden. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass ich also nur noch etwas mehr als eine Stunde hatte, um mich zu duschen. Na das konnte ja was werden, schließlich duschte ich normalerweise immer ungefähr eine Stunde, musste meine Haare föhnen, mich leicht schminken und Felix auch noch duschen lassen. Leicht panisch rannte ich ins Bad.

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Hallo an alle, die diese Geschichte überhaupt noch lesen.
Es tut mir wirklich leid, dass ich quasi nie update. Ich habe sogar ein paar vorgeschriebene Kapitel, aber keine Motivation weiter zu schreiben oder überhaupt die App zu öffnen. Das liegt daran, dass ich kein Youtube mehr schaue. Ich bin einfach kein Fan mehr vom Youtubehaus und all den Leuten, von denen ich früher nicht genug bekommen konnte. Aus genau diesem Grund werde ich diese Geschichte auch leider abbrechen. Ich werde jetzt noch alle Kapitel posten, die in meinen Entwürfen sind und zwar genau so, wie sie da stehen. Ich werde sie nicht noch einmal Korrektur lesen oder so etwas. Ich werde sie einfach teilen und dann ist hier Schluss. Vielleicht kommen hier auf dem Account noch andere Geschichten, aber ich will nichts versprechen. Ich bin viel zu antriebslos und demotiviert, um eine Geschichte zu schreiben, obwohl ich das Schreiben liebe. Aber vielleicht kommt hin und wieder mal ein One Shot. Nicht unbedingt über ein Ship oder sowas, sondern einfach eine Art Kurzgeschichte. Keine Ahnung.
Jedenfalls danke an alle, die meine Geschichten gelesen haben, seitdem ich vor ca 2 1/2 Jahren diesen Account erstellt habe. Danke an alle, die aktiv waren und Kommentare geschrieben haben. Es war toll und es tut mir wirklich wirklich leid, aber ich kann keine FF über Leute schreiben, von denen ich kein Fan bin.
-Bis irgendwann mal,
Ticki

Wie ein Umzug alles ändert (Youtuberhaus FF) - ABGEBROCHENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt