PoV: Cloe
"Der beste Weg, nicht das Herz gebrochen zu bekommen, ist so zu tun, als hätte man keins.„
Ich habe schon viele Male getötet, ohne etwas dabei zu fühlen. Ich habe getötet, weil sie schlechte Vampire waren. Doch bei Tyler dreht sich mir der Magen um. Er drängt sich in meinem Kopf. Ohne es zu wollen dachte ich an ihn. Liegt es vielleicht daran, dass ich mich bei ihm so wohl fühle? Oder wegen dieser Anziehungskraft? Oder auch nur weil ich dumm bin! Dumm weil ich mich immer wieder in solche Situationen bringe. Verdammt, ich bin hier um ihn zu töten und nicht mit ihm zu vögeln! Geschweige denn überhaupt an so etwas zu denken. In meinem Leben gibt es kein Platz für Zärtlichkeiten. Nie habe ich daran gedacht mit jemanden zu schlafen. Doch bei Tyler stelle ich es mir vor. Wie er mit seiner sexy stimme, mir unanständige Dinge ins Ohr flüstert. Oder wie seine große Hand meinem Körper gutes tut. Mit hoch rotem Kopf starrte ich in mein Drink. Scheiße. "Alles in Ordnung, Miss?" Fragt der ältere Barkeeper. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. "Nein, es ist überhaupt nichts in Ordnung." Gab ich flüsternd von mir. "Ist es wegen dem jungen Herrn?" Ich sah ihn leicht lächelnd an. Er hat die typischen Barkeeper Klamotten an, doch es war irgendwie besonders. Es war in keinem schwarz, sondern in einem dunkel blau. Seine grauen Haare hat er sich elegant nach hinten gegellt. Sein Gesichtsausdruck war fragend. Er sah überhaupt nicht nach einem Vampiren aus, sondern eher wie ein süßer kleiner Vorort Opi. Unwillkürlich musste ich grinsen. "So sehen sie doch gleich viel hübscher aus." Stellte er erfreut fest. "Sie sollten viel mehr grinsen. Seid Sie hier angekommen sind, sind Sie so angespannt. Woran liegt das?" Ich nahm einen tiefen Schluck von meinen Gin Tonic. Ich zuckte mit den Schultern. "Das Leben ermüdet mich." Gestand ich. So etwas hätte ich niemals laut ausgesprochen, doch bei ihm konnte ich es mir erlauben. Wahrscheinlich hat er genauso keine Familie mehr, wie ich. Er schüttelte den Kopf und putzt die Trese. "Wie kann ihr Leben Sie denn noch ermüden? Sie haben doch gar kein Leben mehr." Das traf mich mitten ins tote Herz. "Sehen Sie mich doch nicht so an. Diese Tatsache können die meisten nicht verkraften, doch es muss gesagt werden. Wieso sich noch einen Kopf machen, wenn man schon längst tot ist? Wovor müssen Sie denn noch Angst haben? Vor dem tot? Schätzchen ich glaub dafür ist es zu spät." Auf einmal wurde ich wütend. Wieso sagt er mir so etwas? Das weiß ich doch schon! Mein Leben ist vorbei und ich akzeptiere es! Gerade als ich ihm das an den Kopf werfen wollte, sprach er einfach weiter. "Ich weiß was Sie sagen wollen. Wieso ich Ihnen das sage. Das fragt sich jeder und jeder wird wütend auf mich, weil ich nun mal die Wahrheit sage. Sie sind vielleicht gefangen, doch Sie haben immer eine Wahl. Entweder sterben oder leben." "Nein." Wiedersprach ich ihm. Musternd sah er mich an. "Nein?" "Nein! Diese Wahl habe ich nicht. Ich bin tot. Ich kann nicht leben und ich kann nicht sterben, weil ich niemals wieder leben kann und weil ich schon tot bin." Stolz nickte er. "Sie haben es verstanden, gut gemacht. Das können nicht viele Vampire. Sie leugnen lieber diese Tatsache, anstatt sich damit zu befassen." Etwas hinter mir lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Auf einmal ist er nicht mehr der selbstbewusste Mann, sondern ein ängstlicher. Seine Augen huschten zu mir und wieder hinter mich. "Hier." Er schob mir etwas über den Tresen. Es sah aus wie ein Taschentuch in dem was gewickelt wurde. "Passen Sie auf sich auf. Irgendwann sind Sie frei und können Entscheidungen treffen." Mit diesen Worten verschwand er hinter einer Tür. Verwirrt nahm ich das Taschentuch und stopfte es zu dem Fläschchen. Verwirrt drehte ich mich um. Zuerst konnte ich nichts erkennen, doch als ich eine nun bekannte stimme hörte. Wusste ich auch weshalb er gegangen war. Tyler stand mit einem der Sicherheitsmänner vor dem Fahrstuhl. Sie hatten wohl eine sehr hitzige Auseinandersetzung. Tyler murmelte etwas unverständliches und schickte ihn dann weg. Genervt rieb er sich seine Schläfe. Befangen sah ich ihn an. Doch bevor er mich erwischen konnte, wie ich ihn anstarrte, sah ich schnell wieder auf mein Drink. Gedankenverloren beobachtete ich das Eis darin, wie es langsam schmilzt. Ein kalter Windzug streifte meinen Nacken und eine kalte Hand berührte mich dort. Ich sollte das nicht genießen, doch verdammt sei diese Selbstbeherrschung. "Schön das du auf mich gewartet hast, obwohl ich liebend gerne dich auch gesucht hätte." Hauchte er mir ins Ohr. Seine raue Stimme ließ mich erschaudern. Unwillkürlich drückte ich mich gegen seine Brust. Sein Duft stieg mir in die Nase. Er hatte ein leichtes Parfüm drauf. Es roch nach Holz und Blumen. Tyler legte seinen Kopf auf meinem und strich über meine Arme. "Hast du mich vermisst, Liebes?" Raunte er mir ins Ohr. Dumm grinste ich. Vergessen war der alte Mann. "Natürlich nicht. Ich wollte nur mein kostenlosen Drink." Leise lachte er auf und legte einen Arm um meine Taille. Geschockt riss ich meine Augen auf. Ich bin so dumm. Durch diese Geste konnte ich perfekt auf seine Uhr sehen. Sie waren wirklich schön, aber was mich ablenkte waren die Blutspritzer darauf. Sie waren frisch und Tropfen noch. Starr sah ich nach vorne. Das hatte er wohl gemacht. Übelkeit erfasste mich, obwohl ich wusste das ich nicht kotzen konnte. Trotzdem fühlt es sich an, als kotze ich gleich meine ganzen Innereien aus. Ich verspannte mich und schob seine Hand weg. Ein paar Bluttropfen waren auf meinem Kleid gelandet. Dieses Kleid wird danach sofort weggeschmissen. "Alles in Ordnung?" Fragte er und wand sich zögernd ab. Ich nickte schnell und lächelte ihn gefälscht an. Auch wenn ich jetzt wusste das er schlimme Dinge tut, konnte ich nicht von ihm wegsehen. Er war einfach zu schön. Seine Augen zeigten kein einziges Gefühl. Was wahrscheinlich daran liegt, dass er Kontaktlinsen trägt. Ich zeigte auf sie und legte meinen Kopf schief. "Wieso trägst du sie auch hier?" Meine Frage schien ihn kurz zu verwirren, doch dann lächelte er wieder mit diesem hinreißenden Lächeln. Eine Welle der Zuneigung durchströmte mich. "Tja, wenn man von der Politik kommt, muss man ein paar Opfer bringen." Etwas in seiner Stimme veränderte sich. Er und ich wussten das diese Antwort Zweideutig gemeint war. Ich nickte und wand mich wieder meinem Drink zu. Tyler setzte sich währenddessen neben mich und sofort kam ein neuer Barkeeper herein. Fragend sah ich Tyler an der jedoch, zuckte nur mit den Schultern und lächelte wieder. "Du bist hier wohl eine ziemlich große Nummer." "Kann schon sein. Ich bin hier wirklich oft. Öfters als bei mir Zuhause." Warum wohl? Er lockerte seine Krawatte und streckte sich. "Geben Sie mir bitte das übliche und für diese junge Dame das gleiche." Der Barkeeper nickte und machte sich sofort an die Arbeit. Das übliche. Also ist dieser Barkeeper schon lange mit ihm bekannt. Das macht mir meine Aufgabe etwas schwerer. Der Barkeeper stellte uns die Drinks hin und verschwand wieder hinter dieser Tür. "Nun, Cloe. Erzähl mir etwas von dir." Skeptisch sah ich das Getränk vor mir an. Ich hab zwar gesehen was der Barkeeper rein gemacht hat, doch nicht nur die Volturi haben starke Giften. Wenn Tyler meine skeptik gemerkt hat, sagte er dazu nichts. Ich wand mich ihm etwas zu und überschlug meine Beine aufreizend. Er verfolgte jeder meiner Bewegungen. "Was genau willst du denn wissen?" Fragte ich amüsiert. Gespielt überlegte er nach. Als er mich dann wieder ansah, waren seine Augen ein stück dunkler geworden. Seine gerade noch lässige Haltung war nun angespannt. "Wieso willst du mich umbringen?" Innerlich zuckte ich zusammen, durch mein Versagen. Das war das erste Mal, dass einer meiner Opfers mich durchschaute. Doch äußerlich ließ ich mir nichts anmerken. Mein aufgesetztes lächeln wurde breiter. "Wieso sollte ich dich umbringen wollen?" Fragte ich unschuldig. Ich wusste das er mir meine Lüge nicht abkaufte. Sein Gesichtsausdruck war hart. Seine Autorität war deutlich zu erkennen. "Ja, wieso?" Murmelte er und ließ mich nicht aus den Augen. "Ich habe viele interessante Sachen über Sie gehört. Zum Beispiel das Sie wirklich reizend sind." Ich wusste nicht ob das ein Kompliment war. Noch immer starrt er mir direkt in die Seele. Er ließ seine Augen durch den Raum wandern. "Wissen Sie, dass hier mehr als 20 Wachmänner herumlaufen. Und auf eine einzige Geste von mir warteten, bis sie kommen und Sie laufen sollten. Spielen wir keine Spielchen mehr, Liebes. Und erzähl mir endlich was du von mir willst." Mein lächeln fror ein. Es hat kein Sinn mehr. Vielleicht wird Aro mich dafür foltern was ich jetzt tun werde. Doch es war mir egal. Alles war mir egal. Ob ich durch Aro's Hand endlich in die Hölle komme oder ob ich heil aus dieser Sache rauskomme. Meine scheinheilige Maske fiel und es blieb nur noch meine kalte und leere Fassade zurück. Tyler ließ sich sein bedeuern nicht ansehen, doch ich wusste sie war da. Ich konnte förmlich spüren wie er sich immer weiter verkroch. Er verstecke sich genauso wie ich. "Schade, ich dachte wir könnten bis dahin eine gute Zeit zusammen haben." Murmelte ich und schob mein Glas beiseite. Meine Lust zu Alkohol verschwand so schnell wie die Anziehung zu Tyler Natt. Doch etwas blieb. Eine kleine Flamme verbrannte mich noch. Doch sie war so klein, dass ich sie fast nicht spürte. Ich wusste auch das diese Flamme auch noch in ihm steckte. "keine Lügen mehr, Cloe. Ab jetzt legen wir beide die Karten frei." "Wieso sollte ich dir etwas verraten, was mich umbringt?" Gab ich leise zurück. Er nickte und nahm ein Schluck von seinem Getränk. "Weißt du was ich noch herausgefunden habe? Das du Aro's kleines Schoß Hündchen bist. Die alles tut was er verlangt. Dein Gesicht zeigt zwar keine Gefühle, doch ich weiß das in dir ein Tornado tobt." Vernichtend sah ich ihn an. Am liebsten würde ich ihm den Kopf abreißen dafür was er gerade gesagt hat. Doch dann muss ich noch mehr Vampire das Leben nehmen. Wenn er tatsächlich die Wahrheit sagt, stecke ich ziemlich in der Scheiße. "Woher willst du das wissen? Es könnten auch nur Lügner gewesen sein." Tyler lachte bitter auf und schüttelte den Kopf. "Deine Reaktion hat mir gerade bestätigt, dass es wahr ist, Liebes." "Nenn mich nicht Liebes. Du willst das ich dir sage was ich von dir will? Gut das werde ich. Ich soll dich töten. Dich in einzelne Stücke zerfetzen und verbrennen. Bis du nur noch Asche bist in dieser verkackten Welt. Weil du ein ziemlich beschissener Vampir bist haben sie gesagt." Ich stand in Flammen. Meine Wut überkam mich so schnell wie ein Tsunami. Etwas kontrollierte mich, sodass ich es gesagt habe. Ich weiß nicht ob ich jetzt abhauen soll oder mich meinen Schicksal entgegen treten sollte. Tyler starrt in sein Drink. Sein schweigen machte mich wütend. "Sag etwas!" Befahl ich. Tyler ließ sich von meiner Wut nicht beirren, sondern kippte nur den ganzen Drink in einem Zug leer. "Wie schnell unser Verlangen zu Wut umgewandelt ist." In seiner Stimme konnte ich einen Anflug von Heiterkeit heraushören. "Wenn du jetzt lachst, vermöbel ich dich." Gab ich wütend von mir. Tyler sah mich im Augenwinkel an. "Du bist der Tornado." Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Mein Auftrag ist gescheitert. Jetzt muss ich wieder zu diesem Monster zurückkehren und ihm mein Versagen berichten. Mit gereizten Sinnen stand ich auf. "Nun da meine Aufgabe gescheitert ist, muss ich los." Tyler war so schnell auf den Beinen das mir kurz schwindelig wurde. Er war so nah bei mir, dass sich unsere Fußspitzen sich berührten. Irritiert trat ich einen Schritt nach hinten. "Ich kann dich nicht gehen lassen." Flüsterte er. "Bitte setzt dich wieder. Das was ich dir zusagen ist wichtig!" Er klang verzweifelt. Mitleidig seufztent setzte ich mich wieder. Was habe ich schon zu verlieren? "Danke." Tyler ließ sich wieder auf den Barhocker fallen und lehnte sich gegen den Tresen. "In anderen Umständen hätten wir sicher Freunde werden können. Oder sogar mehr." Überrascht sah ich ihn an. "Andere Umstände?" Er lächelte traurig. "Ja. Wenn wir vielleicht normale Personen gewesen wären." Normal. Ich lachte falsch auf. "Normal? Was ist bitte normal? Ich bin seit 1919 ein Vampir. Davor wurde ich versklavt und als Spion verwendet. Und das alles als ich 7 Jahre alt war. Meine Familie hat mich weggegeben wie Müll. Oh! Und meine andere Familie haben den größten Feind von mir in mein Leben gebracht. Obwohl ich so sehr versucht habe, so zu tun als wäre sie tot. Also nein nicht mal als Mensch wäre ich normal gewesen." Als ich fertig war, war ich ziemlich deprimiert. Wieso erzähle ich ihn das? "Dann ist es ja gut, dass du mich gefunden hast." Ich schnaubte. "Hör zu, bitte." Er ist ein stück zu mir gerückt. Seine falschen blauen Augen sahen aus wie das offene Meer. In das ich mich nur zu gerne verlieren wollte. "Cloe, wir haben uns schon lange mit dir befasst. Wir sind eine Organisation die Vampire aufnimmt. Wir helfen ihnen zurecht zukommen Keiner weiß von uns, deshalb wollen wir das du zu uns kommst. Dort wärst du sicher." "Nein. So einen Ort gibt es nicht. Nicht für mich." Sagte ich bestimmend. So eine Option darf ich mir nicht vorstellen. Sonst werde ich noch hoffnungsvoll. Tyler nahm meine Hand und drückte sie. "Ich weiß das du Angst hast. Aber wir sind vielleicht stärker als die Volturi. Wir hatten schon lange vor sie zu stürzen, aber ohne dich geht das nicht. Du kennst Aro besser als jeder andere. Du hast die Macht sie alle zu stürzen!" Sein Ton wurde immer flehender. Ich schüttelte meinen Kopf heftig. "Nein! Ich habe die Kraft dazu nicht! Er wird uns in die Hölle schicken, wenn er herausfindet was ihr vorhabt!" Wütend riss ich mich von ihm los und stand auf. "Cloe!" Mit wütenden Schritten wollte ich flüchten doch er stellte sich mir in den Weg. Ich wollte mich an ihm vorbei drückten, doch er hielt mich an den Schultern fest. Wieso müssen mich alle wieder gefangen nehmen? Ich wollte mich von ihm weg zerren, doch er verstärkte nur seinen griff. "Hör auf!" Rief er. Wütend starren wir uns an. Keiner von uns bewegte sich. "Geh, Tyler. Geh weg von mir!" Flüsterte ich traurig. Niemals könnten wir Freunde sein. Ich bin die Mörderin und er das Opfer. Wie schnell konnte so etwas gehen? Wir kannten uns erst seit heute, und trotzdem war da diese Verbindung. "Ich lass dich gehen, doch nur wenn du wieder kommst." Eine seiner Kontaktlinsen wurde verschoben. Darunter konnte ich ein wunderschönes gold erkennen. Er bückte sich zu mir runter und flüsterte mir etwas ins Ohr. "Komm zu uns wenn du uns braucht. Ich werde es wissen, wenn du kommst. Was ich sehr hoffe, Liebes." Langsam küsste er mich auf die Wange. Seine Lippen waren weich auf meiner Haut. Er ließ mich los und tritt zurück. Seine blauen Augen musterten mich noch kurz bis er sie schlos. Am liebsten hätte ich ihn an mich gezogen und niemals losgelassen. Doch ich muss gehen und meine Strafe abholen.
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~D💙

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Twilight-Saga FF
Fantasy"Ich glaube, ich halte immer noch an etwas fest, von dem ich eigentlich weiß, dass es nie passieren wird, aber irgendwo tief in meinem Inneren habe ich eine kleines Stück Hoffnung, dass es eines Tages doch passieren wird.„ ~Cloe Cullen. ·#1 -twiligh...