Lokis Sicht
Mein Herz zerbrach in tausend kleine Teile, als Navina vor meinen Augen in dieser schwarzen Wolke verschwand. Mit meiner letzten Nachricht an sie, wollte ich ihr versichern, dass wir sie retten kommen. Doch wie genau sollten wir das anstellen?
Thor trat hinter mich, noch immer benebelt von dem harten Schlag in die Felswand. »Was jetzt?«, fragte er.
Ich drehte mich um. »Das fragst du mich, Bruder? Ich sollte gar nicht hier sein.« Ich lief an ihm vorbei und stieß dabei gegen seine Schulter.
Er griff nach meinem Handgelenk und zog mich zurück. »Wo willst du hin?«
Schroff entzog ich mich seinem Griff. »Keine Ahnung wo ich hin gehe, verdammt!«
Odin und Frigga kamen zu uns gestürmt. »Meine Söhne, ihr müsst mir helfen, die Überlebenden in Sicherheit zu bringen«, sagte Odin.
»Ich muss hier gar nichts tun«, keifte ich ihm entgegen. »Wenn sie nicht gewesen wäre, würde ich in einer Zelle hocken und nicht hier in den Trümmern stehen.« Ich war bereit zu gehen, bis Odin noch etwas erwiderte.
»Loki. Wenn dir dein Volk so egal zu sein scheint, werde ich hier und jetzt festlegen, wer den Thron nach mir übernimmt.«
Ich sah ihn an. »Auch vor diesem Angriff, lagen meine Chancen bei null, den Thron überhaupt zu erlangen. Daher ist es mir schlicht und ergreifend...egal.« Meine Füße brachten mich in die Hallen des Palastes. Schnell lief ich in meine Gemächer und knallte hinter mir die Tür zu.
Gott verdammt... Es stand doch schon von Geburt an fest, wer den Thron nach ihm übernimmt. Diese Frage wurde doch schon vor Jahren beantwortet, auch wenn nicht offiziell. Ich stand immer im Schatten von Thor. Wurde nie gehört oder gesehen. Wie also hätte ich je Odins Aufmerksamkeit erlangen können, wenn immer Thor es war, der vor mir stand?
Ich tigerte im Zimmer auf und ab. Was sollen wir tun? Die Hälfte Asgards lag in Trümmern und Navina wurde entführt. Und das sie entführt wurde, geht mir näher als mir lieb ist. Wieso bitte machte ich mir so unermessliche Sorgen um sie? Das ist gar nicht gut...
Ich raufte mein Haar und ließ mich auf mein Bett fallen. Was wurde aus meinen Zielen? Aus meinen Prinzipien? Ich muss dringend zu Ihnen zurückkehren. Aber...das kann ich erst tun, wenn sie in Sicherheit ist.
Mein Kopf lag in meinen Händen. Streng dachte ich über meine nächsten Schritte nach. Erstmal muss ich herausfinden, wer dieser Unbekannte war. Vater wird es sicher wissen...aber mit ihm will ich im Moment ungern reden.
Meine Augen glitzerten, als mir die richtige Person in den Sinn kam. Mordu weiß stets über allen und jeden Bescheid.
Schnellen Schrittes verließ ich meine Gemächer und suchte nach Mordu im ganzen Palast. Schließlich fand ich ihn, als er dabei war einer unschuldigen Seele das Leben zu retten.
»Mordu!«, rief ich nach ihm.
Er sah auf, machte jedoch keinerlei Anstalten in seinem Tun zu stoppen. »Kann ich Ihnen helfen, Loki?«, fragte er förmlich.
»Ich will wissen, wer der Angreifer war.«
Mordus rotes Haar schimmerte im Kerzenlicht, als er dabei war der schwerverletzten Frau aufzuhelfen. »Sein Name ist Alastair. Er ist ein hochangesehener Mann unter seinem Volke.«
Erstaunt über seine Allwissenheit hob ich die Augenbrauen. »Weißt du auch, wo man ihn finden kann?«
»Gerüchten zufolge besitzt er ein großes weißes Haus, palastähnlich würde man sogar sagen. Nun entschuldigen Sie mich, Loki, jedoch muss ich dieser Dame jetzt helfen...«, sagte er und drehte um.
Nun...große weiße Häuser gab es in Vanaheim sicher einige.
Ich machte kehrt und lief zurück, um weitere Schritte einzuleiten.Zurück in meinen Gemächern dachte ich nach. Ging jede mögliche Situation durch, die passieren könnte.
Erstens: Navina hat sich selbst befreit und ist auf der Flucht.
Oder zweitens: Navina ist noch in seinem Besitz und er verlangt eine Gegenleistung für ihre Freiheit. Was ich natürlich verstehen könnte.
Egal welche Situation am Ende in Kraft tritt, wir werden sie nicht im Stich lassen. Jedoch weiß ich mit Gewissheit, dass sie einen starken Verstand hat und sich nicht so leicht manipulieren lässt. Sie ist stark, auch wenn sie noch nicht sehr lange trainiert hat. Die Stärke liegt trotz dessen in ihr.
Die Tür wurde geöffnet. Thor trat herein.
»Wie sieht es aus? Mit dem Volk, meine ich...«, fragte ich.
»Nicht gut«, erwiderte er. »Es gab viele Opfer.«
Ich presste meine Lippen zusammen und schluckte meine aufsteigende Panik hinunter. Alastair, wie er nun hieß, war stark und nahm keine Rücksicht auf niemanden.
»Bedauerlich...«
»Das ist alles, was du dazu zu sagen hast?«
»Nein...denn ich habe einen Plan«, antwortete ich, wobei meine Augen anfingen zu funkeln.
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Am I the Monster? - Loki FF
FanfictionWie es ist, wenn die ganze Welt gegen dich ist? Ein Gefühl, dass ich nur zu gut kenne. Und dazu kommt noch, dass ich ein sehr großes Problem habe: Ich kann meine Kräfte nicht kontrollieren. Nur einer ist im Stande, ihr dabei zu helfen. Und dieser je...