Kapitel 33 ~ Lauschgleiter

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Ich lief durch die Gegend auf der Suche nach Smaragtteich. Wo war sie denn nun hin? Die kleine schwarze hatte doch versprochen mit mir zu reden, sobald ich den Luftclan in das Lager gebracht hatte. Ich lief nun schon einige Stunden herum und noch immer keine Spur. Doch da nahm ich einen Geruch war und da stand sie auch schon. Doch komischerweise war sie nicht allein. Bärenpranke und Schneehaken waren bei ihr. Nun rannte ich und stoppte noch bevor ich in den braunen Kater hereinrennen konnte. "Warum hast du so lange gebraucht? Ich bin Stundenlang durch die Gegend geirrt.", beschwerte ich mich. "Setz dich.", knurrte Schneehaken. Verwundert befolgte ich die Anweisung und die anderen taten es mir gleich. "Wir sind hier weil wir den Krieg planen. Du hast dich nun schon zu lange von uns abgewandt da mussten wir etwas unternehmen. Jetzt da du endlich frei von allem bist fangen wir an. Wir arbeiten in Teams. Du und Bärenpranke. Ich mit Smaragtteich und noch einige andere finstere Krieger. Du nimmst dir mit Bärenpranke den Sonnenclan vor. Sie haben bis jetzt die Laichen noch nicht gefunden und werden es auch so schnell nicht. Sie haben nur bemerkt, dass sie verschwunden sind. Geht zu der Stelle wo ihr die toten gelagert habt und schleppt sie in die Teretorien der anderen Clans. Jede Katze in eins. Was wir machen ist geheim. Das ganze findet Nachts statt.", erklärte Schneehaken.

Ich konnte die Nacht gar nicht abwarten doch als es langsam dunkel wurde, wurde ich irgendwie nervös. Was wenn sie mich entdecken? Wie werden sie reagieren? Ich zuckte zusammen als ich in der ferne schnelle Pfotenschritte hörte. Dann noch einige Stimmen und ich wusste sofort wem sie gehörten. Dem Meeresclan. Der richtige Meeresclan. Und sofort wusste ich was es bedeutet: Der Luftclan wurde angegriffen! Ich musste schnell los sie warnen. Gerade als ich lossprinten wollte stellte sich Bärenpranke mir in den Weg. "Wenn du da jetzt hinrennst werden das deine letzten Atemzüge sein.", knurrte er. Erschrocken sah ich ihn an. "Das kann doch nicht dein ernst sein!", sagte ich. "Doch. Du kannst nicht jeden Clan warnen bevor er angegriffen wird.", erklärte er ruhig. "Er hat recht!", hörte ich eine Stimme sagen. Diese gehörte Regenmaul. War er doch wieder auf der finsteren Seite? Da konnte nicht sein. Immerhin wurde er ja in den Sternenclan gebracht. Er wollte es und hat es sich verdient.

"Na gut. Lass uns aufbrechen.", gab ich mich geschlagen und sah das zufriedenen Grinsen von Bärenpranke. Ich verdrehe die Augen und rannte los. Ich spürte wie Bärenpranke aufschloss doch die ganze Zeit herrschte eine unangenehme Stille zwischen uns. Eine Stimme in mir sagte, dass ich zurücklaufen sollte und mit dem Luftclan kämpfen sollte doch auf der anderen Seite hatte ich mich dem Wald der Finsternis verschrieben. Außerdem ging mir die Drohung von Bärenpranke nicht aus dem Kopf und aus Erfahrung wusste ich, dass die finsteren Krieger immer Wort halten und auch nicht zögern zu töten. Ich merkte nicht, wie wir ein kleines Stück vom Luftclan durchquerten und in das Gewitterclan Gebiet wechselten. Immernoch in Gedanken sprang ich mit Leichtigkeit über jeden Stamm und Büsche während Bärenpranke immer weiter zurückfiel. Er war nicht für einen solchen Marsch gebaut. Mein Magen zog sich zusammen als ich an Hasenstern und Schneejunges dachte. Wie es den beiden wohl geht? Vermissen sie mich? Nein, ausgeschlossen. Immerhin hat meine ehemalige Gefährten mich aus dem Clan verbannt.

Ich stoppte als wir den Rand vom Sonnenclan überquert hatten und wartete auf Bärenpranke der nach einigen Minuten auch ankam. Er keuchte und blutete an seiner rechten Hinterpfote. Doch das war mir egal. "Los. Gehen wir.", sagte ich kühl und rannte weiter. Komischerweise war ich noch nicht außer atem. Woran das wohl lag? Ich rannte die Hügel hinauf zu der Stelle wo das ehemalige Lager von uns war. Ich lief zu der Stelle, wo wir die toten Körper von Blauwasser, Krallennarbe und Mehlfuß lagen. Erleichtert atmete ich auf als ich sah, dass sie immernoch so dalagen wie wir sie hinterlassen hatten. Doch trotzdem schwirrten schon einige Fliegen um ihre Körper und man roch den Todesgeruch. "Du nimmst eine ins Maul und ich ebenfalls und du noch eine auf deinen Rücken.", sagte ich unbeeindurckt zu Bärenpranke. Er schnappte sich Mehlfuß und ich half ihm Blauwasser auf seinen Rücken zu legen. So blieb nur noch Krallennarbe übrig. Ich nahm ihren Nacken und schliff ihn aus dem Versteck. "Los. Ich bring sie zum Gewitterclan und du die beiden zum Luftclan und eine lässt du im Sonnenclan liegen.", befahl ich und er tat was ihm befohlen wurde. So trennten sich unsere Wege fürs erste und ich machte mich auf zum Gewitterclan. Ich schliff sie irgendwie durch den Fluss auf der Grenze und ließ sie so nah liegen, dass die Katzen vom Sonnenclan ihre Laiche liegen sehen konnten. Und doch so versteckt, dass der Gewitterclan sie nicht sehen konnte. Aber was wenn sie Krallennarbe doch nicht entdecken würden? Ich musste mir etwas einfallen lassen! Da kam mir eine Idee. Ich zupfte ein bisschen Bauchfell ab und legte in regelmäßigem Abstand immer wieder welches ab bis zur Grenze und noch ins Sonnenclan Teretorium herein. Als ich dachte das es genug war, hörte ich auf und betrachtete voller Stolz mein Werk. Geschafft!, dachte ich erleichtert und wartete bis Bärenpranke wieder auftauchte. "Fertig?", fragte ich und der Kater nickte. "Dann werden wir den Sonnenclan mal drauf aufmerksam machen.", meinte Bärenpranke.

Warrior Cats ~ Sturm der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt