Kapitel 26 ~ Lauschgleiter

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Es war ein schock für mich als Rotstern sagte, dass er ebenfalls ein Junges haben wollte. Wie konnte man nur so grausam sein?, fragte ich mich in Gedanken. Aber es kann mir doch egal sein! Immerhin muss ich ja sowieso nach diesem Vorfall gehen, oder? Kräftig nickte ich und beobachtete von einer abgelegenen Stelle aus, wie der Heiler unsere Katzen versorgte.

"Ich glaube ich bin fertig. Wenn ihr euch noch etwas schont müsstet ihr in 3-4 Tagen wieder richtig Gesund werden.", erklärte er. Entsetzt schnappte nach Luft. Das würde doch niemals reichen um sie wieder gesund zu pflegen. Ich muss den Meeresclan überzeugen aus unserem Lager zu gehen!, entschied ich. Vorsichtige wanderte mein Blick durchs Lager. Niemand bewachte mich. Alle standen um die kranken herum. Das war meine Chance. Ich stand auf und schlich geduckt über die Lichtung. Als ich unbemerkt aus dem Lagertunnel kroch, atmete ich erleichtert aus und rannte geschwind zur Meeresclan Grenze.

Mein Lauf beinhaltete keine besonderen Vorfälle. Niemand hatte mich entdeckt. So konnte ich erleichtert ins Clan Gebiet schlüpfen. Ich war noch keine Minute gegangen, da fiel ich mit einem dumpfen Aufprall auf den Boden. Da sah ich wieder das orange Fell von der Kätzin. "Was willst du hier?", fragte sie misstrauisch. "Dein Lager einnehmen.", sagte ich ruhig. Honigfarn lachte. "Du? Allein? Wie willst du das schaffen?", lachte sie. Plötzlich raschelten die Farne und etliche dunkle Krieger traten aus den Büschen. Sie staunte nicht schlecht, ich genauso. Was wollten die Krieger der Finsternis hier? "Los komm Lauschgleiter, machen wir sie fertig!", rief eine Katze von hinten. Ich nickte und sah schon, wie Braunpranke Honigfarn von mir wegzog. "Auf uns Lager!", schrie ich und die anderen fielen mit ein. "Zögert nicht zu töten!", schrie ich nach hinten. "Das ist unser Lauschgleiter! Das habe ich vermisst!", rief Braunpranke der zu mir aufgeholt hatte. "Und danach nehmen wir uns die anderen Lager vor.", fügte ich hinzu.

"Nehmen wir als erstes erstmal das vom Meeresclan. Die anderen kommen später.", meinte Bärenpranke und ich musste leider einstimmen, da auch tote Katzen nicht unendlich viel Kraft und Außdauer hatten. Keuchend blieben wir ein paar Meter vor dem Lager stehen. Ich stand vor der Katzenschaar, weil sich Bärenpranke irgendwo in die Menge gestellt hatte. "Wie wollen wir vorgehen?", fragte eine kleine schwarze Kätzin in der ersten Reihe. "Wir teilen uns in zwei Gruppen auf. Die erste wird angreifen, in der auch ich bin. Die hälfte von euch kommt mit mir, die anderen werden uns zur hilfe eilen, wenn ihr einen lauten Schrei von mir hört oder wenn jemand kommt und euch dazuruft. Ansonsten bleibt ihr hier stehen." Ich sah allen in die Augen und sie nickten nacheinander. "Moment. Wer soll die zweite Gruppe anführen?", fragte Schneehaken. Sein Augen glitzerten wild. Anscheinend wollte er die Gruppe anführen, doch da hatte er sich gewaltig getäuscht. Er hatte mich bei meinen letzten Besuchen im finsteren Wald schlecht behandelt und hatte mir bei manchen Worten sogar weh getan. Ok, die anderen Katzen waren manchmal auch nicht besser aber Schneehaken, nein. Ich durfte ihn nicht belohnen. Bärenpranke hatte mich heute gut behandelt, mir rat gegeben. Aber eigentlich war er mir auch nicht zur hilfe geeilt wenn ich Probleme hatte.."Erde an Lauschgleiter? Wer soll nun die zweite Gruppe anführen?", fragte die kleine schwarze genervt. "Bärenpranke.", beschloss ich. Die Augen des Katers leuchteten triumphierend. Dankend sah er mich an und ich nickte einfach nur. Die Gruppe teilte sich auf. Schneehaken kam zu mir, auch die kleine schwarze und noch viele andere Katzen, deren Namen ich nicht kannte. Bei genauerem hinsehen, war die schwarze Kätzin recht mager und gebrechlich. Aber trotzdem sah ich ihre Entschlossenheit in den Augen. "Wie..heißt du?", fragte ich vorsichtig. Sie sah mich mit leuchtend grünen Augen an. "Samaragtteich.", antwortete sie kurz. "Dich habe ich noch nie gesehen.", stellte ich erstaunt fest. Die schwarze blickte schnell zum Boden. "Ich zeige mich auch nicht oft. Dazu schäme ich mich auch viel zu viel für meine ehemaligen Taten.", erklärte sie. Dann ließ sie sich zurückfallen und lief allein als Nachhut. Dann blieb ich stehen. Nochmals sah ich alle an und fragte sie, ob sie bereit seien. Als alle nickten rannte ich vor und stürtzte mich in das kleine Gewässer, was das Lager umgab. Ich konnte darin stehen und auch den anderen Katzen ging es gleich.

Dann rannten wir nacheinander ins Lager. Die Lichtung war ziemlich leer. Nur ein einzelner Krieger stand als Wache auf der Lichtung. Als er uns sah glitzerten seine Augen panisch und als er "Angriff!", rief stürtzen alle noch vorhandenden Katzen aus ihren Bauen. Sie sahen jedoch verschlafen aus und blinzelten uns müde an. Sie stellten sich in einer Reihe auf. Die Katzen hier waren jedoch Älteste und zwei Königinnen. Dazu kamen auch noch zwei Krieger und zwei Schüler. "Das wird einfach!", knurrte Schneehaken neben mir fröhlich und leckte sich die Schnauze. "Angriff!", schrie ich und stürtzte vor ins getümmel. "Zögert nicht zu töten!", fügte ich laut hinzu, wusste jedoch nicht ob man mich gehört hatte. Das wird unser neues Lager!



Warrior Cats ~ Sturm der DunkelheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt