Kapitel 8

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Sorry für das späte Update, hatte in letzter Zeit viel zu tun. Ab jetzt kommen die Kapitel wieder regelmäßiger.

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Ich wache auf der Wiese auf, auf der ich diese Frau getroffen habe. ,,Warum bin ich hier?" ich starre die Frau genervt an. Sie sitzt neben mir und trinkt aus einer Tasse. ,,Nun ja, du bist hier, weil du es sein willst. Du willst antworten." ich lege mich auf den Rücken. ,,Ich weiß nichts mehr. Kurīme zweifelt auch schon! Man, es ist alles so kompliziert geworden!" die Frau lacht. ,,Manche Sachen sind auch klarer geworden." mit einer Handbewegung zeigt sie mir ein Bild von Loran. ,,Jaein. Ich verstehe, was er für mich fühlt, was ich damit anfangen soll, weiß ich aber auch nicht. Es ist verwirrend." ich habe mich wieder aufgesetzt und sehe Loran an. ,,Hast du denn schon mal versucht es zu verstehen, was DU fühlst?" ich schüttle den Kopf. ,,Und auch wenn ich so fühlen würde wie er, welches Recht habe ich ihn zu lieben und an seiner Seite bleiben zu wollen? Richtig, gar keins! Es ist schon längst vorbei, egal, wie es ausgeht!" ich schlinge meine Arme um meine Knie und lege meinen Kopf ab. Alles fühlt sich auf ein Mal so schwer an. ,,Woher willst du das wissen? Noch ist die letzte Schlacht nicht geschlagen, es ist immer noch Zeit, sich um zu entscheiden." ich sehe sie an. ,,Aber habe ich denn überhaupt eine Wahl?" sie lächelt mich sanft an. ,,Man hat immer eine Wahl. Du musst sie nur ergreifen." sie streicht mir über die Wange. ,,Komm, komm mein Kind. Schau mich doch nicht so traurig an. Wie wäre es, wenn du etwas für mich singst." ich nicke, lange überlegen muss ich nicht. ,,Ganz allein stand sie da, an dem Meer, dem Hafen nah. Das Mädchen das dieser Stadt entflohen war. Denn ihr Glaube war stark, dass das Meer noch immer barg, die Kraft, ihren Wunsch zu erfüll'n." sie schließt genussvoll die Augen. ,,Regret Message. Du scheinst es jetzt zu verstehen." ,,'Der Wunsch tief in dir, schreib ihn auf ein Stück Papier und gebe ihn an das Meer. Er niemals erlischt, wenn die Flasche nicht zerbricht', dieses Märchen war ihr letztes Licht." traurig sieht die Frau gen Himmel. ,,Ach, es hätte nie so weit kommen dürfen. Oh Hijó." ich singe weiter und kann die Tränen nicht länger aufhalten. ,,Und so schwimmt er davon, dieser Wunsch in Glas gehüllt, Ist mit tiefer Hoffnung eines Mädchens gefüllt. Er schwimmt weiter davon, ganz ruhig und still, verschwindet im endlosen Meer. Du warst da nur für mich, jemand anders braucht ich nicht, 'Denn du tust doch alles, was ich wollt' wusst ich. Doch mir wurde langsam klar, dass ich selbstsüchtig nur war, und nicht sah, was tief in dir geschah." ich höre auf und sehe die Frau an. ,,Sag mal, kennst du jeden von uns?" sie nickt. ,,Jeden einzelnen, es zerbricht mir das Herz, wenn ich sehe, was er euch antut. Aber ich bin nur ein Geist. Ein Gespenst, das Träume und Wünsche erfüllen kann. Aber ich bin nicht allmächtig, sonst hätte ich euer Leiden schon lange beendet." sie streichelt mir über den Kopf. ,,Wie bist du gestorben?" überrascht stockt sie. ,,Mein eigener Sohn nahm mir das Leben. Seitdem bin ich hier und passe so gut es geht auf euch auf. Doch ich wünschte, ich könnte mehr tun." traurig seufzt sie und schüttelt den Kopf. ,,Bitte sag mir, was ich tun soll! Ich will nicht so enden wie Hijó, aber ich will auch nicht tun, was er von mir verlangt!" sie wischt mir die Tränen weg. ,,Ich kann dir nicht sagen, was du tun sollst. Du musst deinen eigenen Weg finden. Folge deinem Herzen. Fürchte dich nicht mehr. Hier hast du einen Ort, an dem du immer eine helfende Hand finden wirst."

Immer noch mit Tränen in den Augen Wache ich auf. Er ist wirklich ein Fluch. Aber ich kann nichts machen! Was könnte ICH, denn auch gegen so jemanden wie IHN ausrichten? ,,Egal was ich wollte, wurde stets erfüllt von dir. Doch bist du nicht länger hier. Die Schuld sperrt mich ein, will nicht länger einsam sein. Aber niemand kann mir nun verzeih'n..." leise singe ich das Lied weiter, welches besser so Hijó nicht passen könnte. Wieder ist es ein Cover von Kasuka, sie gehören zu meinen liebsten Covers aus der anderen Welt. Das dunkle Geheimnis der König kenne ich nur ganz allein. Nicht einmal Kurīme weiß mehr als die anderen. Seufzend drücke ich das Drachenküscheltier an meine Brust. Ich soll meinem Herzen folgen. Aber was, wenn es mich auf einen Weg ohne Wiederkehr führt? Ich setze mich an den Couchtisch und schreibe etwas auf ein Stück Papier und verstecke es anschließend in meinem alten Zimmer. Niemand soll es finden. Noch nicht zumindest.

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