Kapitel 11

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Im ganzen Schloss ertönt Alarm. Vollkommen verängstig kommen Haíko und Nikaí rein, als sie das Blut sehen, werden sie bleich. Loran zerreißt sein Shirt und verbindet mit den Fetzen meine Wunden. ,,Tut mir leid." flüstert er und lehnt sich kurz an mich. ,,Ich konnte dich nicht beschützen." die provisorischen Verbände sind schnell Blut getränkt.  ,,Bleibt bei Yinka und verlasst unter keinen Umständen das Zimmer!" Loran springt aus dem Fenster und folgt der Gestalt. ,,Yinka!?" weinend klettern die beiden zu mir auf das Bett. ,,Es geht mir gut, macht euch keine Sorgen. Die Wunden sind nicht allzu tief." Haíko berührt meinen Arm unterhalb der Wunde. Ein kribbeln geht von der Stelle aus, an der sie mich berührt und breitet sich langsam in meinen ganzen Körper aus. Ich kann spüren wie die Wunden, die bis eben noch stark geblutet haben, anfangen sich langsam zu schließen. ,,Lass sie ein wenig offen. Loran hat sie immer hin schon gesehen und währe wohl sehr verwundert wenn die Wunden auf einmal weg währen." Haíko nickt und hört auf. ,,Tut es noch weh?" fragt Nikaí und streichelt meinen Arm. Süß. Ich schüttle den Kopf. ,,Kaum noch, es wird mit jedem Moment besser." Haíko sieht zum Fenster, wo die Gestalt und Loran hinaus gesprungen sind. Aber schnell gilt ihre Aufmerksamkeit wieder mir und umarmt mich. ,,Ich bin so froh, dass dir nicht mehr passiert ist!" ,,Ich auch!" die beiden fangen an zu weinen und tröstend nehme ich sie in den Arm. ,,Sssshhh, es ist alles gut." Geduldig sitzen wir auf dem Bett und warten bis Loran zurück kommt. Es hat etwas gedauert, aber nach ein paar Minuten konnte ich die beiden beruhigen. Als Loran dann endlich zurück kommt sieht er sich die Blutgetränkten Verbände an und hebt mich hoch. ,,Lass mich runter ich kann selber laufen!" doch der Blick in Lorans Gesicht verrät mir, dass er vor Wut und Angst nur so schäumt. Sārén kommt rein und hält Nikaí und Haíko fest. ,,Bleibt hier! Im Schloss ist es momentan zu gefährlich für euch! Sārén beschützt euch bis ich komme und euch hole!" Also stelle ich den Widerstand ein und lasse mich von ihm in den Krankenflügel tragen. Auch Haíko und Nikaí scheinen bemerkt zu haben, dass es momentan keinen Sinn hat mit Loran zu diskutieren.
Im Krankenflügel ist die Hölle los. Verletzte Drachen und Menschen werden schnell auf Zimmer verteilt und die Ärzte kommen mit der Versorgung nicht hinter her. ,,Verdammt!" wütend knurrt Loran. Hui hui hui. Ich habe zu viel Kraft in sie gesteckt. Die Stadt wurde bestimmt auch mehr in Mitleidenschaft gezogen, als ich wollte. ,,WIR HABEN NOCH EINEN! SCHNELL FRAU DOKTOR!" eine Wache wird herein getragen. Der Mann sieht nicht gut aus. Sein Bein ist schwer verletzt und in seinem Bauch steckt noch ein Messer. Einer weniger. Yīsha stürmt aus einem der Behandlungszimmer, kann aber nur noch den tot feststellen. ,.Mist, verdammter." Yīsha sieht uns und das Blut an meinen Schlafanzug. ,,Ihr auch?! Ein Untersuchungszimmer ist gerade frei geworden." Loran folgt ihr und legt mich auf der Liege ab. Yīsha fragt mich etwas, aber ich kann sie nicht hören. Alles um mich herum wird stumm und schwarze Punkte tanzen am Rand meines Sichtfelds. Ehe ich noch etwas sagen kann verliere ich das Bewusstsein. Ich habe zu viel Kraft verbraucht.

Ich sitze auf der Wiese. Mal wieder. ,,Du hast dich doch noch anders entschieden. Ich freue mich." die Frau sitzt wieder neben mir und lächelt glücklich. Sie reicht mir eine Tasse und ich nehme einen Schluck. Früchtetee. ,,Es freut mich, dass du einen anderen Weg eingeschlagen hast." ich stelle die Tasse ab. ,,Für mich ist es zu spät. Aber ich kann das schlimmste noch verhindern." die Frau schüttelt den Kopf. ,,Zu spät? Wovon redest du? Du wurdest fast dein ganzes Leben lang manipuliert! Daraus kann dir keiner einen Strick drehen." ich lehne mich zurück und genieße die Ruhe. „Weiß wie Puder Schnee, so wie rot wie Blut und schwarz wie Ebenholz, sein ihr gegeben." die Frau fängt an zu singen. ,,So wie Regret Message zu Hijó passt, passt Genealogie of white, red and black perfekt zu dir." ich sehe die Frau aus dem Augenwinkel heraus an. ,,Du wusstest, dass ich mich so entscheiden werde, oder?" sie stellt ihre Tasse ab und schmunzelt. ,,Ja, im tiefsten inneren deines Herzens wusstest du schon immer, dass es falsch ist." ich lächle sie an. ,,Dann weißt du doch bestimmt auch wie der Kampf enden wird." lachend schüttelt sie den Kopf. ,,Nein, ich wünscht es währe so. Aber ich kann nicht in sie Zukunft sehen. Selbst wenn ich es könnte, kann ich dir nichts sagen."

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