𝟤𝟢 | 𝗹𝗲𝘁𝘁𝗲𝗿

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K I A N A

BEVOR ICH den Satz auf dem Stück Papier, welches ich seit unzähligen Minuten in der Hand hielt, erneut lesen konnte, wurde er mir mit einer ruckartigen Bewegung aus der Hand gezogen.

» Was steht da bitte so besonderes drauf, das du seit mehreren Minuten wie versteinert da sitzt und auf den Zettel starrst? « , fragte mich Liora, während man die Fragezeichen deutlich um ihren Kopf herum schweben sah.

Ihre Stirn lag in Falten, während ihre leicht feuchten Haare nasse Tropfen auf ihrem Top hinterließen.

Tatsächlich hatte mich ein Geräusch vor knapp fünf Minuten aufschrecken lassen. Schuld daran war der zusammengefaltete Zettel gewesen, der unter unserer Kabinen Tür hindurch geschoben worden war und in krakeliger Schrift mein Name drauf stand.

Der logischste Weg war gewesen die Tür einfach zu öffnen, um den Übeltäter auf frischer Tat zu ertappen. Die Idee hatte ich sogar im Kopf gehabt, jedoch war ich zu überrumpelt von diesem Zettel gewesen, dass ich ihn erst einmal wenige Zeit angestarrt hatte, bevor es mir gelungen war ihn aufzuheben und durch zu lesen.

» Komm um Punkt achtzehn Uhr zur großen Palme auf Deck sieben « , laß Liora laut den Satz vor, welcher auf dem Papier stand und ich mittlerweile auswendig kannte.

Tatsächlich hatte ich sogar die kleine Karte von dem Kreuzfahrtschiff aufgeschlagen gehabt und nachgeschaut, wo ich hin musste.

Die Karte verriet mir jedoch nicht viel mehr als der Brief, da das Deck bloß den Namen Zuckermeile trug, was alles bedeuten konnte.

Es konnte dort süßes geben, aber es konnte auch bloß ein besonderer Name sein, wie die anderen kuriosen Namen der anderen Decks.

» Was soll da sein? « , harkte meine Schwester verwirrt nach, während sie den Brief neben mich auf das Sofa legte, um anschließend nach der Karte zu greifen, welche sie zu studieren begann — dabei hielt sie die Karte natürlich auf dem Kopf.

» Das habe ich noch nicht rausgefunden. Nur, dass das Deck Zuckermeile heißt « , offenbarte ich ihr.

Natürlich hatte ich einen Verdacht von wem der Brief sein konnte — wer sollte mir auch sonst einen Brief schreiben und mich darum beten mich mit ihm zu treffen?

Seit unserem fast Kuss vor zwei Tagen, vor dem Max' förmlich geflohen war, hatte ich ihn jedes Mal beim Frühstück knapp verpasst, wobei ich mir sicher war, dass der Niederländer mir aus dem Weg ging.

Ich war mir sicher das er die Zeit gebraucht hatte, um sich über ein paar Dinge im klaren zu sein und nun wollte er das Gespräch mit mir suchen.

Bei dem Gedanken daran hatte sich ein leichtes Kribbeln in meiner Bauchgegend breit gemacht. Denn tatsächlich vermisste ich Max ziemlich und wollte den Niederländer wieder sehen.

Über unseren fast Kuss hatte ich mir abends jedes Mal im Bett den Kopf zerbrochen — wobei ich eigentlich mehr drüber nachgedacht und mir ein Fakeszenario im Kopf vorgestellt hatte, wie unser erster Kuss sein würde.

Es war wirklich verrückt, wie sehr mich diese Situation beschäftigte. Doch wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann wollte ich nichts mehr, als mit Max zusammen Zeit zu verbringen und den ein oder anderen Kuss auszutauschen.

𝐚𝐜𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲 𝐢𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 ✓ | 𝐌𝐚𝐱 𝐕𝐞𝐫𝐬𝐭𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt