𝟢𝟫 | 𝗿𝗼𝗺𝗲

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K I A N A

EIN KEUCHEN verließ meine Lippen, als ich hinter einer Frau aus dem stickigen und heißen Reisebus stieg.

Laut des Busfahrers war die Klimaanlage defekt gewesen, sodass wir mit rund 30 Leuten in dem engen Gefährt Sitz an Sitz gesessen hatten, wobei der ein oder andere so sehr ins schwitzen gekommen war, dass mich über die Hälfte fahrt eine Übelkeit begleitet hatte, die durch den widerlichen Schweißgeruch entstanden war.

Mir war klar, dass nicht jeder etwas dafür konnte so intensiv oder viel zu schwitzen. Doch manche Leute kannten das Wort Deo oder Körperhygiene überhaupt nicht, sodass ich jedes Mal wortwörtlich das Kotzen bekam, wenn ich Schweiß roch.

Die Hitze Roms stieg mir direkt entgegen, sodass ich meine Augen mit der Hand abschirmte, während ich in meinem kleinen Rucksack nach meiner Sonnenbrille fischte.

» Ich hatte echt Angst, dass einer von uns so widerlich gestunken hat « , grummelte meine Schwester neben mir, die gerade dabei war ihre ganze Deo Flasche auf unsere Körper zu entleeren.

» Wer sagt, dass wir's nicht waren? « , neckte ich sie grinsend, während ich meine Sonnenbrille auf die Nase schob und meine Schwester mich für einige Sekunden panisch anblickte.

» Du blöde — « , begann sie mir eine Beleidigung an den Kopf zu werfen, aber wurde genau in der Sekunde bevor sie das Wort 'Kuh' aussprechen konnte, von einem der zwei Reiseleiter unterbrochen.

Tatsächlich hatte ich den Namen der alten Dame und ihres etwas jüngeren Begleiters vergessen. Jedoch hatte ich mir gemerkt, dass sie Mutter und Sohn waren, die einen Familienbetrieb seit vier Generationen weiter führten.

» Es wäre schön wenn wir einmal in einem Kreis zusammen kommen könnten! « , rief sie, während sie in die Hände klatsche.

Mit lautem Gemurmel auf den unterschiedlichsten Sprachen fanden wir uns alle in einem großen Kreis wider, der mich an meine Schulzeit erinnerte.

Ich wollte gar nicht wissen, was die vorbeigehenden einheimischen dachten. Doch wahrscheinlich waren sie es schon gewohnt eine weitere Reisegruppe entdeckt zu haben, die durch die Umgebung schwirrten, unzählige Fotos machten und sich Dinge ansahen, die für die einheimischen mittlerweile Normalität geworden waren.

» Das hat schon mal super geklappt! « , strahlte sie und lobte uns beinahe wie dreijährige Kinder, die ihr Geschäft zum ersten Mal auf dem Töpfchen erledigt hatten.

Liora neben mir verdrehte die Augen, was dafür sorgte das ich bloß grinsend mit den Schultern zuckte. Auch wenn das hier ein wenig seltsam war, war es auch irgendwie unterhaltsam.

» Wir werden euch nun in zwei Gruppen teilen, da wir jeweils zwei verschiedene Dinge besichtigen werden, also hört gut zu « , erneut begann sie in die Hände zu klatschen und machte eine etwas längere Pause. Wahrscheinlich, damit jeder ihr gebrochenes Englisch, welches von einem starken Akzent begleitet wurde, verstand. 

» Die erste Gruppe wird mit mir los gehen und einen Kochkurs besuchen, in dem wir ein paar italienische Gerichte kochen werden. Darunter Fettuccine, Ravioli und Tiramisu. «

Ein Kochkurs klang ziemlich verlockend, aber es war nicht das, was ich machen wollte wenn ich schon einmal in Rom war.

Mein Blick wanderte durch den Kreis, bis mein Blick unbewusst auf einer bestimmten Person landete. Dem Niederländer.

𝐚𝐜𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲 𝐢𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 ✓ | 𝐌𝐚𝐱 𝐕𝐞𝐫𝐬𝐭𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt