𝟥𝟩 | 𝗳𝗹𝗮𝗺𝗶𝗻𝗴𝗼 𝗮𝗻𝗱 𝗰𝗿𝗼𝗰𝗼𝗱𝗶𝗹𝗲

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K I A N A

Ich hatte immer gedacht, dass Strandtage eigentlich ganz normal sind. Sonne, Meer, Sand – ein bisschen zu viel Sonnencreme hier und da, und irgendwann findet man sich müde in einem Liegestuhl wieder, um den Tag ausklingen zu lassen. Aber als Max und ich uns heute auf den Weg zum Strand machten, wusste ich, dass dieser Tag alles andere als gewöhnlich werden würde.

Max war es, der die Idee hatte, nach der Promenade zu bummeln, die entlang des Strandes führte. Die Sonne brannte vom Himmel, und die Luft war warm und salzig – typisch für Spanien. Wir schlenderten Hand in Hand, und ich fühlte mich, als wären wir die einzigen Menschen auf der Welt. Dann, plötzlich, zog Max mich in einen Laden, der mit bunten Aufblasartikeln und Badetieren vollgestopft war. Bunte Flamingos, Gummienten, und ganz besonders auffällige, riesige Schmetterlinge und Drachen starrten uns von den Regalen entgegen.

» Kiana, du musst dir das ansehen! « , rief Max begeistert und zog mich weiter in den Laden. » Hast du schon mal so ein riesiges Krokodil gesehen? «

Ich musste lachen. Max war völlig in seinem Element, als er vor einem besonders bunten aufblasbaren Krokodil stand, das mehr als doppelt so groß war wie er selbst.

» Okay, das ist wirklich verrückt « , sagte ich und schüttelte grinsend den Kopf. » Aber ich nehme an, du wirst mir gleich vorschlagen, dass wir das kaufen.«

» Na klar! « , grinste er und zog das Krokodil vom Regal. » Aber nicht nur das. Sieh mal da! « , sagte er und deutete auf einen Flamingo, der so übertrieben pink war, dass er fast schon unangenehm wirkte.

» Oh mein Gott « , lachte ich, als Max das zweite aufblasbare Tier unter den Arm klemmt und die beiden – das riesige Krokodil und der knallpinke Flamingo – beinahe triumphierend in den Händen hielt.

» Kommen wir jetzt in den Spaßmodus? « Max zwinkerte mir zu, und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

» Du bist verrückt « , erwiderte ich, als wir das Geschäft verließen, doch ich konnte nicht anders, als mich genauso verrückt zu fühlen wie er. Er war immer ein bisschen chaotisch, aber auf eine Weise, die mich nie langweilen würde.

Mit den aufblasbaren Tieren unter den Armen gingen wir an die Promenade, den Sandstrand immer näher. Ich konnte es kaum erwarten, mich in der Sonne zu entspannen, und ich liebte es, mit Max zusammen diese kleinen Abenteuer zu erleben. Irgendwie schien der Tag gerade erst zu beginnen, obwohl wir schon eine ganze Weile unterwegs waren.

Am Strand breiteten wir unsere Handtücher aus und machten es uns gemütlich. Max zog mich in den Sand, um mit ihm den Sonnenbrand zu vermeiden, und wir begannen uns gegenseitig mit Sonnencreme einzureiben. Es fühlte sich so vertraut an, als wären wir schon lange zusammen – als wären wir einfach zwei Menschen, die wussten, wie der andere tickte.

» Ich finde diesen Strand hier wirklich wunderschön « , sagte Max, als er mir ein wenig Sonnencreme auf die Schultern gab. » Der Sand ist so weich, und das Wasser hat diese perfekte Farbe.«

Ich nickte zustimmend. » Ja, es ist wirklich malerisch hier. Der perfekte Ort, um einfach zu entspannen. «

» Und zu toben « , fügte Max grinsend hinzu, » schau mal, was wir für den Spaß haben!«

Er zeigte auf die beiden aufblasbaren Tiere, die nun neben uns im Schatten im Sand lagen. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, als ich sie ansah. Max' Energie war einfach ansteckend, und irgendwie fühlte ich mich sofort viel freier und ausgelassener, als ich mich in dem Moment noch vor ein paar Stunden gefühlt hatte.

Doch dann, mitten in unserem Gespräch, bemerkte Max, wie seine Augen plötzlich einen anderen Punkt fixierten. » Ki.« sagte er langsam, » guck mal da drüben.«

Ich folgte seinem Blick, und mein Herz setzte einen Schlag aus, als ich Amara sah. Max' Ex-Freundin, die sich gerade mit einem Mann unterhielt, der ihr – so wie es aussah – ziemlich nahe stand. Sie lachten und alberten herum, und ich konnte sehen, wie sie sich auf eine Weise zu ihm neigten, die für mich wie eine Mischung aus Vertrautheit und Zuneigung wirkte.

Max' Körpersprache veränderte sich sofort. Er stand ein wenig steifer da und warf Amara einen prüfenden Blick zu. Ich konnte sehen, dass es ihn irgendwie beschäftigte, aber er versuchte, es zu verbergen. Doch ich spürte, dass etwas in ihm angespannt war.

» Da...da ist sie ja. « sagte Max, doch seine Stimme klang nicht ganz so locker, wie sie normalerweise war. » Und... wer ist der Typ?«

Ich konnte es nicht anders, als einen Blick auf den Mann zu werfen, der neben Amara stand. Er war groß, hatte dunkle Haare und wirkte selbstbewusst. Aber was mich viel mehr beschäftigte, war der Blick, den Max auf das Paar warf. Es war ein undefinierbarer Ausdruck, der irgendwie... verletzlich war.

Ich war mir sicher, dass er genau das gleiche dachte, wie ich. Das musste der Typ sein, den Giftgrünauge — ja, ich würde sie immer so nennen — sich ziemlich schnell geangelt haben musste.

» Max?" fragte ich vorsichtig und legte eine Hand auf seinen Arm. „Bist du okay? «

Er nickte, doch es war kein echtes Nicken. » Klar, alles gut. «

Ich wusste, dass das nicht die Wahrheit war. Denn natürlich war er nicht okay. Es musste unfassbar seltsam sein seine Ex Freundin mit einem Typen zu sehen, mit dem sie ihn ziemlich schnell betrogen hatte — falls es noch immer der gleiche und nicht schon wieder ein neuer war.  Doch ich wollte nicht weiter nach bohren. Ich war mir sicher, dass Max das Thema auch nicht weiter große Beachtung schenken wollte.

Amara hatte uns bemerkt und kam mit ihrem Freund direkt auf uns zu. Sie grinste uns an, und ich konnte förmlich spüren, wie die Spannung zwischen uns wuchs.

» Max, Kiana, das ist Ruben « , sagte Amara mit einem strahlenden Lächeln und legte eine Hand auf den Arm ihres Freundes. » Er ist wirklich großartig, wir sind total glücklich zusammen. «

Ich bemerkte, dass Max' Lächeln an diesem Punkt fast ein wenig gezwungen wirkte, und ich konnte förmlich spüren, wie die Atmosphäre um uns herum ein wenig kühler wurde. Amara schien nichts zu merken, doch ich konnte sehen, wie Max sich unwohl fühlte.

Plötzlich hatte ich das Gefühl, dass ich in diesem Moment nicht mehr viel beizutragen hatte. » Ich denke, wir sollten jetzt lieber gehen « , sagte ich, weil ich bemerkte, dass es Max nicht gut ging. » Ich bin sicher, dass der Tag noch viele tolle Momente für uns bereithält.«

Max sah mich an und schien mir fast dankbar. Ich nahm seine Hand, und wir gingen schnell in Richtung Wasser. » Du hast recht « , sagte er leise, » lass uns einfach das Beste aus diesem Tag machen.«

Wir rannten zum Meer, Max lachte, als er ins Wasser stürzte. Ich folgte ihm, und wir spritzten uns gegenseitig nass. Das kühle Wasser war eine perfekte Abkühlung, und ich fühlte, wie alle Sorgen und Spannungen von uns abfielen.

» Lass uns auf dem Meer herum treiben! « , rief Max und zog mich auf das Krokodil, das wir vorher gekauft hatten. Er ließ sich auf dem riesigen, bunten Gummi-Flamingo treiben und nebeneinander ließen uns einfach treiben, während das Wasser sanft gegen uns plätscherte.

» Weißt du, Max? Ich glaube, ich habe noch nie jemanden getroffen, mit dem es sich so... richtig anfühlt « , sagte ich, als wir nebeneinander lagen und den Moment einfach genossen.

Max drehte sich auf dem Flamingo zu mir und blickte mich an, seine Augen funkelten. » Ich auch nicht, Kiana. Ich glaube, das hier ist das beste Abenteuer, das ich je gemacht habe. «

Und für diesen Moment war alles andere vergessen. Nur er und ich, das Wasser, die Sonne, und unsere aufblasbaren Tiere.

Und ich war froh, dass Amara diesen Moment zwischen uns nicht zerstört hatte.

𝐚𝐜𝐜𝐢𝐝𝐞𝐧𝐭𝐚𝐥𝐥𝐲 𝐢𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 ✓ | 𝐌𝐚𝐱 𝐕𝐞𝐫𝐬𝐭𝐚𝐩𝐩𝐞𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt