Gavi x Pedri

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POV Gavi:

Drei Pfiffe schallten durch das Stadion und beendeten damit das letzte Spiel der Saison. Die erste Saison, die ich nach der Geburt meiner Tochter durchspielen konnte. Ich war so dankbar, dass der Verein mir das alles ermöglicht hat. Erst die Babypause, die nicht unerheblich war und dann der lange Weg, um auf das Niveau der anderen zurückzukommen. Und das alles obwohl ich noch so jung war und damit ein Risiko für den Verein, weil man noch nicht wusste ob ich auch langfristig Fußfassen würde bei den Besten der Besten. Aber in dieser Saison hatte ich versucht, all das zurückzugeben mit meiner Leistung. Dafür war ich oft länger geblieben oder versuchte vor dem Training schon was zu machen. Das hatte natürlich zur Folge, dass ich nur wenig Zeit mit meiner Tochter verbringen konnte, weswegen ich jetzt umso glücklicher war, endlich mehr Zeit mit meiner Familie zu haben. Für ein paar Wochen den Fußball hinten anstellen. Während unsere gesamte Mannschaft zu unseren Fans lief, sah ich wie Pedri Richtung Spielertunnel joggte. Mit gerunzelter Stirn sah ich ihm hinterher und fragte mich, was er vor hatte. Bis ich sah, wer neben dem Spielertunnel stand. Pedris Vater, mit einem kleinen Kind auf dem Arm. Ein kleines Kind mit lockigen Haaren und einem etwas zu großen Barcelona Trikot an, auf dem hinten Pedri drauf gedruckt war. Er stand dort mit unserer Tochter. Sofort schlich sich ein breites Lächeln auf meine Lippen. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sie heute im Stadion sind. Ich war davon ausgegangen, dass wir sie nach dem Spiel von Pedris Eltern abholen würden. Sofort machte ich kehrt und lief Pedri hinterher zu unserer Tochter. Bei den dreien angekommen stellte ich meinen Freund erstmal zur Rede.

"Warum hast du mir nichts gesagt?" fragte ich den älteren etwas vorwurfsvoll, während ich Lucia zur Begrüßung sanft über den Kopf strich.

"Dann wäre es doch keine Überraschung mehr gewesen, oder?!" antwortete der ältere mir frech grinsend. Na die Überraschung war auf jeden Fall gelungen, damit hatte ich echt nicht gerechnet.

"Komm lass uns zu den anderen gehen", forderte mich Pedri auf, der mittlerweile Lucia auf seinem Arm trug. Die anderen hatten schon auf uns gewartet, um sich endlich gemeinsam bei den Fans zu bedanken. Einige andere Kinder liefen zwischen der Mannschaft herum, andere waren ebenfalls bei ihren Vätern auf dem Arm. Nur das die anderen Kinder auch in der Öffentlichkeit die Kinder der Spieler waren. Bei Pedri und mir war das anders. Ich wusste noch nicht als was Pedro unser Kind verkaufen wollte. Vielleicht als seine Cousine? Denn offiziell war ich nie schwanger gewesen und somit hatte weder ich noch Pedri ein Kind. Lucia war unser kleines, großes Geheimnis genauso wie unsere Bezihung die verdammt schwer zu schützen war. Besonders seitdem die Kleine auf der Welt ist. In der Schwangerschafft war es auch schon schwer gewesen, kaum aus dem Haus gehen zu dürfen und wenn, dann nur mit einem gut versteckten Babybauch. Doch jetzt immer auf der Hut sein zu müssen, dass keiner im Auto oder sonst wo unsere kleine plus 3 entdeckte, war echt manchmal anstrengend. Deswegen musste ich mich auch hier möglichst unauffällig verhalten und mich damit begnügen, dass Lucia auf Pedris Arm blieb. Sie hatte ihren Kopf schüchtern an Pedros Hals versteckt und lugte nur ab und zu hervor, um die vielen Menschenmassen mit großen Augen zu betrachten. Am liebsten hätte ich davon ein Foto gemacht, nur war mein Handy natürlich noch in der Kabine.

POV Pedri:

Ich beobachtete Gavi wie er Lucia hinten in ihre Babyschale setzte und sie anschnallte. Die Überraschung, dass meine Eltern unsere Tochter mit ins Stadion brachten, war eigentlich nur gut gemeint gewesen, aber ich hatte auch gesehen, wie schwer es für uns war, nichts von unserer kleinen Familie preiszugeben. Seufzend setzte sich Pablo neben mich auf den Beifahrersitz. Besorgt schaute ich ihn an. Ich hatte schon in der Kabine bemerkt, dass der Abend ihn mitgenommen hatte.

"Alles gut?" fragte ich vorsichtig nach.

"Ich will einfach nur nach Hause und die nächsten zwei Monate nichts mit dem Fußballgeschäft zu tun haben!"

Er klang bitter, während er das sagte. Ich konnte ihn nur zu gut verstehen. Mich frustrierte es auch, dass ich weder zu Gavi noch zu Lucia stehen konnte und durfte, dabei waren die beiden das Wichtigste für mich. Ich würde gerne raus schreien, wie sehr ich die beiden liebte und wie stolz ich auf Pablo war, wie er das alles meisterte.Mit 20 gesagt zu bekommen, dass man schwanger war und den Traum auf den man sein ganzes Leben hinarbeitet erstmal ruhen lassen musste und sich dann so wieder zurück zu kämpfen war unglaublich beeindruckend für mich. Und ganz nebenbei schenkte er mir unsere Tochter, die ihm so ähnlich war. Nicht nur das Aussehen hatte sie von ihm, sondern auch die schüchterne Art. Nun wollte ich Gavi aber seinen Wunsch so schnell wie möglich erfüllen und startete den Wagen. Ich war mindestens genauso froh über ein wenig ungestörte Familienzeit.

Nach einer halben Stunde Fahrt fuhr ich endlich auf unser Grundstück. Ich konnte nicht leugnen, dass mir ein wenig Last von den Schultern fiel. Unsere kleine Maus war während der Autofahrt eingeschlafen. Pablo und ich mussten nur einen Blick austauschen, um zu wissen, was das bedeutete.

"Ich mach das", flüsterte der Jüngere, bevor er mir einen schnellen Kuss auf die Lippen drückte, um dann leise aus dem Auto zu steigen. Ich wartete, bis Gavi mit unserer Tochter im Haus war, bevor ich die Türen vom Auto schloss und ihm vollgepackt hinterher lief. Während Pablo oben war, fing ich schonmal an, für uns noch eine Kleinigkeit zu kochen. Zugegeben, das habe ich auch erst gelernt, seitdem wir Eltern geworden sind.

"Sie schläft", verkündete Gavi stolz, als er wenig später wieder herunterkam und sich zu mir hinter den Herd gesellte.

"Nicht schlecht", gab ich anerkennend zu. Im nächsten Moment zog ich den Jüngeren dicht an mich, um ihn diesmal länger zu küssen.

"Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe?!" murmelte ich an seinen Lippen, kurz bevor ich sie wieder mit meinen vereinnahmte. Egal wie schockierend es für mich gewesen war, mit 23 Vater zu werden, ich wollte nichts daran ändern. Denn egal welche Hürden wir zu überwinden hatten, mit Pablo würde ich alles schaffen. Er und unsere Tochter machte mich zum glücklichsten Mann Spaniens

Fußball OS (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt