A.C.
»Habe ich dir außerdem auch schon erzählt, dass Athena immer noch interessiert an Killian ist?« Oh ja, und das nicht nur einmal.
»Sind die beiden damals nicht sogar auf die gleiche Highschool gegangen und haben zusammen Abschluss gemacht?«, frage ich ihn und er nickt.
Ich sehe auf die Uhr, die über der Schlafzimmertür hängt und realisiere, dass wir uns die ganze Nacht unterhalten haben, denn wir haben es Punkt 7 Uhr in der Früh. Seit wann genau wir uns unterhalten ist mir nicht bewusst, denn ich habe gestern Abend nicht auf die Uhrzeit geguckt, da ich eigentlich gedacht habe, dass ich nach einem kurzen Gespräch mit ihm definitiv ins Bett gehen werde.
»Ich gehe uns Frühstück machen«, sage ich zu meinem Mann und stehe dann aus dem Bett auf. Er antwortet nicht, aber ich vermute, dass er gleich neben mir in der Küche stehen wird.
Nachdem ich das Schlafzimmer verlassen habe, begebe ich mich erstmal ins Badezimmer, um auf die Toilette zu gehen. Ich sehe mich im Spiegel an und gebe zu, dass ich wirklich aussehe wie eine Leiche. Ich komme selbst nicht darauf klar, dass ich es so weit kommen lasse, denn das hätte ich definitiv verhindern können.
»Darling?«, »Ich bin im Bad«, antworte ich ihm, wodurch ich mich darauf einstelle, dass mein Mann gleich im Badezimmer steht.
Und keine zwei Sekunden steht er tatsächlich bei mir im Badezimmer und ich schmunzle. Dass er mich nicht alleine lässt, war mir bewusst, dass ich jedoch so doll vermisst werde, dass er mir sogar ins Bad folgen muss, finde ich sehr amüsant, auch wenn er es hasst, wenn ich ihn damit aufziehe.
Mein Mann ist vom Charakter nicht sehr einfach, jedoch habe ich ihn auch deshalb geheiratet. Ich wollte keinen Mann, den jeder hat. Einen, der total lieb ist und alles macht, was seine Frau von ihm verlangt und das habe ich bei meinem Mann nicht. Damit kann ich nicht umgehen und das möchte ich auch nicht. Ich brauche einen Mann, der sich auch mal etwas alleine ausdenkt, um mich auszuführen. Sich nicht wie der letzte, unerzogene Hund benimmt und alles tut und lässt, was falsch ist, denn so ist er nicht.
Er ist sehr liebevoll, auch wenn er viele Probleme hat, seitdem wir uns kennen, jedoch haben wir beide damit gelernt umzugehen.
»Kannst du mich nicht einmal mehr alleine ins Bad gehen lassen?«, frage ich ihn provokant und muss sagen, dass es mich nicht einmal stört, wenn er bei mir ist. Ich habe diesen Mann immerhin lieben gelernt. Würde mich seine Anwesenheit stören, wäre ich nicht mit ihm zusammen und würde schon gar nicht mit ihm zusammen wohnen.
»Nein. Aber wir haben gerade mitten im Thema aufgehört und das sollte so nicht sein. Ich möchte mich doch mit meiner Frau unterhalten.« Sein schelmisches Grinsen lässt mich lächeln. Es erfüllt mich, dass wir uns noch immer so sehr lieben, wie als wir uns kennengelernt haben. Das ist nicht normal und vor allem nicht selbstverständlich, dass wir immer noch so gut miteinander auskommen.
Andere Paare haben sich schon nach 2 Jahren getrennt, während wir noch immer glücklich zusammen sind. Auch wenn es viele Hindernisse gegeben hat, die uns fast getrennt haben. Dafür können wir aber zum Großteil nichts, da sie oft arbeitsbedingt gewesen sind und viel von Stress beeinflusst, mit dem wir beide bis heute nicht so gut auskommen. Jedoch schließt uns jeder Streit wieder zusammen und es ist für uns beide okay, wenn wir mal eine Zeit ohne einander brauchen.
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Gemeinsam stehen wir in der Küche und ich bereite uns Pancakes zu. Pancakes sind zu unserer gemeinsamen Tradition geworden, denn wir frühstücken selten zusammen und wenn, dann eben mal richtig. Ob es Pancakes gibt oder einfach eine Frucht Bowl ist immer unterschiedlich und abhängig von dem, wie viel Zeit wir frühs haben, bevor er zur Arbeit fährt und ich meinen Pflichten Zuhause nachgehe.
»Darling, ich sehe doch, dass dich die Situation mit Reyna quält. Soll ich mich für eine Woche krank melden und wir beide fahren zusammen eine Woche weg? Egal wohin. Alles, was dein Herz begehrt.« Ich kann mit der Frage nicht umgehen. Ich möchte nicht, dass er sich krank meldet, nur weil ich mein Leben nicht auf die Reihe bekomme. Er bringt uns das ganze Geld ein, was er dann ausgibt, um mir etwas Gutes zu tun. Also wegen mir und das soll so nicht sein. Ich möchte das so nicht, denn ich kann nicht einfach dabei zusehen, dass er es einfach so hinnimmt und ausgibt. Das habe ich einfach nicht verdient.
»Nein. Das möchte ich nicht... Ich möchte nicht, dass du dich wegen mir krank meldest. Du musst doch immer da sein. Bitte denk-« Er unterbricht mich, indem er mir einen Kuss auf die Lippen presst, den ich erwidere.
Als er seine Lippen von meinen entfernt, sieht er mich schmunzelnd an. »Ich habe mich krank gemeldet, bevor ich dich überhaupt gefragt habe. Und einen Urlaub habe ich uns ebenfalls gebucht, denn den haben wir uns absolut verdient.« Schockiert sehe ich ihn an, denn ich habe absolut nicht damit gerechnet. Vielleicht hätte ich es gemusst, aber das habe ich nicht, denn normalerweise macht er sowas nicht. Dass er es diesmal macht, ist für mich dementsprechend etwas Neues und komplett überfordernd.
»Hat es dir die Sprache verschlagen, Darling?«, fragt er mich, obwohl er es genau weiß. Auf seine Worte hin schüttle ich jedoch nur den Kopf, da ich weiß, dass es ihn ärgert.
Für mich ist es sehr amüsant, da sich sein Gesichtsausdruck in dieser Sekunde schlagartig ändert. Jedoch muss ich zugeben, dass ich nicht damit gerechnet habe, etwas wie Verlangen in seinen Augen zu erkennen.
»Wenn du wüsstest, was du manchmal mit so kleinen Gesten mit mir machst.« In mir entsteht eine Hitze, die ich schon lange nicht mehr gespürt habe. Ich würde ihm etwas erwidern, aber ich weiß, dass es der falsche Moment dafür ist.
»Im Urlaub haben wir genug Zeit...«, erwidere ich ihm dann doch und sehe ihn dabei nicht einmal an, um auf die letzten Pancakes zu achten.
»Alles, was meine Prinzessin sich wünscht.« Mein Inneres brennt. Seine Worte lösen so viel in mir aus, dass ich damit überfordert bin.
Er nähert sich mir, nimmt mein Kinn in seine Finger und küsst meine Lippen. Ich erwidere es, jedoch unterbreche ich es wieder. Sein Blick haftet auf mir und in mir setzt die Angst ein. Mein Körper beginnt zu zittern. Mein Verstand verschleiert und ich merke nicht, dass er unsere Position binnen Sekunden gewechselt hat, damit ich mich nicht verletze.
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Nach meiner Panikattacke habe ich kein Wort mehr mit ihm gesprochen. Ich will es bis jetzt auch nicht und auch das Essen habe ich nicht essen können. Ich hätte es direkt wieder hervor gewürgt, denn gerade ist mir alles zu viel. In meinem Kopf ist Chaos. Chaos, das nicht mehr lösbar ist. Ich komme selber nicht mehr mit mir zurecht.
Nur zu gern wäre ich so, wie alle anderen in meiner Umgebung. Normal eben. Andere können Dinge ohne Probleme machen, nur ich nicht. Ich brauche ewig, um Dinge zu verarbeiten, um mich auf Dinge einzulassen.
Ich vermisse die Zweisamkeit zwischen ihm und mir, aber ändern kann ich es nicht, auch wenn ich es gerne tun würde. Er sagt mir zwar immer, dass es völlig in Ordnung ist, jedoch komme ich absolut nicht damit klar, dass er wegen mir verzichten muss.
Ich könnte es sogar verstehen, wenn er einfach eine andere vögeln würde, denn immerhin schafft seine Frau es nicht, sich aufzuraffen, um es einfach geschehen zu lassen.
Mein Kopf macht mir einfach zu viel Stress, versetzt mich in ungünstigen Situationen in Emotionen, mit denen ich nicht umgehen kann, insofern ich nicht in der richtigen Umgebung bin. Ein bisschen zu viel Stress und ich kann mich von allem verabschieden, was ich mir an solchen Tagen vorgenommen habe - denn so lange alles unangekündigt kommt, kann ich mich nicht darauf vorbereiten, was in solchen Momenten wichtig ist.
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Mr. Wallace | 16+
Romance𝘢𝘣𝘨𝘦𝘴𝘤𝘩𝘭𝘰𝘴𝘴𝘦𝘯 𝐊𝐢𝐥𝐥𝐢𝐚𝐧 𝐮𝐧𝐝 𝐀.𝐂. | 𝐚 𝐰𝐨𝐫𝐤𝐩𝐥𝐚𝐜𝐞 𝐫𝐨𝐦𝐚𝐧𝐜𝐞 »Spielen wir ein Spiel, Wallace.« Ihre Worte hallen in meinem Kopf. Was für ein Spiel möchte sie mit mir spielen? Bin ich bereit dafür? Wenn ich wüsste, w...