11. Der Retter in der Not! Oder halt nicht...

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Hazel

Es brach mir einfach das Herz, Annabeth dort im Sterben liegen zu sehen. Ich schluchzte leise vor mich hin und bittere Tränen liefen mir unaufhörlich über die Wangen, von wo aus sie schließlich auf mein grünes Sweatshirt tropften. Frank bemerkte es und schlang mir liebevoll seine starken Arme um den Bauch, ganz, wie es sich für einen Freund (Boyfriend) gehört. Dankbar für seine tröstende Nähe, schmiegte ich meinen Kopf an seine Schulter und er strich mir mit seinen großen Händen sanft über meine Wangen und wischte mir somit die Tränen weg. Doch das brachte nicht gerade allzu viel, da mir schon wieder Tränen in die Augen traten. Kurz darauf liefen sie auch schon wieder mein Gesicht hinunter und Frank wischte sie erneut galant weg. Nachdem sich dieser Vorgang mehrmals wiederholt hatte, gab Frank es schließlich auf, mir die Tränen weg zu wischen und strich mir kurz beruhigend über meinen Arm, bevor er leise etwas für mich unverständliches murmelte und sich damit einen Weg aus der Poseidon- Hütte bahnte.

Nur wenige Augenblicke später stand er auf einmal wieder hinter mir und umarmte mich von hinten. Ich wollte gerade fragen, wo er denn gewesen sei, als er mir auch schon eine riesige Packung Taschentücher vor die Nase hielt und mir eins anbot.

Dankbar nahm ich es an und lachte kurz auf, als ich die vielen süßen Herzen auf dem Taschentuch sah. Eigentlich war ich als Tochter des Pluto zwar nicht gerade der Typ, der für rosarote glitzerne Herzen mit Regenbogen- Einhörnern schwärmt (Pink Fluffy Unicorn's Dancing On Rainbows! Sorry, musste grad sein :D), aber trotzdem fand ich diese kleine Geste von Frank doch unglaublich süß!

"Oh nein!", rief Frank aus, als er mein Lachen sah. "Es gefällt dir nicht! Du findest die Herzen albern! Verdammt, ich hätte es wissen müssen! Hätte ich doch nur die mit dem Herbstwald gekauft! Mist! Komm, gib her, ich geh sie schnell umtauschen!", brabbelte Frank nervös. Awww, wie süß! ♥

"Hey, Frank!", beeilte ich mich zu antworten, "Hör mal, du musst das doch nicht umtauschen!"

"Aber es gefällt dir nicht! Ich...!"

"Shhh.", ich legte ihm sanft die Finger an die Lippen und unterbrach ihn so. "Es ist perfekt!"

"Wirklich??", fragte Frank ganz perplex.

"Ja, natürlich, du Idiot!, sagte ich liebevoll.

"Oh... Na dann... Ähm, hier, willst du noch eins?", fragte mich mein Freund, wobei er bescheuert grinste.

Schmunzelnd nahm ich mir ein weiteres Taschentuch aus der Packung, die Frank mir entgegenstreckte.


♦○♦

Auf einmal hörte ich, wie ein entsetztes Keuchen durch die Runde ging. Irritiert folgte ich den Blicken der Anwesenden, bis mein Blick schließlich an Annabeth's Bett haften blieb, an dem Will schon seit einer Weile versuchte, ihr zu helfen, da er ja der Sohn des Gottes der Heilkunst war. Doch sehr viel mehr als ein ständiger Gesichtsausdruck- Wechsel als würde er in Gedanken ein eskalierendes Selbstgespräch führen (Naah, fast!), ein mysteriöses Auftauchen eines staubigen Bücherstapels und einiger leicht vermoderten Schriftrollen, und das darauf folgende verächtiche Schnauben beim Lesen der anscheinend total schwachsinnigen Buchtitel (Jap!^^) und das Wegwerfen mehrerer Schriftrollen nach dem Überfliegen und dem dann interessierten Lesen einer bestimmten Schriftrolle und dem daraufhin entsetzt aussehenden Gesichtsausdruck, hatte er bisher nicht erreicht.

Helden des Olymp - Gaia erwachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt