Kapitel 14

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BLAKES SICHT:

Die Stille im Baumhaus war drückend, und Ella wirkte zunehmend unruhig. Ich bemerkte, wie sie nervös mit ihren Händen spielte, und ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. „Alles in Ordnung?", fragte ich, aber sie schüttelte den Kopf, während sich ihre Augen weiteten.

„Ich... ich fühle mich komisch", murmelte sie, und ich spürte, wie sich die Angst in mir aufbaute. Plötzlich begann ihr Körper zu zucken, und ich wusste, was das bedeutete. „Ella! Halt dich fest!", rief ich und kniete mich sofort neben sie.

Der Anfall überkam sie mit voller Wucht. Ihr Körper zuckte heftig, und ich fühlte, wie die Panik in mir aufstieg. Ich versuchte, sie sanft zu halten, damit sie sich nicht verletzte, aber sie war stark. Ihre Gliedmaßen schlugen gegen den Boden, und ich konnte nichts anderes tun, als sie zu beobachten, während die Kontrolle über ihren Körper sie verließ.

„Ella, bleib bei mir!", schrie ich, während ich versuchte, ihre Arme zu stützen. Ihre Augen rollten nach hinten, und ich fühlte, wie mein Herz raste. Es war ein Anblick, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Sie zitterte und wandte sich hin und her, und ich sah, wie sie sich an einer Kante des Holzes stieß. Ein erstickter Schrei kam über ihre Lippen, und ich spürte, wie mein Magen sich zusammenzog. Ich konnte nichts tun, außer neben ihr zu knien und sie zu beschützen.

Die Sekunden fühlten sich wie eine Ewigkeit an. Der Anfall schien kein Ende zu nehmen, und ich hielt den Atem an, unfähig, mich zu rühren. Schließlich wurde das Zittern schwächer, und Ella fiel in eine reglose Stille.

„Ella!", rief ich und beugte mich über sie. Ihr Körper war immer noch, und ich fühlte, wie die Panik in mir erneut aufstieg. Ich berührte sanft ihr Gesicht, und langsam öffnete sie die Augen.

„Blake...", flüsterte sie, ihre Stimme war kaum mehr als ein Hauch. „Was ist passiert?"

„Du hattest einen Anfall", erklärte ich, während ich sie sanft stützte. „Du bist gefallen. Es tut mir leid... Ich konnte nichts tun."

Sie sah mich an, ihre Augen waren voller Verwirrung und Angst. „Ich... ich habe Schmerzen", murmelte sie und hielt sich an ihrem Arm fest, der an einer Kante des Baumhauses angeschlagen war. Ich sah das Blut, das langsam aus einer kleinen Wunde auf ihrem Ellenbogen trat.

„Oh Gott, Ella!", rief ich, als ich die Verletzung bemerkte. „Wir müssen das reinigen. Bist du okay?"

„Ich... ich weiß nicht. Es tut so weh", stöhnte sie, und ich fühlte, wie sich mein Herz zusammenzog. Ich wollte sie trösten, aber die Angst vor dem, was draußen auf uns wartete, drängte sich wieder in den Vordergrund.

„Wir müssen jetzt handeln. Kannst du aufstehen?", fragte ich, während ich ihr half, sich aufzurichten. Sie nickte zögerlich, aber ich konnte die Erschöpfung in ihrem Blick sehen. „Wir müssen zur alten Hütte. Das ist der einzige Weg."

Sie schloss kurz die Augen, als würde sie sich konzentrieren. „Okay, lass uns das tun", flüsterte sie, obwohl ihre Stimme zitterte.

Ich nahm ihre Hand, und wir bewegten uns vorsichtig zur Tür des Baumhauses. „Wir schaffen das, Ella. Ich bin bei dir", versprach ich, während ich sie festhielt. Egal, was passierte, wir mussten es gemeinsam überstehen.

Wir schlichen vorsichtig zur Tür des Baumhauses, meine Hand fest um Ellas, während sie sich an mir festhielt. Ich spürte, wie ihre Hand zitterte, und wusste, dass die Erschöpfung von dem Anfall sie fast überwältigte. „Atme tief ein", murmelte ich, als wir die Stufen hinunterstiegen. „Du schaffst das."

Das Licht des Mondes fiel durch die Bäume, und ich konnte die Schatten in der Dunkelheit erkennen. Jeder Schritt fühlte sich an, als würden wir in ein unbekanntes Terrain eintreten, und die Geräusche der Nacht wurden lauter, als wir uns weiter in den Wald wagten.

„Blake...", flüsterte Ella, und ich drehte mich zu ihr um. „Was ist, wenn sie uns finden?"

„Ich lasse nicht zu, dass das passiert", antwortete ich fest, auch wenn mein eigenes Herz wild pochte. „Wir müssen zur Hütte. Dort sind wir sicherer."

Wir bewegten uns vorsichtig weiter, und ich hielt Ausschau nach Bewegungen in der Dunkelheit. Das Adrenalin schoss durch meine Adern, und ich fühlte mich gleichzeitig beschützend und verzweifelt. Ella hatte es schwer, ihr Schritt war wackelig, aber sie blieb dicht bei mir.

Plötzlich hörten wir Stimmen, näher als zuvor. „Ich glaube, sie sind in der Nähe!", rief eine tiefe Stimme, und ich spürte, wie mein Herz für einen Moment stillstand. „Schnell, wir müssen sie finden!"

„Blake, wir müssen uns verstecken!", flüsterte Ella, und ich sah, wie die Angst in ihren Augen aufblitzte. Es war kein Raum für Zweifel. „Da drüben!" Ich deutete auf ein Dickicht, das uns einen kurzen Moment Deckung bieten konnte.

Wir sprangen hinter die Bäume und kauerten uns zusammen. Ich spürte Ellas Herz rasen, und ich legte eine Hand beruhigend auf ihren Rücken. „Bleib ruhig", murmelte ich. Die Stimmen kamen näher, und ich hielt den Atem an.

„Sie können nicht weit gekommen sein", hörte ich eine andere Stimme rufen. „Teilt euch auf und sucht weiter!"

„Wir müssen hier bleiben, bis sie weg sind", flüsterte ich und fühlte, wie Ellas Körper sich anspannte. Sie zitterte, und ich wusste, dass der Stress sie erneut überforderte.

„Es ist nicht sicher hier", murmelte sie, und ich sah die Angst in ihrem Blick. „Ich kann das nicht..."

„Du kannst, Ella", sagte ich eindringlich. „Du bist stark. Und ich bin hier bei dir. Wir schaffen das zusammen."

Ein paar Minuten vergingen, während die Stimmen um uns herum verhallten. Ich hielt sie fest und versuchte, ihr Vertrauen zu gewinnen, obwohl ich selbst nicht sicher war, wie lange wir hier bleiben konnten. Schließlich wurde es still, und ich wagte es, einen Blick nach draußen zu werfen.

„Sie scheinen weg zu sein", flüsterte ich und half Ella auf die Beine. „Lass uns weiter zur Hütte."

Langsam schlichen wir uns aus unserem Versteck und bewegten uns weiter durch den Wald. Ella war bleich, und ich konnte sehen, dass sie sich anstrengen musste, um mit mir Schritt zu halten. „Bla... Blake", sagte sie keuchend, „ich weiß nicht, ob ich das schaffe."

„Du schaffst es", ermutigte ich sie. „Denk an die Hütte. Wir sind fast da."

Wir näherten uns einem kleinen Licht, das durch die Bäume schimmerte. Es war die Hütte! Ein Gefühl der Erleichterung überkam mich, doch ich wusste, dass wir vorsichtig sein mussten. „Komm, wir müssen schnell hinein", flüsterte ich und öffnete die Tür.

Im Inneren war es dunkel, aber das schwache Licht einer alten Öllampe flackerte an der Wand. Ich half Ella hinein und schloss die Tür hinter uns. „Schnell, wir müssen uns verstecken!", sagte ich, während ich sie zu einem kleinen Raum am Ende der Hütte führte.

„Ich kann nicht...", stöhnte sie, aber ich drängte sie sanft, bis wir in der Ecke des Raumes standen. „Halt dich fest, Ella. Ich lasse dich nicht allein."

Draußen hörten wir Stimmen, und ich hielt den Atem an. Die Gefahr war noch nicht vorüber, und das Gefühl der Bedrohung lastete schwer auf uns. „Wir müssen leise sein", flüsterte ich, während ich sie an mich zog.

„Ich weiß", antwortete sie, aber ich konnte die Angst in ihrer Stimme hören. Ich sah sie an und wusste, dass ich alles tun musste, um sie zu beschützen. Die Nacht war noch lange nicht vorbei, und wir mussten einen Weg finden, um lebend aus diesem Albtraum zu entkommen.

BlakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt