Kapitel 12

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Die ganze Nacht lang weinte ich. Ich spüre meine Haut, die sich anfühlt, als würde sie brennen.

Irgendwann habe ich aufgehört, die Schläge zu zählen, aber insgeheim wusste ich das es mehr wie zwanzig waren.Wie viele Männer das insgesamt waren wusste ich nicht.Doch nach dem zehnten mal wo sie mich geschlagen haben hörte ich auf zu denken.

Ich will hier einfach nur raus.

Raus aus diesem Puff.

Ob sich meine Mutter wohl schon Sorgen macht?Wahrscheinlich schon...

Aber ich denke es wäre besser, dass ich hier abhaue und dann ein neues Leben beginnen werde, neue Schule,neues Haus und neuen Lebensstyl.

,,Wenn ich dich was frag, dann antworte mir auch gefälligst!" sagte mein Besitzer

,,Was hast du gesagt?!" fragte ich in einem sehr genervten Ton

,,Ich habe dich gefragt ob du lieber mit einem Butterfly oder doch lieber Skalpelle aufgeschnitten werden möchtest?"sagte er wutentbrannt

Bevor ich irgendwas sagen konnte, haben sie mir den Mund schon mit Klebeband zugeklebt.

Die ganze Nacht über wurde ich gefoltert ohne irgendwas tun zu können.

Am Morgen packten sie mich einfach und haben mich auf mein Bett geschmissen.

Die Dunkelheit begann sich um mich zu legen, als ich den Schatten in der Ecke meines Zimmers wahrnahm. „Ella! Elllaaa!!!" rief die Stimme immer wieder, und mit jedem Wort wurde meine Hoffnung größer.

Als ich endlich die Augen öffnete, sah ich ihn. Blake. Seine Züge waren angespannt, die Sorge um mich in seinen Augen glühend wie ein Feuer. „Halt durch, Ella! Ich bin hier!"

Ich wollte ihm zurufen, dass ich ihn hören konnte, dass ich ihn nicht aufgeben würde, aber das Klebeband um meinen Mund schnitt mir die Worte ab. Stattdessen versuchte ich, mich zu bewegen, meine Glieder zu befreien, die wie Blei an mir hingen.

„Du musst stark sein! Wir müssen hier raus!", rief Blake, seine Stimme fest und entschlossen. Ich spürte, wie meine Angst in Wellen zurückkehrte. Wie konnte ich stark sein? Wie konnte ich fliehen, wenn mein Körper versagte?

„Hör zu! Ich werde dir helfen, aber du musst mir vertrauen!", sagte er und kam näher, seine Hand zitterte, als er vorsichtig das Klebeband von meinem Mund abriß. Ein scharfer Schmerz durchzuckte mich, doch die Freiheit der Stimme war wie ein Lichtstrahl.

„Blake, ich... ich kann nicht!", stammelte ich, meine Stimme klang schwach und gebrochen.

„Du kannst es! Du bist stärker, als du denkst. Lass mich nicht aufgeben!" Er kniete sich neben mich und griff nach meiner Hand, und ich fühlte, wie seine Energie durch mich hindurchströmte. „Komm schon, Ella. Wir schaffen das zusammen."

Die Worte waren wie ein Schub, der mir den nötigen Mut gab. Ich setzte meine Zähne zusammen, atmete tief ein und konzentrierte mich auf das, was vor mir lag. Ich musste kämpfen. Für uns beide.

„Ich... ich will es versuchen", murmelte ich, während ich versuchte, mich aufzurichten. Blake half mir, seine Stärke gab mir Halt.

Die Geräusche aus dem Flur schnitten durch die Stille – lautes Lachen, das Klirren von Gläsern, ein geschäftiges Treiben. Ich wusste, dass wir nicht viel Zeit hatten.

„Komm, wir müssen leise sein", flüsterte Blake und zog mich sanft zu einer Hintertür, die ich nicht einmal bemerkt hatte.

„Was ist, wenn sie uns hören?", fragte ich, mein Herz pochte wild in meiner Brust.

„Dann laufen wir. Aber jetzt müssen wir einfach gehen." Mit einem entschlossenen Nicken schob er die Tür auf und wir schlüpften in den dunklen Gang.

Der Flur war schwach beleuchtet, und die Schatten tanzten an den Wänden. Ich hielt Blake fest an der Hand, als wir uns vorsichtig voranbewegten. Jeder Schritt war ein Wettlauf gegen die Zeit, ein Kampf gegen die Furcht, die mir die Kehle zuschnürte.

Plötzlich hörten wir Stimmen aus dem nächsten Raum. „Wo ist sie hin?", fragte eine raue Stimme. „Sie kann nicht weit sein!"

Mein Herz blieb stehen. „Blake , wir müssen..." Ich wollte den Satz beenden, aber er drückte sanft meinen Arm.

„Bleib ruhig", flüsterte er und zog mich näher an sich.

Die Stimmen kamen näher, und ich hielt den Atem an. Ich konnte die schleichenden Schritte hören, die sich uns näherten. „Sie ist hier irgendwo!"

In diesem Moment spürte ich die Angst wie einen kalten Schatten, der mich umhüllte. Doch Blake ließ nicht locker. Er zog mich weiter, und wir schlüpften um die Ecke in einen weiteren Gang, der uns tiefer in die Dunkelheit führte.

„Wir müssen einen Ausweg finden", sagte er mit fester Stimme. „Es gibt immer einen Weg, Ella. Glaub an mich!"

Die Entschlossenheit in seiner Stimme gab mir Kraft. Ich nickte und konzentrierte mich auf den Weg vor uns. Jeder Schritt war ein Schritt in die Freiheit.

Schließlich erblickten wir ein Fenster am Ende des Ganges, das schwaches Licht hereinließ. „Da! Lass uns da hin!", rief Blake  und zog mich mit sich.

Wir rannten, die Schritte hinter uns wurden lauter. Ich konnte das Geräusch der Herzen in meiner Brust hören, als wir das Fenster erreichten. Blake schob es auf und wir sahen nach draußen – die Freiheit war nur einen Sprung entfernt.

„Bereit?", fragte er, während er mir tief in die Augen sah.

„Bereit", antwortete ich, und mit einem letzten Blick zurück in die Dunkelheit sprangen wir hinaus.

BlakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt