HERZEN IM EINKLANG

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Adrenalin schoss durch meinen Körper. Im ersten Reflex wollte ich die Tür schnell wieder zuziehen und mich in dem Bücherzimmer verschanzen. Aber das würde mir nichts bringen, also zwang ich mich entgegen aller Vernunft einen weiteren Schritt zu tun und zog die Tür hinter mir zu. Leise sein, musste ich jetzt schließlich nicht mehr.

Ramon rührte sich nicht. Er sah mich einen langen Moment einfach nur an. Dann schallte seine tiefe Stimme über den Flur.

»Was machst du hier?«

Fahrig suchte ich nach einer guten Lüge. »Ich wollte mir ein Buch holen.«

Langsam kam Ramon auf mich zu. »M-hm.« Er klang nicht wirklich überzeugt. Ich schluckte. Zwang mich, nicht zurück zu weichen. »Miguel hat mir den Raum gezeigt.«

Er kam noch näher und ich drückte mich mit dem Rücken gegen die Tür. Mein Herz pochte längst nicht nur so heftig, weil ich erwischt wurde. Seine Haare waren noch immer durcheinander. Vor mir hob und senkte sich langsam seine Brust. Er stand so nah, ich hätte nur den Kopf vorschieben müssen und hätte meine Nase an seinem Hemd reiben können.

Seine Finger strichen plötzlich über meinen Nacken zu meinem Kinn, drückten es hoch. Im Halbschatten war ich gezwungen ihm in die Augen zu sehen. Seine Berührung entflammte ein Feuer auf meiner Haut.

»Wird er das bestätigen, wenn ich ihn frage?«, fragte er leise. Fangfrage. Wir beide kannten die Antwort.

Sein Blick flog plötzlich weiter nach unten, löste sich von meinem Gesicht. Er starrte auf mein Shirt. Und ich realisierte plötzlich, wie ich hier vor ihm stand. Ich trug unter meinem Schlafshirt keinen BH. Zum Glück hatte ich mir noch die Hose angezogen.

RAMON

Sie sah so verdammt gut aus.

Immer.

Mein Blick flog zurück in ihr Gesicht. Ihre Lippen leicht geöffnet. Vielleicht suchte sie nach einer weiteren Lüge. Aber das war mir egal, für mich sah es aus wie eine Einladung.

Die heutige Mission war ein kompletter Reinfall. Gerade nach heute... war sie das Beste was einem passieren könnte. Aber... ihre geöffneten Lippen waren keine Einladung. Die Tatsache, dass sie keinen BH trug ebensowenig. Und ich spannte den Kiefer an, um nicht doch über sie herzufallen.

Ich sollte Abstand nehmen, das war mir klar. Aber es ging nicht. Meine Hand wanderte ohne mein Zutun in ihren Nacken. Unsere Blicke verhakten sich. Dann sah sie auf meinen Brustkorb. Verweilte kurz, sah wieder zu mir. Und dann, ganz langsam hob sich ihr Arm. Streckte sich nach mir aus. Ohne mich zu berühren wanderte ihre Hand bis zu meiner Schulter.

Niemand von uns rührte sich.

Und dann legten sich ihre Finger seitlich an meinen Hals. Sie strich einen Moment vorsichtig über die kurzen Haare in meinem Nacken.

Dann senkte ich den Kopf, zog sie zu mir und presste stürmisch meine Lippen auf ihre. Sie erwiderte ab der ersten Sekunde. Griff in mein Haar, zog leicht daran. Ihre zweite Hand lag auf meiner Brust. Und ich konnte mein stark klopfendes Herz dahinter nicht länger verstecken.

SIMI

Ein wirbel an Gefühlen fuhr durch meinen Körper. Der Drang nach mehr. Unsere Lippen spielten miteinander, als hätten wir das schon tausendmal getan. Und gleichzeitig fühlte es sich an, als hätte ich Jahre darauf gewartet. Aber das stimmte nicht. Seit dem letzten Mal waren gerade mal ein paar Tage vergangen.

Dem letzten Mal.

Ich stockte.

Ramon merkte es sofort. Seine Augen schwebten vor den meinen. Ich spürte, dass er wusste, woran ich dachte. An die Jungs. Daran, dass das hier falsch war. Dass wir uns hassen sollten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: 6 days ago ⏰

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