Zurück in Berlin

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Mein Herz klopfte schneller. Ich hoffte so sehr, Tim heute wiederzusehen. Ich wollte ihn nur sehen. Nichts weiter. Ich hielt mich an das, was ich meiner Schwester gesprochen hatte! All die Zeit Zuhause änderten meine Gedanken über ihn nicht. Wie oft hatte ich abends im Bett gelegen und mir seine Social Media Kanäle angesehen? Nur geschrieben hatte ich ihm nicht. Meiner Schwester zuliebe. Denn vielleicht hatte sie ja recht. Vielleicht hätte er sich ja auch melden können...aber na gut, nach dem Korb, den ich ihm gegeben hatte, sicher nicht. Er konnte auch jedes andere Mädchen haben. Er könnte es sich leichter machen.
Auf dem Studiogelände angekommen drehte ich wieder meine Runden. Wohlwissend, dass Tim auch hier irgendwo sein musste. Ich ging. Und ging. Und ging. Quasi immer im Kreis um die Gebäudeteile herum. Aber er war nicht dort. Ich wurde zur Maske gerufen, dort wurde ein leichtes Tages-Make-up aufgetragen, denn gleich begannen die Dreharbeiten für die Vorbereitung der Battles. Zu meinem Glück setzten sie Maxi in der Maske neben mich. Ich freute mich so sehr, sie wiederzusehen, gleichzeitig war ich mit dem Kopf aber ganz woanders. Auch nicht bei den Songs, sondern nur bei Tim. Ob er krank war? Oder ob er absichtlich nicht auf dem Studiogelände war? Vielleicht wollte er mir aus dem Weg gehen, wer weiß das schon...
Vanessa sah ich erst im Teaching wieder. Wir sangen uns mit Carina warm, bevor die Kameras dann später auf uns gerichtet werden würden.
„Wir rocken das!", lächelte Vanessa und ich nickte. Der neue Song ‚Rise up' passte so viel besser zu uns und wir liebten ihn. Ein potentieller Steal-Deal-Song, so viel war klar. Ich dachte kaum darüber nach, wie gut Vanessas Stimme war. Ich setzte wirklich einfach nur auf Teamwork. Möge die Bessere gewinnen. Und sie sah das scheinbar ähnlich. Von wegen Zickengruppe! Bei dem Gedanken rollte ich kurz mit den Augen und lächelte. Und dann war der Moment da: Mark samt Kamerateam betrat den Probenraum und umarme uns zur Begrüßung.
„Na, geht's euch gut?", lächelte er und wir nickten.
„Bei euch war ja die Besonderheit, dass ihr gleich zwei Songs mit nach Hause bekommen habt. Ich bin gespannt, für welchen wir uns entscheiden."
Wieder nickten wir.
„Starten wir mit ‚The Boy is mine'!", er gab Carina am E-Piano ein Zeichen und sie begann zu spielen.

Zusammen:
You need to give it up
Had about enough
It's not hard to see
The boy is mine
I'm sorry that you
Seem to be confused
He belongs to me
The boy is mine

Vanessa:
Think it's time we got this straight
Sit and talk face to face
There is no way you could mistake
Him for your man, are you insane?

Louisa:
You see I know that you may be
Just a bit jealous of me
But you're blind if you can't see
That his love is all in me

(...)

Mark klatschte als wir fertig waren.
„Okay, das war doch schon super! Habt ihr gut geübt, fällt mir wenig ein, was noch besser sein sollte..."
„Aber es plätschert so daher...wir können unsere Stimmen nicht richtig zeigen!", erklärte Vanessa.
„Hm...", machte Mark, „ja gut, die Range ist begrenzt, das stimmt schon..."
„Lass uns lieber die Bühne abreißen!", sagte Vanessa grinsend. Ich hielt mich etwas bedeckt. Es war schließlich Marks Entscheidung.
„Also ihr wollt beide lieber mit ‚Rise up' in die Battles?", fragte er nach und wir beide nickten. Schon wieder.
„Gut, Feier frei!", er gab Carina erneut ein Zeichen für den Einsatz.
Bei diesem Song begann ich zu singen.

Louisa
You're broken down and tired
Of living life on a merry go round
And you can't find the fighter
But I see it in you so we gonna walk it out
And move mountains
We gonna walk it out
And move mountains

Carina spielte weiter, ich sah zu Vanessa, die nun ihren Einsatz hatte. Sie blinzelte verwirrt.
„Oh Okay, sorry! Sorry! Nochmal!", sagte sie und strich sich durch die Haare. Okay, also nochmal.

Louisa
You're broken down and tired
Of living life on a merry go round
And you can't find the fighter
But I see it in you so we gonna walk it out
And move mountains
We gonna walk it out
And move mountains

Vanessa
And I'll rise up
I'll rise like the day
I'll rise up
I'll rise unafraid
I'll rise up
And I'll do it a thousand times again

„Okay, stop, stop, stop, stop!", unterbrach Mark uns, „Vanessa, du warst in einer ganz schiefen Tonlage unterwegs, was ist denn los?"
„Ich glaube wir haben das anders geübt!", rechtfertigte sie sich, doch ich schüttelte den Kopf.
„Oder die Kameras machen mich verrückt!", ergänzte sie. Mark seufzte und nahm ihre Hände.
„Hey, ganz ruhig! Ein und ausatmen! Okay?", sagte er und ich lächelte. Das hätte Coco wieder sehr gefallen.
„Neuer Versuch?", fragte er dann und Vanessa nickte. Aber auch dabei kam Vanessa nicht richtig rein. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, was war denn los mit ihr?
„Willst du mal versuchen, anzufangen?", bat ich ihr an und sie nickte nervös. Gut, also wieder von vorne. Die erste Strophe sang sie gut, ich übernahm den Refrain.
„Ja, geil Louisa, Gänsehaut!", hörte ich Mark sagen. Und dann war Vanessa wieder dran. Es war nicht schlecht, aber auch nicht gut. Mark ließ uns aber weiter singen.
„Sorry! Sorry! Sorry!", stotterte Vanessa nach dem Song und hielt sich die Hände vors Gesicht.
„Wir haben wirklich viel geübt und es hat immer geklappt!", half ich ihr und legte einen Arm um sie. Mark seufzte.
„Na gut, Team Chaos...sammelt euch, übt noch n bisschen und dann sehen wir uns morgen auf der Bühne. Mit beiden Songs!", sagte er und verabschiedete sich.
„Gut gemacht, Louisa!", sagte er noch zu mir, als er uns zum Abschied umarmte.
Team Chaos...na super! Das ist doch genau das, was wir nicht wollten...schon wieder!
„Was ist los?", fragte ich, als das Kamerateam verschwunden war.
„Ich weiß nicht!", antwortete sie panisch und setzte sich.
„Hey! Ruhig bleiben! Du kannst das! Und das weißt du auch!"
„Warum bist du so nett zu mir? Das ist deine Chance safe weiterzukommen."
„Ja, aber so läuft das nicht, wir sind ein Team, verstanden?!", entgegnete ich. Sie nickte und nahm mich dankend in den Arm.
„Wir werden jetzt an die frische Luft gehen, den Kopf freikriegen und heute Abend üben wir uns morgen wird alles gutgehen!"
Vanessa nickte. Sie beschloss, ihre Mutter anzurufen und mit ihr zu sprechen. Und das war mir mehr als recht. So schlenderte ich nochmal völlig ohne Hintergedanken auf dem Studiogelände herum. Naja, ehrlicherweise nicht ganz ohne Hintergedanken. Ich sah mich um. Aber Tim war nach wie vor nicht zu sehen. Und ja, das enttäuschte mich, auch wenn es da das nicht sollte. Es fühlte sich schrecklich an. Ich war traurig und in mir spürte ich eine Leere. Ich wollte ihn doch nur nochmal sehen ohne tausend weitere Augen. Dann vielleicht morgen...

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Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel! Habt ihr Ideen, wie es weitergehen könnte?😊

Plan B - KAMRAD / The Voice of Germany FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt