Plan B - KAMRAD / The Voice of Germany Fanfiction

Zurück Zuhause

„Und dann sind wir runter zum Jam gegangen", beendete ich meine Erzählung, „Coco, ich hab richtig Mist gebaut! Er war so lieb und ich hab ihm einen Korb gegeben! Ich wollte das nicht!"
„Süße, du hast alles richtig gemacht!", tröstete sie mich und strich mir eine Haarpartie hinters Ohr.
„Nein! Nein, er denkt ich bin bescheuert! Was meinst du, soll ich ihm über TikTok oder Instagram schreiben? Ich will ihm sagen, dass ich eigentlich gerne", ich stoppte kurz, als Coco das Gesicht verzog und mir ein seltsames Gefühl damit vermittelte.
„Dass du gerne was?", fragte sie nach.
„Ich wollte ihn wirklich küssen! Das will ich immer noch!"
Coco war still, aber ihr Gesicht sprach Bände. Und sie seufzte.
„Jetzt sag doch mal was!", forderte ich sie auf.
„Louisa, lass die Finger von ihm!", platzte dann aus ihr heraus. Ich sah sie enttäuscht an. Ich dachte, sie würde sich für mich freuen, aber das Gegenteil war der Fall.
„Kamrad"
„Tim", korrigierte ich.
„Tim", sagte sie wieder seufzend, „er ist ein junger Künstler, der gerade seinen Fame ausnutzt! Du hast mehr verdient, als sein Groupie zu sein!"
Ich dachte kurz über ihre Worte nach. Sein Verhalten schloss nicht darauf, dass er mich verarschte.
„Er war wirklich nett. Und bodenständig. Und ich mag ihn!"
„Louisa, bitte! Denk nach!", jammerte Coco, „ich will nur das Beste für dich! Ich hab Angst, dass er dich verletzt! Und ich weiß das wird er!"
„Das glaube ich nicht!"
„Du musst dich auf die Show konzentrieren! Du willst doch weiterkommen, oder nicht?! Vielleicht versucht er dich abzulenken, weil du Konkurrenz bist!"
„Ich bin wirklich traurig, dass du dich nicht für mich freust...oder mir Tipps gibst, wie ich das alles geradebiegen kann!"
„Louisa, ich hab dich so so so lieb!", sagte sie und nahm mich in den Arm, „ich will dich nur davor bewahren, dass er dir das Herz bricht!"
„Und wenn er das gar nicht vorhat?!"
„Die Wahrscheinlichkeit, dass er seine Liebe in einer Produktionsfirma sucht ist sehr gering..."
„Also sollte ich ihm nicht schreiben?"
„Auf keinen Fall! Er soll gefälligst die Finger von meiner kleinen Schwester lassen! Wenn er Spaß haben will, sind im Club genügend Weiber, die sofort die Beine breit machen, dafür kriegt er dich nicht!" Sie drückte mich nochmal stärker an sich. Ich seufzte enttäuscht. Vielleicht hatte Coco recht. Auch wenn es mich noch trauriger machte, als ich zuvor schon war. Ich musste Tim vergessen.
„Bitte versprich mir, dass du dich von ihm fernhältst!"
„Das geht nicht. Wir sind in einer Show!"
„Dann versprich mir wenigstens, dass du dich nicht von ihm antatschen lässt!"
Ich schwieg. Vielleicht nahm ich sogar in Kauf, dass er mir das Herz brach. Hauptsache, ich hatte ein paar schöne Momente mit ihm. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlte ihn zu küssen. Seine Hände auf meiner Haut zu spüren. Ihn besser kennen zu lernen.
„ERDE AN LOUISA?!", schüttelte Coco mich, „versprich es!"
„Ich...ich verspreche es!", seufzte ich. Coco lächelte.
„Es ist die richtige Entscheidung! Glaub mir!"
Ich nickte. Dann rief unsere Mutter zum Essen. Auch meine Eltern wollten wissen, wie die letzten Tage gelaufen sind. Ich musste also nochmal alles von vorne erzählen. Nur Tim ließ ich raus. Coco strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Mein Lächeln verschwand mehr und mehr. Hätte ich vielleicht lieber mit Maxi reden sollen? Nein. Aber mit irgendwem musste ich doch reden! Ich da war niemand. Vielleicht Lena, meine beste Freundin? Aber ich durfte eigentlich niemandem von meiner Einladung zu den Blinds erzählen. So stand es in meinem Vertrag. Und auf noch mehr Schwierigkeiten hatte ich wirklich keine Lust! Ich brauchte Abstand und Ablenkung. In wenigen Wochen erst ging die Show weiter. Bis dahin war sicher Gras über die Sache gewachsen. Es hieß nun abwarten.

Und das Abwarten dauerte. Es dauerte und dauerte und dauerte. Ich bekam Tim nicht aus meinem Kopf. Ich erwischte mich mehrere Abende dabei, wie ich sein TikTok und Instagram stundenlang durchscrollte, um seine Stimme zu hören. Um ihn zu sehen. Auf andere Gedanken kommen war faktisch nicht möglich. Meine Kollegen auf der Arbeit fragten, wie mein Urlaub war. Auch sie durften nichts weiter erfahren. Offiziell war ich also am Meer gewesen. Fotos? Hab es nicht. Handydetox. Billiger ging es nicht. Aber es funktionierte. Erstmal. Und in ein paar Wochen folgte ein Städtetrip mit Coco. Offiziell. Es ging in die Battles. Aprospros Battles: Die beiden Songs, die ich von Mark bekommen hatte, liefen rauf und runter, ich konnte gar nicht mehr zählen, wie oft ich sie übte. Via Videoschalte übte ich auch ein paar Mal zusammen mit Vanessa. Wir waren vorbereitet. Wir waren mehr als das. Es konnte weitergehen.
————————————
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende! Vielleicht erfreut mich der ein oder andere von euch ja mit einem Kommentar, der auch was zum Inhalt der Geschichte sagt?😊 Es freut mich ja, dass ihr alle schreibt, dass ich schnell weiterschreiben soll (was ich auch tue!) aber noch mehr würden mich natürlich eure Meinungen oder Ideen zum weiteren Verlauf freuen!!❤️❤️