Ein monotones schweres Klopfen weckte mich, Regen. Große Tropfen trommelten gegen mein Fenster. Na toll. So sehr ich ein schönes Sommergewitter auch genoss, dieses Wetter sah viel mehr nach Dauerregen aus als nach einem kurzen Wetterumbruch.
Ich kletterte von meinem Bett auf das Fenstersims und öffnete das rechte Fenster einen kleinen Spalt. Es roch nach nassem Asphalt und ich atmete den Duft mit geschlossenen Augen ein, herrlich. Ich fischte mir meine Schmusedecke vom Bett, wickelte mich darin ein und zog mir eine Zigarette aus der Packung. Nach dem ersten Zug klopfte es leise an der Tür.
„Ja?", rief ich und zog die Decke enger um mich. Liam betrat das Zimmer und blieb unschlüssig mitten im Raum stehen und beobachtete mich mit schuldbewusstem Blick. „Hör mal Ella...", begann er, doch ich winkte ab und unterbrach ihn. „Kein Ding Herzchen, Alkohol und schöne Frauen vertragen sich eben nicht.", zwinkerte ich ihm zu und winkte ihn zu mir. Er setzte sich zu mir auf das Sims und lächelte Scheu. „Tut mir echt leid.", murmelte er und zupfte nervös an meiner Decke herum, da klopfte es erneut und Niall steckte seinen zerstrubbelten Blondschopf zur Tür herein. „Auch wach Schlafmütze?", fragte er mit einem schiefen Grinsen und quetschte sich zu uns auf das Fensterbrett. „Wieso?", fragte ich zerstreut, „Wie spät ist es denn?".
„Ein Uhr mittags!", am die Antwort prompt und der kleine schnuckelige Ire beäugte meine Zigarette misstrauisch. „Willst du auch eine?", neckte ich ihn und zu meiner Überraschung griff er tatsächlich nach der Schachtel. Er rollte die Zigarette nachdenklich zwischen seinen Fingern hin und her. „Wenn nicht heute, wann dann.", meinte er Schulter zuckend und angelte sich das Feuerzeug, auch Liam griff nach der Packung und so saßen wir drei schweigend und rauchend in meinem mittlerweile zur Gänze geöffneten Fenster. „Unser Manager hat heute angerufen.", begann Niall kleinlaut zu erzählen. „Wir haben noch heute um uns zu beruhigen und dann kommt er uns abholen, ansonsten bläst er unser neues Album ab.", erzählte und zog frustriert an der Zigarette. Wohl etwas zu fest, denn er hustete stark und Liam klopfte ihm brüderlich auf den Rücken.
„Naja, was hast du denn erwartet Nialler?", antwortete er, „Wir können ja nicht für immer hier bleiben und mit Si werden wir uns schon einigen.".
„Ich habe dieses normale Leben aber so genoßen.", jammerte Niall und blickte mich traurig an, „Und außerdem mag ich Ella echt gerne.".
Ich lächelte ihn an, er sah so unschuldig und süß aus, wie er da saß, die Zigarette in seiner Hand mit Ekel betrachtete und sich störrisch durch die Haare fuhr. Ich nahm ihm den Glimmstängel aus der Hand und schnippste seinen und meinen hinunter auf die Straße, ich kuschelte mich an ihn und legte meinen Kopf an seine Schulter und begann leise Moonriver zu singen. Liam stand leise auf und verließ das Zimmer. Niall saß mit geschlossenen Augen da und hörte mir zu. Als das Lied zu Ende war, murmelte er leise in mein Haar. „Ich werde dich echt vermissen kleine Meerjungfrau. Es sind zwar erst drei Tage, aber mir kommt es so vor als kenne ich dich schon mein ganzes Leben lang.", ich wusste was er meinte, Niall war ein so herzlicher und besonderer Mensch, man mochte ihn vom ersten Moment an. Er war charmant, lustig und man fühlte sich in seiner Nähe sicher und geborgen.
„Na los du Trauerkloß, lass uns den letzten Tag richtig schön zu Ende bringen!", sagte ich und klatschte in die Hände. Ich sprang vom Sims und schnappte mir ein blaues Sommerkleid. Als ich zum Badezimmer ging, öffnete Harry gerade die Tür und trat nur in Boxershorts auf mich zu, sein Haar tropfte noch etwas und sein Oberkörper glänzte feucht. Er lächelte mich verführerisch an und sagte: „Wenn ich gewusst hätte dass du duschen willst, hätte ich auf die gewartet Darling.". Ich riss mich von seinem mit Tattoos übersähten muskulösen Körper los und verdrehte die Augen, ich tänzelte um ihn herum und manövrierte ihn geschickt aus dem Badezimmer. „Keine bösen Überraschungen Mister Styles!", meinte ich mit erhobenem Finger und er antwortete lachend: „Ich kann für nichts garantieren. Eine nacktes Modell hinter einer Tür die man nicht abschließen kann, da kann ich fast nicht widerstehen.". Ich sah ihn streng an und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Mistkerl.Als das lauwarme Wasser auf meinen Körper hinabprasselte atmete ich erleichtert auf und schloss meine Augen. Plötzlich hatte ich wieder das Bild von Harrys perfekter Erscheinung vor mir, die nassen Haare, die ihm sexy ins Gesicht hingen, diese strahlenden grauen Augen, deren Blicke mich beinahe auszogen, die breiten Schultern die Tattoos, die starken Arme mit denen er mich in den Pool getragen hatte, der Duft seiner Haut, das V dass sich an seinen Hüften über der locker sitzenden Boxershorts abzeichnete... Plötzlich wurde das Wasser kalt und ich schrie erschrocken auf. Was war nur los mit mir, solche Gedanken waren unangebracht. Harry Styles war ein Popstar, ein Frauenheld, viel zu schön für ein Mädchen wie mich und noch dazu benahm er sich nicht gerade sehr Gentleman like. Ich schnappte mir ein Handtuch von der Stange und riss den Duschvorhang zur Seite. Harry saß am Boden und grinste mich frech an. Ich starrte ihn böse an. „WAS SOLL DAS DENN?", schnauzte ich ihn wutentbrannt an.
„Ich sag' ja, ich kann nicht widerstehen! Ich bin auch nur ein Mann.", sagte er und hob entschuldigend seine Arme und drehte den Wasserhahn ab. „Ach deswegen ist das Wasser in der Dusche kalt. Vielen Dank auch du Arsch!", pampte ich ihn weiter an.
Ich stieg ungelenk aus der Dusche und hielt mein Handtuch verkrampft an mich gepresst.
Harry stand auf, griff nach meinem Bademantel und legte ihn mir fürsorglich um die Schultern, dann band er ihn zu, ich stand da die Arme unter dem Bademantel gefesselt der streng um meinen Körper geknotet war. Harry stand vor mir und strich mir mein nasses Haar aus dem Gesicht.
„Weißt du Ella, ich wollte dich nur vorbereiten. Simon wird uns heute abholen, da wird viel Presse und Trubel sein und alles wird sich dabei um das mysteriöse Mädchen drehen, dass uns bei sich Unterschlupf gewährt hat. Am besten ist es wenn du einfach nichts sagst, bis unsere PR Agentin bei dir war.".
Ich schluckte, daran hatte ich noch gar nicht gedacht, die Meute an Fans würde mich sicher verschlingen. Alle würden mich hassen. Harry strich mir weiter über die Wange, obwohl mein Haar bereits sorgfältig hinter mein Ohr gestrichen wurde. Er duftete so gut und seine Augen leuchteten warm und sanft. Ich nickte, machte jedoch keine Anstalten mich zu bewegen. Harry lächelte, legte seine Hand an meine Wange und sah mir tief in die Augen. „Wir werden uns noch öfter sehen kleine Ella.", sagte er und küsste mich sanft auf den Mund. Mein Herz klopfte wild und ich erwiderte seinen Kuss zaghaft. Er löste sich ebenso sanft wie er angefangen von mir und verließ summend den Raum.
Da stand ich nun. Verwirrt ohne Ende. Mein Herz pochte wie wild und mein Körper war übersäht mit Gänsehaut. Mistkerl dachte ich und grinste, dann begann ich mich fertig zu machen. Ich föhnte meine Haare zu sanften Wellen die mir glänzend über den Rücken fielen, das blaue Kleid war verspielt und schmeichelte meiner Figur. Ich beschloss mich zu schminken und trug Mascara und Eyeliner auf. Zufrieden blickte ich mein Spiegelbild an, nickte mir selbst aufmunternd zu und trat auf den Gang. Ich knallte gegen Louis, der gerade aus Zayns Zimmer kam und stolperte, Louis fing mich gekonnt auf und hielt mich fest. „Vorsicht junge Dame!", meinte er scherzhaft, er blickte an mr herab und pfiff leise durch die Zähne. „Du siehst umwerfend aus Herzchen!", meinte er anerkennend, „Die Presse wird begeistert sein!". Ich strahlte ihn dankbar an „Danke Louis!".Den restlichen Nachmittag verbrachten wir alle in meinem Zimmer, die Jungs erzählten mir Geschichten aus ihrem Bandalltag und von verrückten Fans, ich erzählte ihnen nicht ganz so besondere Anekdoten aus meinem Leben. Doch anscheinend fanden die fünf die Geschichten super, sie lachten sich schlapp, als ich ihnen erzählte, wie ich mich vor 2 Jahren auf einer Schiffsreise betrunken mit einer Flasche Wein unter dem Arm tatsächlich verlaufen hatte und mich irgendwann zwei Matrosen in die Finger bekamen, denen ich dann auf Französisch erzählte ich sei ein blinder Passagier. Gott sei Dank konnte keiner der beiden Französisch und sie brachten mich in die Kapitänssuite um mich auszunüchtern. Als ich am nächsten Tag aufwachte konnte ich mich an fast nichts erinnern und bekam erst Mals einen riesen Schreck, als ich in einem fremden Zimmer aufwachte in dem zwei fremde Männer schliefen.
„Frauen die Fremdsprachen sprechen sind heiß!", meinte Niall nachdem er sich von seinem Lachanfall beruhigt hatte.
Es war ein entspannter und urkomischer Nachmittag, doch die Stunden verflogen viel zu schnell.
Gegen sieben Uhr abends hörten wir den ersten Tumult von der Straße, die Jungs blickten wehmütig auf, als Liams Handy läutete. Es war Simon, er stand vor der Tür.
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One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONE
FanfictionElla lebt in einer englischen Kleinstadt, sie studiert, wohnt in einer WG und lebt ein stinknormales Leben. Bis plötzlich die fünf Jungs der berühmten Band One Direction vor ihrer Tür stehen und um Asyl bitten. Schnell entwickelt sich eine Bindung z...