Er starrte nach oben zu mir, seine Augen geweitet, sein Mund war zusammengekniffen. Ich wischte mir hastig übers Gesicht und zuckte bloß mit den Schultern. Keine zwei Minuten später klopfte es an meiner Tür. Ich stöhnte genervt auf, Harry trat ohne meine Antwort abzuwarten ein und durchquerte eilig den Raum, er setzte sich wortlos zu mir auf die Fensterbank und blickte mir ernst ins Gesicht.
„Ich hab bloß Heimweh.", sagte ich leise und zupfte ohne ihn anzusehen an meinem Shirt herum.
„Bullshit Ella!", sagte er und hob mein Kinn an, damit ich ihn ansehen musste, „Ich sehe doch dass irgendwas nicht stimmt. Der Alptraum den du hattest, nach dem Abend im Klub. Du warst vollkommen panisch. Sag mir was los ist!".
Ich drehte meinen Kopf aus seiner Hand zum Fenster und schüttelte müde den Kopf.
„Es ist alles bloß ein bisschen viel, die ganze Geschichte steigt mir zu Kopf und ich vermisse mein zu Hause und meine beste Freundin.", schniefte ich.
„Ich glaube dir nicht. Da ist noch mehr. Hat Simon etwas gesagt? Du hast uns noch gar nie wirklich erzählt was ihr vereinbart habt.", Harry legte seine Hand behutsam auf mein Knie.
„Nein, schon gut. Wirklich! Ich..."
„Soll ich Niall schicken? Oder Zayn? Willst du nur nicht mit mir reden?", Harry klang verzweifelt, ich sah ihn an, sein Mund war verkniffen und seine Augen sahen mich hilflos an.
Ich schüttelte den Kopf, „Nein Harry. Schon gut.".
Er seufzte und sah mich traurig an. Er blickte zu Boden und sah mein Telefon, wortlos hob er es auf und bevor ich protestieren konnte, hatte er es entsperrt und sah das Foto.
„Wer ist das?", fragte er und zoomte auf Bens Gesicht.
„Niemand.", antwortete ich und war selbst von der Schärfe meiner Stimme überrascht.
Er zog verwundert die Augenbrauen hoch, eine steile Falte bildete sich zwischen seinen Augen. „Bullshit.", sagte er leise.
Ich seufzte. „Mein Ex.", gab ich klein bei und er nickte langsam.
„Er hat dich geschlagen oder?", Harry flüsterte beinahe und betrachtete mit saurer Miene das Bild.
Ich zuckte zusammen und er nickte bestätigend, „Wie oft?", fragte er mich und seine Augen funkelten zornig, es war immer wieder erstaunlich wie schnell die Emotionen in seinem Gesicht wechseln konnten. „Nur einmal...", antwortete ich und Tränen rannen mir wieder übers Gesicht, hastig wischte ich sie fort. Harry hielt meine Hand in ihrer Bewegung fest und schüttelte den Kopf.
„Erzähl es mir.", sagte er streng, „Ich gehe nicht bevor du mir nicht sagst was dir dieses Arschloch angetan hat!".
Ich schnaubte und schüttelte vehement den Kopf, „Das geht dich nichts an Styles.", antwortete ich schnippisch und wollte aufspringen, Harry hielt mich fest und zog mich zurück auf die Bank.
„ELLA! Du wohnst in meinem Haus, ich fühle mich verantwortlich. Sag es mir, oder ich hole den Rest der Jungs her.", niedergeschlagen blickte ich ihn an und begann leise zu erzählen. Harry blickte mich die ganze Zeit abwechselnd entsetzt und angewidert an, als ich zu Ende erzählt hatte, saß er schweigend da und blickte auf das Telefon.
„Das erklärt mir Einiges.", sagte er letztendlich und strich mir über die Wange. Ich wusste nicht was ich antworten sollte, ich fühlte mich schutzlos, so wie ihm hatte ich mich bis jetzt nur Mel anvertraut.
Harry verließ, nachdem er sich versichert hatte, dass es mir gut ging das Zimmer und überließ mich meinen Gedanken.
Ich schnappte mir ein Buch aus dem Regal, kuschelte mich in mein Bett und verbrachte die nächsten Stunden damit, in die Welt von Clary und Jace aus City of Bones zu verschwinden.Als ich hungrig wurde, schlich ich leise hinunter in die Küche, die Tür zum Wohnzimmer war nur angelehnt und ich hörte Harrys Stimme: „Wir müssen sie irgendwie ablenken, sie war total neben der Spur und ich glaube Simon hat irgendwas gegen sie in der Hand, sie blickt ganz panisch wenn man seinen Namen erwähnt.". Ich zuckte zusammen und schlich leise zur Tür um zu lauschen, als nächstes antwortete Niall: „Sie spricht sehr viel im Schlaf, sie hatte irgendwas von Geld und Hilf gemurmelt in den letzten beiden Nächten. Glaubt ihr sie hat Geldprobleme?".
„Nein. Wir haben ihr doch Geld überwiesen, nachdem wir in London waren. Es muss etwas anderes sein.", antwortete Liam und ich keuchte, Geld überwiesen? Ich hatte meinen Kontostand seit Wochen nicht überprüft.
„Wir müssen sie für eine Weile aus dem Land schaffen, sie sollte weg von alledem, Simon, diesen zwei Typen und ich tippe auf Monica, sie ist bestimmt nicht sehr nett zu ihr, ich weiß noch wie sie Perrie damals zugesetzt hat.", Zayns Stimme war leise aber sie hatte einen gefährlichen Unterton.
„El und ich haben sowieso überlegt nach unseren Auftritten in Australien noch eine Woche dranzuhängen, wieso bleibt ihr nicht alle länger und wir nehmen sie mit?", sagte Louis.
„Aber sie hat doch gesagt sie hat Heimweh. Vielleicht sollten wir diese Mel kontaktieren?", plapperte Niall aufgeregt.
„Ja, das sollten wir vielleicht tun, wir fliegen erst in zwei Wochen, vielleicht kann sie inzwischen herkommen. Ich werde Perrie fragen was sie denkt, Ella und sie hatten letztens einen recht guten Draht zueinander.", antwortete Zayn und Harry stöhnte auf, „Sie killt mich wenn sie erfährt dass ich euch das erzählt habe, wenn Perrie auch noch davon weiß, dann flippt sie sicher aus.". Ich nickte, ich war wütend auf ihn, keine 24 Stunden waren vergangen, bis er meine intimste Geschichte der ganzen Band erzählt hatte. Was fiel ihm eigentlich ein? Ich stürmte nach oben, schnappte mir meine Tasche und verließ das Haus.
Ich marschierte blindlings drauf los, bis ich ein Taxi fand. „Zum Regentspark.", wies ich dem Fahrer an und stöpselte meine Kopfhörer an. Ich konnte mich von meinem letzten Londontrip erinnern, dass dort ein wunderschöner Rosengarten war.
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One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONE
FanfictionElla lebt in einer englischen Kleinstadt, sie studiert, wohnt in einer WG und lebt ein stinknormales Leben. Bis plötzlich die fünf Jungs der berühmten Band One Direction vor ihrer Tür stehen und um Asyl bitten. Schnell entwickelt sich eine Bindung z...