Wir gingen schweigend eine Weile nebeneinander her, als ich bemerkte dass er mich aufmerksam musterte. „Weißt du...", fing er an „Wir sind hier einfach so reingeplatzt und haben dich nicht einmal etwas über dich gefragt." Ich blieb stehen und sah ihn erstaunt an „Was willst du denn wissen?", fragte ich zögernd. „Nun ja, alles irgendwie. Wie alt bist du? Was machst du beruflich? Hast du einen Freund? Bist du eigentlich ein Fan oder magst du unsere Musik gar nicht? Was willst du einmal werden? Sind deine roten Haare echt? Bist du Organspender?". Ich musste lachen und er grinste mich schelmisch an.„Ich bin 20, also in eurem Alter. Ich studiere seit einem Jahr Marketing und PR an der Universität hier in der Stadt, nebenher arbeite ich samstags in einer kleinen Bar und nein meine Haare sind eigentlich kastanienbraun, in etwa so wie die von Louis'. Freund habe ich keinen. Und eure Musik ist ganz gut, aber als Fan würde ich mich persönlich nicht bezeichnen, ich hab zwar das eine oder andere Interview gesehen und ihr seid ein lustiger Haufen, aber ich würde mich nicht kreischend und weinend in eurem Hotelzimmer einsperren." Liam fing an zu lachen, hörte jedoch abprupt auf als er zwei Mädchen entdeckte die tuschelnd auf ihn deuteten und wild gestikulierten. „Oh verdammt.", murmelte er und zog mich eilig hinter sich her. Die Mädchen folgten uns eine Weile, bis sie uns eingeholt hatten.
„Verzeihung?", tippte mich eine der beiden an, sie war groß und schlaksig, hatte kurzes blondes Haar, das gekonnt zerstrubbelt von ihrem Kopf abstand und leuchtende blaue, riesengroße Augen. Sie war sehr sehr hübsch und machte keinen zu verrückten Fan-Eindruck, also drehte ich mich zu ihr um und blieb stehen. „Ja?", fragte ich langsam, Liam der hinter mir stand und auf die Straße blickte zog nervös an meinem Arm. „Ich will euch wirklich nicht aufhalten..", meinte sie hastig, „aber bist das nicht du auf diesem Foto?". Ich musste laut auflachen. Tatsächlich war ich vor ein paar Wochen in einer Frauenzeitschrift abgelichtet worden, eine Freundin von mir hatte eine neue Kette von Haarpflegeprodukten auf den Markt gebracht und wollte mich mit meiner markanten Haarfarbe als Modell. Da rennt man mit einem internationalen Popstar durch die Straßen und wird selbst angequatscht, dachte ich belustigt. „Ja das bin ich.", sagte ich noch immer kichernd. Nun wurde Liam aufmerksam und trat neugierig zu uns und starrte auf das Bild in der Zeitung. „Wow, also das ist ja cool.", fing die Blonde wieder an „Bist du ein richtiges Modell? Deine Haare sind so schön! Darf ich die mal anfassen, die sehen ja irre weich aus!" quasselte sie drauf los und streckte ihre Hand nach meinem Zopf aus. „Ich...äh...ich...äh...", stotterte ich verwirrt und ging vorsichtig einen Schritt zurück, die wollte ernsthaft meine Haare anfassen? Was ging den hier ab. Liam rettete die Situation in dem er beschützend den Arm um mich legte und meinte: „Sorry Mädels, kein Anfassen, wir müssen jetzt zu einem wichtigen Fototermin!", und mit diesen Worten, zog er mich mit sich und in den nächsten Supermarkt hinein.
„Das war ja verrückt.", meinte ich noch immer verwirrt und blieb planlos in der Gemüseabteilung stehen, „Ich dachte die wären hinter dir her.". Plötzlich musste ich lachen, ich stand mitten in diesem Supermarkt und lachte hemmungslos, Liam blieb stehen und auch er grinste „Hätte ich gewusst dass du so eine Berühmheit bist, hätten wir eher dich ein bisschen vermummt als mich!", meinte er schmunzelnd und fügte dann ein bisschen ernster hinzu „Von einer Modellkarriere hast du eben aber nichts erzählt, bist das wirklich du? Das Foto sieht toll aus!". Atemlos und mit Tränen in den Augen schüttelte ich den Kopf „Das war eine einmalige Sache, nur ein kleiner Freundschaftsdienst! Und jetzt komm, kümmern wir uns um die Liste.", ich begann unseren Einkaufswagen vollzupacken und Liam schob den Wagen brav hinter mir her. An der Kasse scannte die Kassiererin die Artikel ein und er packte alles brav in Tüten, als sie die Kiste mit dem Bier sah, zögerte sie kurz, musterte uns und fragte „Habt ihr einen Ausweis mit?", ich schüttelte ungläubig den Kopf „Ich bin über 20, ich habe keinen Ausweis mit um Bier zu kaufen.", sagte ich verdutzt. Liam zog seine Geldbörse hervor und reichte der Kassiererin wortlos seinen Führerschein. Die Dame blickte kurz auf den Ausweis, dann wieder zu ihm und dann noch einmal ganz lange auf den Führerschein. „Soll das ein schlechter Scherz sein?", fragte sie nun sichtlich verärgert. Liam seufzte, nahm seine Kappe und Brille ab, lächelte die Dame verführerisch an und zwinkerte ihr zu. Sie starrte ihn schockiert an, dann mich, dann wieder ihn und gab ihm wortlos seinen Führerschein zurück. Plötzlich hörten wir aus der Schlange weiter hinten einen lauten Schrei „Oh mein Gott, da vorne steht Liam Payne!", schrie ein kleines Mädchen gerade in sein Telefon und winkte uns hektisch zu. „Oh verdammt.", brummte Liam und setzte hastig wieder seine Maskierung auf. Er drückte der Dame viel zu viel Geld in die Hand, wir packten unsere Tüten und die Bierkiste und hasteten so schnell wir konnten aus dem Laden. Wir bogen gerade in meine Straße ein, als wir auch schon hysterisches Kreischen warnahmen, dass an uns vorbei Richtung Supermarkt strömte. „Es ist unglaublich wie schnell sich das immer verbreitet.", meinte Liam ganz außer Atem und wir beeilten uns um ins Haus zu kommen. Verschwitzt und nach Luft japsend ließen wir uns in der Küche auf zwei freie Stühle fallen.„Krank.", sagte ich atemlos und kopfschüttelnd, „Wie haltest du das aus? Ich würde durchdrehen."
„Ich brauch jetzt erstmal eine Abkühlung!", grinste er, stand von seinem Stuhl auf, musterte mich eindringlich und zog sich langsam seine Jacke aus, ich schluckte, „Kommst du mit kleine Meerjungfrau?", fragte er mit leiser Stimme und hielt mir seine Hand hin. Mein Blick hing noch immer an seinem nackten Oberkörper, eine kleine Schweißperle machte gerade ihren Weg von seinem Schlüsselbein, hinunter zu seiner Brust, weiter über das wohlgeformte feste Sixpack auf seinem Bauch, bis hinunter zu... „Nein, ich geh kalt duschen.", sagte ich mit zitternder Stimme, sprang von meinem Stuhl und rannte ins Bad, ich hörte ihn lachen und kurz danach die Wohnungstür ins Schloss fallen.Mistkerl, dachte ich, heißer Mistkerl, heiß, heiß, heiß.
DU LIEST GERADE
One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONE
FanficElla lebt in einer englischen Kleinstadt, sie studiert, wohnt in einer WG und lebt ein stinknormales Leben. Bis plötzlich die fünf Jungs der berühmten Band One Direction vor ihrer Tür stehen und um Asyl bitten. Schnell entwickelt sich eine Bindung z...