DISCLOSURE

423 9 0
                                    


Nein, konnte ich nicht. Mein Handy war kaputt. Ich stöhnte genervt auf und alle Blicke waren auf mich gerichtet. „Alles in Ordnung?", fragte Liam besorgt.
„Mein Telefon.", jammerte ich, „Mel kommt heute nach Hause und ich... ich muss sie doch anrufen!".
„Das klären wir zu Hause.", erwiderte Harry sanft und griff nach meiner Hand. Ich zuckte zurück und fuhr mir hastig durch die Haare, Harry runzelte die Stirn.
„Was hast du?", flüsterte er mir zu, ich zuckte mit den Schultern, „Was soll schon sein?", fragte ich zurück. Harry seufzte: „Mädchen...", er wandte sich von mir ab und zog sein Handy heraus.
„Freust du dich schon auf das Konzert morgen?", fragte Zayn und ich sah ihn verwirrt an.
„Konzert?", fragte ich.
„Du hast doch ein Date mit Ed.", scherzte er und ich schlug mir auf die Stirn. Das hatte ich in all dem Drama total vergessen!
„Das ist kein Date.", knurrte Harry neben mir.
„Schade.", sagte ich spitz, er funkelte mich wütend an. „Der ist doch gar nicht dein Typ!", sagte er stur. Ich lachte sarkastisch: „Ach ja? Was ist denn dann mein Typ Harry?", das war gemein, aber ich musste Abstand halten, ich lief wieder mit Karacho auf ein gebrochenes Herz zu, doch diesmal würde ich meinen Kopf einschalten.
„Keine netten Typen wie Ed.", konterte er. Autsch. Ich blinzelte und wollte ihn gerade beschimpfen, da fiel Louis mir ins Wort: „Schluss jetzt!", rief er und beugte sich nach vor um mir den Mund zuzuhalten. Ich streckte meine Zunge hinaus um ihm über die Handfläche zu lecken. „Iiiiiiiiiiiieh!", rief er lachend und versuchte seine Hand an meinem Gesicht abzuwischen. Ich quietschte auf und sprang auf die Seite und landete auf Harrys Schoß. Seine Hände wanderten automatisch zu meinen Hüften und er drückte sanft zu. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich zurück auf meinen Sitz. Ich drehte mich wieder zum Fenster und lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe.
In diesem Moment bog Joe in die Einfahrt ein und ich sprang sofort als er anhielt aus dem Wagen. Ich atmete tief durch und sog die frische Luft ein, Harrys Duft machte mich wahnsinnig.
„Ich sterbe vor Hunger!", jammerte Niall.
„Heute koche ich!", rief ich enthusiastisch, ein bisschen Beschäftigung am Herd würde mir ganz gut tun. „Wird auch mal Zeit dass die Frau am Haus am Herd steht!", scherzte Liam und ich warf ihm einen finsteren Blick zu. „Macho.", brummte ich und zeigte ihm die Zunge. Er lachte und verschwand im Musikzimmer.
Ich durchstöberte die Kühlschränke und fand Steaks, grüne Bohnen, Maiskolben und Karotten.
Ich grillte die Maiskolben im Rohr und strich sie mit Kräuterbutter ein. Die Karotten schmorte ich in einer Wein-Buttermischung und die grünen Bohnen wurden mit vielen Kräutern gebrutzelt. Als letztes marinierte ich die Steaks und warf sie in die Pfanne. Ich summte Lego House vor mich hin und vergaß für wenige Momente meine Sorgen. Da ich so gute Laune hatte, beschloss ich als die Steaks im Ofen rasteten, eine Nachspeise zu zaubern, ich schlug ein leichtes Mousse au Chocolat auf und und machte heiße Himbeeren dazu. Es war erstaunlich, wie gut gefüllt die Küche der Jungs immer war, ich hatte noch nie erlebt dass einer von ihnen einkaufen war.
Da wir nie im Esszimmer aßen, beschloss ich das heute zu ändern. Ich deckte den Tisch und füllte das Essen in Schüsseln und drapierte alles schön auf den Tisch. Ich öffnete leise die Tür zum Musikzimmer.
Die Jungs saßen im Kreis und grübelten gerade etwas. „Das ist wirklich gut.", hörte ich Liam sagen.
„Sing es nochmal!", forderte Louis Harry auf und er summte kurz eine Melodie und begann zu singen:

„Yeah the taste of your lips on the tip of my tongue
It's at the top of the list of the things I want
Mind is running in circles of you and me
Anyone in between is the enemy.
Shadows come with the pain that you're running from
Love was something you never heard enough..."

Er verstummte. „Da hat wohl jemand eine neue Muse.", scherzte Louis, „Also mir gefällt es!".
Ich schloss die Tür wieder leise. Er hatte einen Song für ein Mädchen geschrieben. Das gab mir den Rest, ich musste ihn mir aus dem Kopf schlagen. Ich sammelte mich und klopfte energisch an die Tür und trat ein. Die Köpfe der Fünf fuhren herum und sahen mich an.
„Essen ist fertig!", ich setzte mein altbekanntes Fakelächeln auf.
„Yeeeeeeeaaaaaah!", Niall sprang auf und rannte jubelnd an mir vorbei in die Küche.
Er kam verwirrt zurück, „Es riecht unglaublich, aber ich sehe kein Essen!".
Ich kicherte, „Esszimmer Herzchen!", trällerte ich.
Die Jungs folgten mir und starrten mit großen Augen auf den Tisch.
„Wir haben hier noch nie gegessen.", sagte Zayn andächtig.
„Das sieht unglaublich aus Ella!", ich grinste Louis an, „Dann setzt euch, sonst wird es kalt.".
„STOPP!", schrie Harry, als Niall seine Gabel hob, „Ich möchte das festhalten. Wir alle, zum ersten Mal an unserem Tisch und noch dazu mit so einem Essen! Danke Ella!", ich nickte ihm kurz zu und bemühte mich freundlich zu sein.
„Ich mach das Foto!", sagte ich und sprang auf, „Das ist euer Tisch, ihr solltest alle auf dem Foto sein.".
Ich schnappte Harry sein Handy aus der Hand und die Jungs rückten zusammen und strahlten in die Kamera.
Andächtiges Schweigen trat ein, als alle zu essen begannen.
„Ich helfe dir beim Abwasch.", sagte Harry, als ich anfing die Teller einzusammeln.
„Nein, schon gut. Ich mach das schon.", sagte ich eilig und balancierte einen Stapel Geschirr auf meinen Armen.
Harry ignorierte mich und sammelte ebenfalls Geschirr ein. Schweigend ging ich in die Küche und begann den Geschirrspüler einzuräumen. Er stellte seinen Stapel auf der Anrichte ab.
„Ella, habe ich irgendwas falsch gemacht?", fragte er, ich ignorierte seine Frage und räumte weiter Geschirr in die Maschine. Er griff nach dem Teller, den ich gerade in die Hand genommen hatte, ich blickte ihn kalt an.
„Ella! Verdammt, was ist denn los?", rief er verzweifelt. Ich ließ den Teller im gleichen Moment wie er los und er fiel klirrend auf den Boden und zersprang. Ich blickte starr auf den Scherben Haufen und murmelte: „Wie passend.", ich drehte mich um und verließ die Küche. Ich hörte ihn lautstark fluchen und verschwand in mein Zimmer. Was hätte ich denn sagen sollen? Wieso schreibst du ein Lied über eine andere? Wieso küsst du mich? Wieso spielst du Heiß und Kalt mit mir? Ich ließ mich matt auf mein Bett fallen. Ich spürte etwas Hartes unter mir und zog ein kleines Päckchen hervor. In feinsäuberlicher Schrift stand auf einem Kärtchen: Gegen Heimweh, X.
Neugierig löste ich das Geschenkspapier und zum Vorschein kam ein nagelneues iPhone, die neuere Version von meinem, dass ich gestern zerstört hatte. Vorsichtig setzte ich meine Simkarte ein und aktivierte es, ehrfürchtig beobachtete ich den kleinen Balken, als meine Daten sich automatisch auf das Handy luden. Nach wenigen Minuten war der Inhalt meines Telefons wieder hergestellt.
Wer zum Teufel war X.?
Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass Mel vor einer Stunde gelandet war. Hastig wählte ich ihre Nummer.
„Ella?", ihre Stimme klang aufgekratzt als sie abhob.
„Ich vermisse dich.", schniefte ich in den Hörer und ich hörte sie lachen.
„Du kleine Heulsuse!", zog sie mich auf und ich lachte unter Tränen, „Ich hab dich auch vermisst. Wie geht es dir?".
„Ganz gut.", log ich.
„Ella, komm schon!", sie kannte mich zu gut.
Ich begann ihr schniefend alles zu erzählen, was sich in letzter Zeit so abgespielt hatte. Ich ließ kein Detail aus und erzählte ihr jedes kleinste Detail. Sie hörte aufmerksam zu und unterbrach mich nur selten um eine Frage zu stellen.
„Ich komme nächste Woche zu dir.", sagte sie, als ich meine Geschichte beendete, „Man kann dich wirklich nicht alleine lassen.", schimpfte sie mich aus. Ich lächelte und wischte mir über die Augen.
„Erzähl mir von deinem Urlaub!", wechselte ich das Thema, sie begann sofort freudig loszuplappern. Nach zwei Stunden beendeten wir unser Telefonat, nachdem sie mir sicher fünf Mal versprochen hatte, in der nächsten Woche zu mir zu kommen.
„UND WEHE ICH KRIEGE KEIN AUTOGRAMM VON ED!", rief sie streng, bevor ich lachend auflegte. Das war es was ich gebraucht hatte. Zufrieden ließ ich mich auf meine Kissen sinken und drehte mein Telefon in Gedanken versunken in meinen Händen hin und her. Als das Licht auf den kleinen Apfel fiel, der auf der Rückseite prangte, erkannte ich ein kleines E, das in das winzige Blatt das auf dem Apfel thronte, eingraviert war. Da hatte sich jemand wirklich Mühe gegeben, ich musste herausfinden wer es war und mich bedanken. Meine Gedanken schweiften zu Harry, konnte es sein dass er...? Nein, bestimmt nicht. Ich fühlte mich einsam. Ich wanderte durch mein Zimmer und beschloss mein Glück bei Zayn zu versuchen. Zaghaft klopfte ich an seine Tür. Er öffnete sie stürmisch und sah mich freundlich an. Er trug nur eine kurze Hose, sein ganzer Körper war übersät mit Tattoos. „Komm rein.", sagte er und trat beiseite. Ich liebte Zayns Zimmer, es war sehr simpel eingerichtet, doch seine Wände waren voll mit Bildern, Fotos und Farbe. Es war als würde man hier drin einen kleinen Auszug aus seinem Gehirn sehen. Ich ließ mich in den großen Sitzsack fallen und er hievte sich in die Hängematte die in einer Ecke des Raums angebracht war.
„Kommt jetzt das große Geständnis?", fragte er mich ruhig und ich sah ihn irritiert an.
„Geständnis?", fragte ich verständnislos.
„Das große Harry-Geständnis.", ergänzte er.
Ich schüttelte den Kopf, „Da gibt es Nichts zu gestehen. Ich distanziere mich von der ganzen Geschichte und er hat ja sowieso irgendeine andere im Kopf.", sagte ich leise.
Nun war er es der mich verständnislos ansah: „Eine andere? Wie kommst du denn darauf?".
„Na...ich... ihr habt mich doch vor ihm gewarnt und ich hab euch heute gehört, wie er dieses Lied gesungen hat im Musikzimmer. Ich will kein Spielzeug sein, ich werde mich in niemanden mehr verlieben, für eine lange lange Zeit.", ich verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.
Zayn sah mich ungläubig an und wollte sich zu mir drehen, dabei verfing er sich mit dem Fuß in der Hängematte und knallte mit Karacho auf den Boden.
Als ich sah, dass er sich nicht wehgetan hatte brach ich in schallendes Gelächter aus. Er saß am Boden und versuchte verzweifelt seinen Fuß aus der verdrehten Hängematte zu lösen.
„Hilf mir und lach nicht so blöd!", rief er lachte jedoch genauso wie ich.
Ich zog an der Hängematte, doch sie hatte sich verknotet. Ich verfing mich im Teppich und stolperte und knallte auf Zayn. Wir lagen am Boden, Zayns Fuß nach wie vor gefangen und lachten. Plötzlich wurde Zayns Tür aufgerissen und Louis sah neugierig ins Zimmer.
„Was ist denn hier los?", fragte er belustigt. Mir rannen mittlerweile Tränen vor Lachen über das Gesicht.
„Ich glaube ihr habt das falsch verstanden mit den SM Spielchen.", kicherte Louis und eilte Zayn zur Hilfe, er befreite ihn und ich rappelte mich auf.
„Also von dir will ich mich nie retten lassen, wenn es mal eng wird!", kicherte Zayn und blieb am Boden sitzen. Louis schwang sich in die Hängematte.
„Worüber hatten wir gerade geredet?", fragte Zayn gedankenlos, ich seufzte laut, „Harry.", brummte ich. „Ach ja?", Louis richtete sich in der Matte auf, „wegen deinem Telefon, oder wie?", fragte er, ich starrte ihn fassungslos an: „Das war er?", hauchte ich. Zayn und Louis nickte. „Er hat es heute besorgt!", bestätigte Louis. Ich griff mir an die Stirn.
„Ich bin so ein Idiot.", jammerte ich, Louis lachte.
„Und der Song, der ist übrigens für dich.", fügte Zayn hinzu.
„Du hast es ihr gesagt?", rief Louis und funkelte Zayn an, er schüttelte den Kopf, „Sie hat Harry gehört wie er ihn gesungen hat.".
„Was? Wann? Den ganzen?", fragte Louis und sah mich enttäuscht an.
„Nur eine Stelle, es gibt einen ganzen Song? Über mich?".
„Nun ja.. er ist noch nicht ganz fertig, aber er kommt definitiv mit aufs neue Album.", brummte Louis, die Enttäuschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, „Er wollte dich damit überraschen.".
„Wieso?", fragte ich, irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen.
„Frag ihn das doch selbst du blindes Huhn!", kicherte Zayn, ich verstand gar nichts mehr.
„Oh mein Gott! Ella! Denk doch mal nach!", rief Louis kopfschüttelnd und rang seine Hände in die Luft.
„Aber Harry ist ein Arsch.", piepste ich nervös.
Louis sah mich finster an: „Nein ist er nicht!", sagte er bestimmt.
„Doch.. er hat... er hat...", begann ich zu stottern. Ja, was hatte Harry eigentlich so Schlimmes getan? Er hatte mich geküsst, er hatte sich hin und wieder ein bisschen aufdringlich benommen, aber er hatte sich dafür entschuldigt. Er sorgte sich um mich, er beschenkte mich nun schon zum zweiten Mal und anscheinend hatte er ein Lied für mich geschrieben.
„Was hat er, Darling?", fragte Louis sanft, ich senkte den Kopf.
„Ich kann einfach nicht...", stotterte ich. Zayn schlang seinen Arm um mich, „Ich denke nicht dass er sich von dir erwartet, dass du jetzt seine Freundin wirst. Ihr kennt euch ja auch noch gar nicht lange. Wir wissen alle was für ein schweres Päckchen du mit dir herumschleppst und dass du dir eher schwer tust jemandem ganz zu vertrauen. Aber glaub mir - uns - Harry ist kein kompletter Arsch. Er ist ehrlich, wenn es ihm nur um Spaß geht. Und er mag dich. Gib ihm doch eine Chance und verschließ dich nicht ganz vor ihm. Sieh dir einfach an was sich entwickelt.".
„Und ich schwöre dir, wenn er dich verletzt prügeln wir ihn windelweich!", fügte Louis hinzu und ich musste grinsen.
„Aber Niall..", fügte ich leise hinzu. Die beiden sahen mich mitleidig an.
„Ella, Niall weiß dass er für dich ein Freund ist. Hör auf dir um alle anderen Gedanken zu machen, denk mehr an dich selbst! Wenn er sieht dass du glücklich bist, wird er sich dir nicht in den Weg stellen.", Ich liebte Zayn für seine weisen Worte.
„Ich muss das trotzdem zuerst ganz sicher wissen.", sagte ich bestimmt, ich wollte niemanden verletzen.
„Du musst jetzt auch nicht einen auf Zayn und Perrie machen und jede Sekunde nutzen um mit Harry herumzuknutschen!", scherzte Louis.
„Hey!", rief Zayn, lächelte jedoch breit.
„Na gut.", gab ich klein bei, sie hatten ja recht. Ich hatte nichts mehr zu verlieren und Harry gab sich in letzter Zeit wirklich Mühe.
„Sieh dir einfach an, wie es morgen auf dem Konzert läuft.", schlug Louis vor.
„Was?", fragte ich verwirrt
„Na wir gehen doch morgen alle zu Ed! Hast du das schon wieder vergessen?", Zayn schüttelte belustigt seinen Kopf.
„Ihr geht alle mit?"
„Klar! Ed ist toll.", lachte Louis, „El und Perrie kommen auch mit und ich glaube Liam hat auch ein Date.".
„Ein Date?", fragte ich neugierig.
„Ja, er hat irgendein Mädchen aus seiner alten Schule hier in London getroffen, Samantha oder Sophia, frag mich nicht. Ich fahre jetzt zu El, wir sehen uns dann morgen!", mit diesen Worten erhob Louis sich, wuschelte mir durchs Haar und verließ den Raum.
„Kann ich dir was zeigen?", fragte Zayn mich plötzlich schüchtern.
„Klar.", nickte ich und er erhob sich und zog eine kleine Schachtel aus seinem Schrank.
Er öffnete sie und ein wunderschöner Diamantring kam zum Vorschein.
„Wow. Zayn... der ist.. wunderschön!", flüsterte ich, Zayn betrachtete ihn unsicher.
„Sie wird ihn lieben!", versicherte ich ihm und er lächelte mich an.
„Ich möchte sie in Australien fragen.", erzählte er, seine Augen leuchteten aufgeregt.
Er erzählte mir in allen Einzelheiten was er für den Antrag geplant hatte, es war wirklich romantisch.

Als ich Zayns Zimmer verließ, stand ich kurz nachdenklich im Gang und betrachtete Harrys und Nialls Zimmertüren nachdenklich, ich beschloss mich abzulenken und mich auf dem Laufband ein bisschen zu verausgaben. Nach vierzig Minuten japste ich nach Luft und ließ mich glücklich auf den Boden sinken. Ich lag am Boden und die Musik aus meinen Kopfhörern wummerte in meinem Kopf, ich schloss die Augen und versuchte meine Atmung zu beruhigen. Als ich mich aufsetzte, schrie ich erschrocken auf, Harry saß auf einer Bank und beobachtete mich. Seine Lippen bewegten sich und riss mir die Hörer aus den Ohren.
„Wenn du weniger rauchen würdest, hättest du eine bessere Kondition.", tadelte er mich grinsend.
Ich verdrehte die Augen und rappelte mich auf.
„Ella?", fragte er zögernd und ich sah ihn fragend an.
„Danke für das iPhone Harry.", unterbrach ich ihn, „Tut mir leid, dass ich heute so schlecht gelaunt war.", ich sah schuldig zu Boden.
„Ach, nicht der Rede wert.", sagte er beschwichtigend, „Das erste Interview ist nie leicht, noch dazu wurdest du ja ziemlich in die Mangel genommen.".
Er war wirklich süß und er sah so gut aus, er trug eine kurze Sporthose und ein Haarband, mit dem er sich die Haare aus dem Gesicht gebunden hatte. Sein muskulöser Oberkörper glänzte vor Schweiß.
„Ich war draußen laufen.", erklärte er als er meinen Blick sah, ich nickte ihm zu, ich wusste nicht was ich sagen sollte.
„Ich hab mich gefragt...", begann er.
„Ja?", hakte ich nach.
„Hast du am Samstag schon etwas vor? Ich wollte dich fragen ob du den Abend vielleicht mit mir verbringen willst?", fragte er schüchtern.
„Ein Date?", fragte ich verunsichert.
„Wenn du möchtest, wenn nicht können wir auch einfach nur...etwas machen.", so nervös kannte ich ihn gar nicht.
„Nein.. ich meine ja... gerne.", stotterte ich.
„Also hab ich ein Date mit dir?", seine Augen sahen mich hoffnungsvoll an.
„Ich denke schon.", lachte ich und er grinste breit, seine Brust schwoll vor stolz an und er fuhr sich durch sein Haar.
„Gute Nacht Harry.", sagte ich leise und verließ den Sportraum. Ich beschloss den Abend gemütlich mit einem Schaumbad ausklingen zu lassen.

One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt