„Oh mein Gott.", hörte ich jemanden sagen, plötzlich spürte ich starke Arme die sich um mich legten und mich hochhoben. Ich war zu schwach um den Blick zu heben oder zu protestieren, so verletzt und wütend war ich in meinem ganzen Leben noch nicht gewesen. Die Arme setzten mich auf meinem Bett ab und als die Matratze ein paar Mal nachgab, registrierte ich dass die Jungs sich anscheinend alle auf mein Bett gesetzt hatten. Wimmernd hob ich den Kopf und blickte in fünf besorgte Augenpaare.
Zayn reichte mir wortlos ein Taschentuch und ich schnäuzte mich lautstark und nicht wirklich ladylike.
„Das war...", begann Louis.
„Jason.", vollendete ich seinen Satz und schniefte.
„Ella.. was war das mit dem Vertrag und der Darthold?", fragte Liam leise und betrachtete mich mit Sorgenfalten auf seiner Stirn.
Ich schüttelte den Kopf und blickte zu Boden. Es war Harry, der mein Kinn in seine Hand nahm und mich zwang hochzusehen, sein Gesicht war unleserlich, seine Miene war wie versteinert als er sprach: „Was hast du unterschrieben?", fragte er, seine Stimme zitterte gefährlich und ich schauderte.
„Ich kann es euch nicht sagen.", sagte ich leise, Harry schnaubte.
„Wieso?", fragte Louis sanft und sah mich mit seinem Hundeblick an.
„Ich habe eine Verschwiegenheitsklausel unterschreiben müssen.", gestand ich den Jungs.
Louis lachte bitter auf, „Natürlich hast du das. Ella zeig mir deinen Vertrag!", sagte er streng.
„Ich kann nicht Louis! Versteh mich doch. Aber ich werde den Vertrag morgen lösen. Ich kann das nicht. Ich gehe zurück nach Hause, in mein Leben, da wo ich hingehöre.", sagte ich leise. Harry ließ seine Hand keuchend sinken und sah mich erstarrt an.
„WAS? NEIN!", rief Niall aufgebracht.
„Zeig mir den Vertrag, ich schwöre dir, ich drehe dein ganzes Zimmer um, bis ich ihn gefunden habe!", sagte Louis und sprang auf.
Ich sah ihn flehend an, doch er ging zielstrebig auf meinen Schreibtisch zu und begann die Schubladen zu öffnen. Ich hatte mir nicht wirklich Mühe gegeben den Vertrag irgendwo zu verstecken, also hatte Louis ihn sofort entdeckt.
„LOUIS!", flehte ich ihn an, doch er hob bloß seinen Zeigefinger um mich zum Schweigen zu bringen.
Verzweifelt sah ich in die Runde, doch die Jungs hatten alle einen todernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt. Louis keuchte und schlug die Hand vor seinen Mund. Er ließ die beiden Zettel sinken und starrte mich entsetzt an. „Das kann doch nicht deren Ernst sein?", sagte er leise.
Liam sprang auf und entriss ihm den Vertrag. Er überflog die beiden Seiten hastig und keuchte ebenfalls. „Das müsst ihr euch ansehen.", sagte er, seine Miene war eisern, doch seine Augen funkelten wütend.
„Lies vor.", sagte Niall und richtete sich auf.Liam räusperte sich und begann Passagen aus dem Vertrag vorzulesen:
„Definition der Parteien:
Arbeitgeber: Sony Records
Arbeitnehmer: Miss Ariella Wind
Die Arbeitnehmerin unterliegt vollkommener Schweigepflicht, was den Vertrag zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer anbelangt.
Die Arbeitnehmerin hat öffentliche Auftritte ausnahmslos mit Mr. Cowell oder Miss Leighton abzusprechen und deren Genehmigung einzuholen, bevor sie für öffentliche Aufmerksamkeit sorgt. Hierzu zählen: Öffentliche Auftritte mit der Band, oder einzelnen Bandmitgliedern, ebenso Auftritte mit Miss Eleanor Calder und Miss Perrie Edwards sind abzusprechen. Partys, Clubbesuche, Shoppingtouren, Dates und Einkaufstouren sind ebenfalls mit Mr. Cowell oder Miss Leighton zu besprechen, ebenso die Wahl ihres Outfits, geplante Tattoos und Piercings.
Der Arbeitnehmerin sind jegliche Liebesbeziehungen während der Dauer des Arbeitsvertrages untersagt. Ausgenommen sind Mr. Harold Styles, Mr. Liam Payn und Mr. Niall Horan, hier muss die Arbeitnehmerin jedoch jegliche Bekanntgaben und öffentlichen Zugeständnisse mit Mr. Cowell oder Miss Leighton absprechen.
Als Entlohnung für die Einhaltung des Vertrages stehen der Arbeitnehmerin ein monatliches Gehalt von 4.000,00 € (viertausend) zu, sowie eine Inskription an der Darthold University of London im Schwerpunkt Marketing, PR und Wirtschaft.
Sollte die Arbeitnehmerin einen Vertragsbruch begehen, wird ihr jegliches Recht auf Entlohnung entzogen und sie hat mit rechtlichen Folgen zu rechnen.
Nach Beendigung des Vertrages wird der Arbeitgeber dafür Sorge tragen, die Arbeitnehmerin so gut als möglich zu decken und sie von der Öffentlichkeit abschirmen.".
„Diese Schweine!", zischte Zayn und ballte seine Fäuste. Ich ließ erschöpft meinen Kopf in meine Hände sinken.
„Ella, wieso hast du nichts gesagt? Das ist verrückt!", rief Niall und sah mich voller Sorge mit seinen großen blauen Augen an.
„Ich.. ich brauche das Geld und die Darthold wäre meine große Chance, aber... wie gesagt, ich werde den Vertrag lösen. Ich schaff' das nicht.", murmelte ich in meine Hände.
„Hast du Geldprobleme?", fragte Louis mich, seine Stimme war wieder sanft geworden.
„Nicht so richtig, aber ja irgendwie schon.", gestand ich ihm, mein Gesicht noch immer vor der Außenwelt verborgen.
„Wieso hast du denn nichts gesagt? Wir hätten dir doch helfen können.", fragte Niall leise und ich lachte verbittert auf.
„Natürlich! Als würde ich jemanden um Geld anbetteln, nur weil ihr reich seid, heißt das nicht, dass ich mich plötzlich nicht mehr benehmen kann. Es ist meine Schuld und ich muss das alleine ausbaden.", sagte ich trocken.
„Um wie viel Geld handelt es sich?", fragte Harry sachlich. Ich sah auf und schüttelte entgeistert den Kopf, „Hast du mir nicht zugehört? Das ist meine Sache.", sagte ich trotzig. Sein Körper spannte sich an und sein Blick war eisig: „Wie viel Ella?", knurrte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch.
Ich senkte den Kopf und flüsterte leise: „ Achttausend.".
„Gut. Du bekommst das Geld von uns, das sind wir dir schuldig. Du kündigst deinen Vertrag bei Simon und an diese Uni kriegen wir dich auch irgendwie.", sagte Harry sachlich. Ich sah ihn entgeistert an.
„NEIN! Das kann und werde ich nicht annehmen!", sagte ich bestimmt.
„Das ist mir egal, ich werde nicht zusehen, wie diese Mistkerle dich in der Hand haben. Das ist alles Monicas Schuld. Seit sie hier arbeitet, hat sich alles verändert.", erwiderte er.
„Er hat Recht. Wir übernehmen das.", sagte Liam bestimmt und die anderen nickten.
„Ich möchte das nicht!", wimmerte ich, es war mir so peinlich.
„Herrgott nochmal Ella! Es reicht! Spiel hier nicht die Heldin! Wir regeln das, aus basta ENDE!", rief Zayn aufgebracht und warf seine Hände in die Luft. Ich zuckte zusammen und starrte ihn erschrocken an. So hatte ich Zayn noch nie erlebt, er hatte in meiner Gegenwart noch nie seine Stimme erhoben und einen derart eisigen Gesichtsausdruck war ich auch nicht gewohnt.
Ich stöhnte erschöpft auf und ließ mich zurück auf das Bett sinken. Ich schloss die Augen und murmelte leise: „Ihr seid schrecklich stur.".
Ich hörte Niall lachen: „Wir? Du bist hier der Sturkopf! Wir können dir helfen und du willst dich weigern.".
Ich war erleichtert ihn so zu hören, in letzter Zeit war er mir gegenüber sehr abweisend gewesen, ich hatte sein Lachen und seine Nähe wirklich vermisst.
„Ich werde meinen Anwalt anrufen.", sagte Louis, er trat zu mir ans Bett und zog mich in seine Arme.
„Danke.", sagte ich matt, er lächelte und verließ den Raum. Liam und Zayn folgten ihm, Harry und Niall erhoben sich ebenfalls und gingen zur Tür.
„Warte!", rief ich und beide drehten sich um und sahen mich erwartungsvoll an, „Niall.", fügte ich hinzu. Harry ließ seine Schultern hängend und stapfte aus dem Zimmer. Niall stand noch immer an der Tür und fuhr sich unsicher durch seinen blonden Schopf.
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One Direction - LOST DOESN'T MEAN ALONE
FanfictionElla lebt in einer englischen Kleinstadt, sie studiert, wohnt in einer WG und lebt ein stinknormales Leben. Bis plötzlich die fünf Jungs der berühmten Band One Direction vor ihrer Tür stehen und um Asyl bitten. Schnell entwickelt sich eine Bindung z...