Mittlerweile hatten wir unsere zweite „Übernachtungsbucht“, erreicht und hatten endlich wieder festen Boden unter den Füßen.
Ich baue zusammen mit Louis unser Zelt auf und eigentlich hatte ich vor, einmal ganz weit weg von den Schneichnasen zu schlafen, ABER Melvin hat uns gebeten doch im Kreise der Gruppe zu bleiben.
Wir aßen noch zusammen und saßen gemütlich in der Runde bevor ich mich als erste verabschiedet habe um schlafen zu gehen. Wir hatten grade mal 21.00 Uhr, aber die Chance auf ein bisschen mehr schlaf, wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen.
Haha falsch gedacht, denn nun liege ich SCHON wieder wach und kann auf Grund der Geräuschkulisse nicht schlafen. Mein Versuch mich auf Louis ruhigen Atem zu konzentrieren scheitern, also krabble ich aus meinem Schlafsack vorsichtig raus und mach ganz leise den Reisverschluss auf. Schnell schlüpfe ich aus dem Zelt heraus, schnappe mir Isomatte und Schlafsack und gehe in Richtung der Bäume. Nicht weit entfernt, aber doch so weit, dass ich das Schnarchen nicht mehr höre, breite ich mein Neues Nachtlager aus.
Grade als ich dabei war einzuschlafen, höre ich Schritte. Schnell wie der Wind sitze ich Kerzen grade und atme erleichtert aus, als ich Louis sichte.
„Was treibst du hier?“, will er wissen.
„Versuchen zu schlafen! Bei dem Lärm bekomme ich doch kein Auge zu und wenn du nicht willst das ich morgen einen Mord begehe, dann zwingst du mich auch nicht mit dir zurück zum Zelt zu kommen!“, gebe ich bekannt.
„Ich kann echt verstehen, was du meinst! Die sind ja schlimmer als die Jungs zusammen!“, erwidert er und legt ebenfalls seine Isomatte neben mir, bevor er sich zu mir legt.
„Mit wie viel Jungs lebst du denn zusammen?“, frage ich, da ich mich wage erinnere, dass er sie mal kurz erwähnt hat.
„Mit noch vier!“, erzählt er knapp. Nanu er war doch sonst nicht so Wortkarg....
„Und das geht gut?“, will ich wissen.
„Meisten schon ja. Natürlich gibt es untereinander auch Stress, aber wenn es so ist verzieht sich jeder in seinem Zimmer und am nächsten Tag, haben wir uns alle wieder Lieb.“, erzählt er mir.
„Und trotzdem bist du alleine nach Neuseeland?“
„Naja, manchmal brauch man auch mal ein wenig Zeit für sich. Nach der Trennung gingen sie mir echt derbe auf den Senkel und wollten mich ständig ablenken.“, erklärt er mir.
„Aber Ablenkung, nach einer Trennung ist doch gut! Immerhin wird man dann nicht ständig an alte Zeiten erinnert!“, gebe ich meine Meinung zurück.
„Ja schon, aber die Jungs haben einfach nicht gerafft das ich auch mal ne Zeit lang alleine sein wollte, mal nicht ständig drüber reden.“, erklärt er.
„Ja kann ich irgendwo verstehen. Wobei ich Ablenkung, doch noch immer als beste Medizin sehe. Dann denkt man nicht ständig über die verlorene Person nach, macht sich keine Gedanken, darüber was man hätte ändern können.....“, lasse ich ihn wissen.
„Naja, hier habe ich ja auch Ablenkung, mit dem Unterschied das die Jungs nicht auf Dumme Ideen kommen.....“, gibt er sich.
„Wie lange ist die Trennung den schon her, wenn ich fragen darf.“, frage ich ganz vorsichtig.
„Acht Wochen.“, ist seine knappe Antwort.
„Und vermisst du sie noch sehr?“, will ich wissen.
„Naja, es wird besser!“, ich nicke nur und hoffe, dass er es sieht.
„Schau da ist der kleine Bär!“, gibt er nach einer Weile des Schweigens von sich und zeigt in Richtung Himmel.
DU LIEST GERADE
Love forgives all - or not?
FanfictionNicht verlieben! War die Devise von Kimberly, als sie ihre. Rundreise durch Neuseeland antritt. Was ist aber wenn sie einen liebevoll Chaoten kennen und lieben lernt, welcher zufälligerweise auch noch aus ihr Heimatland England stammt, mit dem sie k...