22. 𝑁𝑎𝑡ℎ𝑎𝑛

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»Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Blake? Also jetzt mal ehrlich

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»Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Blake? Also jetzt mal ehrlich... dachtest du wirklich, dass ihr das für immer geheim halten könnt, oder was war deine Intention?« Ich kann einfach immer noch nicht fassen, dass er uns so in den Rücken gefallen ist, und dass er Atlas auch noch mit da reingezogen hat, macht die Sache jetzt nicht gerade weniger schlimm.

»Kannst du mich nicht einfach in ruhe lassen, Nathan? Ich habe absolut keinen Nerv für deinen Scheiß. Gibt auch einfach mal Dinge, die dich nichts angehen.« Warum, werde ich das Gefühl nicht los, dass ihn noch etwas ganz anderes beschäftigt? Er war schon letztes Mal so komisch, als ich ihn wegen meiner Hose zur Schnecke gemacht habe.

»Sag mal... kann es sein, dass es da noch etwas anderes gibt, dass dich beschäftigt? Irgendwie verhältst du dich merkwürdig.« Ich lege meinen Kopf schief, beobachte ihn dabei, wie er sich einen seiner Jogginganzüge aus dem Schrank holt. »Nochmal für ganz Dumme. Es geht dich nichts an! Und jetzt lass mich gefälligst in Ruhe, bevor ich dich hier raustrete.« Da ich keine Lust habe, mich mit ihm zu prügeln, weil ich ganz sicher den Kürzeren ziehen würde, belasse ich es dabei und verlasse sein Zimmer. Wenn er meint, dass er allein mit allem klarkommt, dann ist das eben so. Die Zeiten, in denen ich meine Jungs dazu gezwungen habe, mir alles zu erzählen sind vorbei.

Seufzend fahre ich mir durch die Haare, laufe die Treppen nach unten und finde mich kurz darauf in der Küche wieder. Ich brauche jetzt erstmal einen Kaffee. Die letzten Tage waren hart und ich habe kaum ein Auge zugemacht. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um Grace, und komischerweise auch um Emilio. Ich weiß überhaupt nicht, wie es dazu gekommen ist, dass wir uns getroffen haben. Auf einmal saß ich bei ihm im Motel und habe mir angehört, was er zu erzählen hatte.

Ich weiß nicht einmal mehr, warum ich ihn nicht ausstehen konnte, denn eigentlich ist er ziemlich cool und man kann mit ihm über alles sprechen. Klar, er hat auch ein paar Macken, genauso wie sein Bruder, aber Macken haben wir alle. Der eine mehr und der andere weniger.

»Worüber denkst du nach?« Atlas reißt mich aus meinen Gedanken, weshalb ich beinahe mit meinem Stuhl nach hinten kippe, mich aber gerade noch so an der Tischkante festhalten kann. »Spinnst du? Erschreck mich doch nicht so!«, sage ich etwas kälter als beabsichtigt. Er hebt entschuldigend die Hände, weshalb ich ihm zu verstehen gebe, dass er sich setzen soll.

»Ich habe keine Ahnung, worüber ich nachdenke. Irgendwie über alles und nichts. Wir sind zwar Aidens Vater los, aber da sind noch so viele Dinge, die geklärt werden müssen und ich werde das Gefühl nicht los, dass wir hier eine Lawine losgetreten haben, die uns alle unter ihre Schneeschicht begraben wird.« Ich weiß nicht, ob ich hier der Einzige bin, der sich Gedanken darüber macht. Aber, ich kann nicht einfach so in den Alltag übergehen, als wäre nichts passiert.

»Mag sein, dass du recht hast... aber wenn wir jetzt die ganze Zeit mit diesen Gedanken rumrennen, dann wird Grace nie wieder die Alte. Wir sollten für sie, wenigstens so tun, als könnte uns nichts erschüttern.«, sagt er ruhig, aber irgendwie macht mich das wütend und das kriegt er auch gleich zu spüren.

Dirty Obsession | Band 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt