29. 𝐺𝑟𝑎𝑐𝑒𝑙𝑦𝑛𝑛

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Ich schrecke hoch und blinzele ins Dunkle

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Ich schrecke hoch und blinzele ins Dunkle. Ein dumpfes Poltern, gefolgt von Kichern und einem Flüstern, das viel zu laut ist, um es überhaupt noch Flüstern zu nennen. Minuten vergehen, bis mein verschlafenes Gehirn realisiert, dass das Geräusch aus dem Wohnzimmer kommt. Angestrengt lausche ich den Geräuschen, bis ich ihre Stimmen schließlich erkenne. Aiden und Blake, und das auf jeden Fall nicht nüchtern.

Großartig.

Langsam setze ich mich auf, mein Kopf ist schwer vor lauter Müdigkeit. In meinem Inneren schwankt die Sorge, ob sie etwas kaputt gemacht haben, mit einem Anflug von Ärger. Mit einem tiefen Seufzen schlüpfe ich schließlich aus dem Bett und tappe vorsichtig in Richtung Wohnzimmer, bereit dazu ihnen eine ordentliche Standpauke zu halten.

Als ich im Wohnzimmer ankomme, bietet sich mir ein Bild, das total absurd und komisch ist. Aiden lehnt sich schwankend an die Couch und versucht, mit einer Flasche in der Hand die Balance zu halten. Blake sitzt auf dem Boden und kichert wie ein kleines Kind, während er versucht, sich an Aidens Bein hochzuziehen und dieser dabei beinahe umfällt. Als sie mich bemerken, breitet sich auf ihren Gesichtern ein riesiges Grinsen aus.

»Oh, guck mal, wer da ist! Die kleine Schlafmütze«, lallt Aiden und nickt dabei verschwörerisch zu Blake. Sie benehmen sich, als wäre ich irgendeine Art seltenes Nachtwesen, das man nur mit besonderem Glück zu Gesicht bekommt.

»Habt ihr zwei jetzt völlig den Verstand verloren?«, frage ich genervt. Ich verschränke meine Arme vor der Brust, um dem ganzen mehr Ausdruck zu verleihen, aber anstatt Reue zu zeigen, brechen sie beide in schallendes Gelächter aus.

»Grace, du schaust...«, Blake deutet mit einem schwankenden Finger auf mein Gesicht, »...wie ein wütender, müder Kaktus!«

Aiden lacht laut auf, weshalb ich genervt die Augen verdrehe. »Oh ja, der wütende Kaktus!« wiederholt Aiden begeistert und imitiert dabei meine genervte Grimasse auf überzogene Art und Weise, mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem müden Blick.

Ich merke, dass meine Arme immer noch verschränkt sind, und je gereizter ich wirke, desto mehr scheinen sie ihre Witzchen über meine Grimassen zu genießen. Es ist sinnlos, ihnen jetzt Vernunft einzureden. »Ihr beide seid unmöglich.«, murmle ich schließlich, doch auch das scheint sie nicht wirklich zu interessieren.

Stattdessen versucht Blake noch immer sich an Aiden hochzuziehen, während dieser versucht auf dem Sofa zu landen. »Könnt ihr mal für eine Sekunde ernst sein?« Ich versuche es mit dem schärfsten Ton, den ich aufbringen kann, doch irgendwie scheint mir das nicht wirklich zu gelingen. »Es ist mitten in der Nacht, und ihr macht hier so einen verdammten Lärm, dass die ganze Straße euch hören kann.«

Aiden sieht zu mir rüber und zieht seine Augenbrauen hoch, als hätte ich ihm gerade ein Rätsel gestellt, das er unmöglich lösen kann. Er stupst Blake mit dem Fuß an, und fängt an viel zu laut zu flüstern: »Hast du das gehört? Sie will, dass wir ernst sind.«

Dirty Obsession | Band 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt