16. 𝐺𝑟𝑎𝑐𝑒𝑙𝑦𝑛𝑛

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Ich betrete das überdimensionale Wohnzimmer, auf der Suche nach Fernando, damit er in den Keller gehen kann, um José zu verarzten

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Ich betrete das überdimensionale Wohnzimmer, auf der Suche nach Fernando, damit er in den Keller gehen kann, um José zu verarzten. Ich kann es nicht gebrauchen, dass dieser Bastard mir jetzt schon wegstirbt. Es sind noch viel zu viele Fragen offen, Fragen, auf die ich zuerst eine Antwort brauche. Fragen die nur er mir beantworten kann. Er ist der Einzige, der mir mehr über meine Mutter erzählen kann. Ich will wissen, wer sie ist, wer sie war, und ob sie mir ähnlich sieht. Und ich will wissen, was diese Sache mit Emilio auf sich hat.

Milan hat mir erzählt, dass er viele Dinge getan hat, die nicht zu entschuldigen sind. Er hat schlimmere Dinge getan als Aiden. Aber er hat mir nie etwas darüber erzählt, was zwischen ihm und Emilio vorgefallen ist. Er sagte nur, dass Emilio ihn vermutlich mehr hasst als seinen Vater. Wenn José recht hat und Emilio nie verkraftet hat, was Milan oder er ihm angetan haben, dann muss ich rausfinden, worum es hier geht.

Denn erst wenn ich weiß, was passiert ist, kann ich darüber nachdenken, ob ich mich nicht doch gegen meinen Bruder stellen sollte.

»Grace? Geht es dir gut?« Fernandos Stimme reißt mich aus meinen Gedanken, weshalb ich aufschrecke und ihn gequält ansehe. »Ehrlich? Nein.«, gebe ich zu. Mir geht es nicht gut... die Dunkelheit kratzt an mein innerstes, und alles woran ich denken kann, ist wie ich diesen Mann zum reden kriege. Das alles zerrt nicht nur an meinen Nerven, sondern auch an meinem Verstand. Ich habe das Gefühl, als würde ich jeden Moment durchdrehen und einen Amoklauf der Meisterklasse starten.

»Setz dich, und trink das erstmal.« Er stellt mir eine Tasse Tee, auf den kleinen Marmortisch in der Mitte des Wohnzimmers und setzt sich auch gleich auf das riesige schwarze Sofa, das mich ein bisschen an das Sofa bei uns zu Hause erinnert. Milan und Aiden scheinen zumindest, was den Geschmack angeht, nicht wirklich verschieden zu sein.

»Tut mir leid, Fernando, aber du solltest vielleicht erstmal nach José sehen. Ich will nicht, dass er mir jetzt schon wegstirbt.«, sage ich, während ich mich nicht dazu aufrappeln kann, aus dem Türrahmen zu treten, um mich hinzusetzen. »Ramiro kümmert sich darum. Mach dir keine Sorgen, Liebes.«, sagt er lächelnd, und klopft mit seiner Hand auf den Platz neben sich.

Seufzend bewege ich mich auf das Sofa zu und nehme neben ihm Platz. Fernando tut mir gut, er gibt mir das Gefühl, dass nicht alles, was ich tue falsch ist, er versucht stattdessen mir Mut zu machen, auch wenn er oft versucht mich davon abzuhalten, in den Keller zu gehen.

»So, jetzt erzähl mal, was bedrückt dich so sehr, dass du wie eine Leiche durch das Haus spazierst?« Ein kleines Lächeln umspielt seine Lippen, eins das mir zeigt, das ich nicht allein mit meinen Sorgen bin.

»Alles... mich bedrückt einfach alles. José redet nicht, Emilio hat mich verlassen, ich belüge die Menschen um mich herum, und anstatt ihnen einfach die Wahrheit zu sagen, damit wir diese Sache gemeinsam lösen können, verstricke ich mich in immer mehr Lügen. Ein Teufelskreis.« Mache ich meinem Ärger Luft, und greife nach der Tasse Tee.

Dirty Obsession | Band 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt