Ungeduldig stehe ich auf dem Parkplatz und warte darauf, dass Aiden endlich antanzt. Die letzten Tage waren wirklich schwer für mich, denn ich weiß überhaupt nicht, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll. Ich meine..., wenn Aiden recht hat und Harmony meine Unzurechnungsfähigkeit ausgenutzt hat, dann würde das heißen, sie hat mich vergewaltigt. Wie peinlich ist das denn bitte? Männern passiert sowas nicht. Sowas sollte niemandem passieren.
Nervös tippe ich mit meinem Fuß auf den Boden, verstaue meine Hände in den Hosentaschen und starre auf die Straße vor mir. Ich weiß nicht, wie lange ich letztendlich hier stehe und warte, aber es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, als Aiden endlich mit seinem Bike angerast kommt und vor mir zum Stehen kommt.
»Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr.«, nörgele ich herum. »Ich kann auch wieder gehen.«, antwortet er schulterzuckend. Ich weiß auch nicht, warum ich meine schlechte Laune ausgerechnet an ihm auslasse, obwohl er doch der Einzige ist, der mir wirklich helfen kann.
»Auf gar keinen Fall. Du gehst jetzt erstmal mit mir was Trinken. Bevor ich noch alles kurz und klein schlage.« Ich öffne meine Autotür und lasse mich in den Sitz fallen. Aiden läuft einmal um das Auto herum und nimmt neben mir Platz. »Sicher, dass Alkohol die richtige Lösung ist? Ich meine...« Er sieht mich mit diesem Blick an, den meine Mutter mir damals immer zugeworfen hat, wenn sie der Meinung war, dass ich einen Fehler mache. »...beim letzten Mal ist das ja wohl ziemlich in die Hose gegangen.«
»Ich lache später, okay?« Genervt drehe ich den Schlüssel im Zündschloss um, und drücke aufs Gaspedal. »War eigentlich kein Witz, aber wenn du meinst.«, sagt er, während er es sich bequem macht und sein Handy aus der Hosentasche holt. »Was machst du da?«, frage ich ihn, doch er schüttelt nur den Kopf.
»Wenn du Grace schreibst, dass du mit mir trinken gehst, dann sag ihr gleich, dass sie nicht eingeladen ist!« Ich will sie nicht sehen. Sie nicht hören. Nicht, solange ich diese Scheiße hier nicht geklärt habe. »Mach dir mal nicht ins Hemd. Ich habe ihr nur geschrieben, dass es später wird.« Kopfschüttelnd steckt er sein Handy wieder in die Hosentasche.
»Und nur mal so am Rande. Grace kann am wenigsten etwas für dein Problem.« Ich weiß, dass er recht hat, aber wenn ich ihr gegenüberstehen würde, dann würde mich mein schlechtes Gewissen auffressen und so wie ich mich kenne, könnte ich dann auch einfach nicht mehr meine Klappe halten.
»Ich weiß«, murre ich, »aber ich will sie gerade einfach nicht in meiner Nähe haben. Nicht, solange ich nicht wirklich weiß, was vorgefallen ist.« Aus dem Augenwinkel sehe ich wie er nickt, was mir deutlich macht, dass er es versteht. So sehr er Grace auch liebt, er würde mir nicht in den Rücken fallen. Dafür ist unsere Bindung zueinander viel zu stark.
»Also, wohin fahren wir?«, fragt er neugierig. Um ehrlich zu sein, habe ich selbst keinen Plan, aber irgendwo werden wir schon einen Club finden, der nicht ganz so voll ist und wo wir abschalten können. »Mal sehen. Wir könnten in diesen kleinen Schuppen am Hudson fahren. Dort ist nie so viel los und wir haben unsere Ruhe.«, antworte ich.
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Dirty Obsession | Band 4
Romance»In meinen Augen brennt das Feuer eines Raubtiers, aber in meinen Armen findest du die Wärme eines Löwen, der seine Königin beschützt.«