Ich kenne meine Grenzen

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Ich kenne meine Grenzen

Lange hat es gedauert, bis ich zur Vernunft gekommen war. Mein Leben zog nur noch an mir vorbei. Ich wollte weiterleben, atmete aber nur. Mein Schicksal hatte mir die Augen für meine Zukunft geöffnet. Ich musste anfangen ein neues Leben zu führen und dafür blieb mir nichts anderes übrig als wegzuziehen. Ich wollte nie mehr zurück in meine Heimat, nach dem mir all das passiert war. Ich wollte nie mehr zurück nach Düsseldorf, nach dem mir all das passiert war und erst recht wollte ich nie mehr nach Stuttgart, in der Angst meinen Eltern zu begegnen, nachdem sie mir all das angetan hatten. Ich hatte Fernweh.
Aber ich habe meine Grenzen erlebt und daraus gelernt. Ich habe meine Grenzen überschritten und die Konsequenzen auf mich getragen. Ich habe alles riskiert nur um meinen Willen durchzusetzen und habe nicht an den nächsten Schritt gedacht.
Meine Grenzen sind nun grenzenlos.

Ich hatte nicht nur meine Liebe verloren, sondern auch meine Familie, mein Studium und somit meine Karriere. Und das all nur weil ich verliebt war.

Aber höre mir zu:
Vermischen wir unser Blut.
Nicht die Religion, nicht die Nationalität, nicht die Kultur bestimmt wen du liebst, sondern ganz allein dein Herz.
Nicht deine Familie, nicht deine Freunde, nicht Fremde sollten Einfluss auf dein Leben haben und bestimmen wen du zu lieben hast, sondern ganz allein dein Herz.
Nicht die Natur, nicht die Kriege, nicht die unvorsehbaren Geschehnisse dürfen dein Schicksal in eine Richtung lenken, die du nicht willst, sondern ganz allein dein Herz.
Lasse dich nicht wie eine Marionette behandeln, lasse nicht mit dir wie mit einer Puppe spielen, lass niemanden dich führen, sondern fang an dein Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Wieso sollte Religion und Nationalität wahre Liebe hindern, wenn es doch heißt "Liebe deinen Nächsten"? Wieso sollte ein Muslim keinen Christen lieben dürfen? Wieso sollte ein Weißer keinen Schwarzen lieben dürfen? Wieso sollte man nicht das selbe Geschlecht lieben dürfen? Wieso sollte ein Albaner keinen Deutschen in seinen Herzen lassen? Oder einen Araber, Türken, Russen, Afrikaner, Libanesen, Inder, Amerikaner, Kroaten, Serben, Bosnier, Schweizer, Franzosen, Chinesen, Polen, Mazedonier, Italiener, Spanier, Engländer und so weiter und so fort.
Wir sind alle Eins. Wir sind alle Menschen. Wir sind alle aus dem Blut unseres Herzen.
Mische das Blut einer anderen Nation mit deinem Eigenen. Mische das Blut eines anderen Glaubens mit deinem Eigenen. Fangen wir an den von uns liebenden Menschen zu sagen, wie viel er uns trotz allem bedeutet. Fangen wir an unser Blut zu vermischen. Denn fremdes Blut ist kein schlechtes Blut. Wir sind alle Eins.

Vielleicht kennst du so eine Situation. Du magst einen Menschen unglaublich sehr, möchtest diese Person näher kennenlernen, aber du weißt, das ist nur reine Zeitverschwendung. Und wieso? Weil deine Eltern diesen Menschen nie akzeptieren würden. Und wieso? Weil dieser Mensch dein Familienstand nicht aufrecht erhalten kann. Weil dieser Mensch nicht die Sprache spricht, die du sprichst. Weil dieser Mensch eine andere Kultur, einen anderen Glauben hat.
Aber wieso sollte für uns das unmöglich sein, jemanden zu lieben, der für einen, laut den anderen, nicht in Frage kommt? Warum? Warum sollten wir es so hinnehmen?
Wenn du diesen Menschen gehen lässt, der alles für dich ist, nur um es deiner Familie recht zu machen, wirst du nie wieder mehr lieben können.
Tue das, was dich glücklich macht.
Tue das, wonach dein Herz schreit.
So höre mir zu:
Wir sind alle Eins.
Vermischen wir unser Blut.

Mein Name ist Tereza, und dies war meine Geschichte. Dankeschön.

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