Kapitel 1 - Zwei verschiedene Socken

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Müde schlage ich auf meinen Gott verdammten Wecker. Vermutlich würde er schon längst zerstört im Müll liegen, wenn er nicht meiner Mutter gehört hätte. Ich schlurfe nach unten und mache mir mein Müsli. Nach nur wenigen Minuten kommt mein Vater halb angezogen in die Küche gelaufen. Wie zum Teufel hat dieser Mann es geschafft mich die letzten zwei Jahre allein groß zu ziehen? Ich meine, könntet ihr ihn nur in diesem Moment sehen, würdet ihr mich voll und ganz verstehen." Wir müssen in zehn Minuten los?" fragt er total entsetzt. "Nein Dad, wir müssen erst in einer Stunde und zehn Minuten los." grinse ich. Lachend zieht er sich die falsch gebundene Krawatte und sein Jackett aus.
Er setzt sich gegenüber von mir an die Kücheninsel. "Ach ja und übrigens..." sage ich nach einer Weile des Schweigens. Mein Vater sieht mich an und hört mir aufmerksam zu. "Du hast zwei verschiedene Socken an." grinse ich und er sieht prüfend zu seinen Füßen. Er schüttelt belustigt den Kopf und holt sich ebenfalls etwas zu essen. Schweigend essen wir unser Frühstück bis wir fertig sind. Dann steige ich die Treppen nach oben in mein Zimmer. Ich mache mich wie immer für die Schule fertig. Als ich ratlos in meinem Schrank stehe, sehe ich aus dem Fenster. Es scheint die Sonne, und laut Wetterbericht sollen es satte 26 Grad werden. Also entscheide ich mich für eine dunkle Hot Pants und ein weißes Oversize-Shirt. Nachdem ich mir mein Handy und meine Tasche geholt habe, stolziere ich die Treppen wieder runter in die Küche, wo ich mir eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank nehme. "Bist du fertig Liebes?" ruft Dad aus dem Flur. "Ja." antworte ich ihm und laufe in den Flur um mir meine schwarzen Chucks anzuziehen. "Wir können." schmunzele ich, nachdem ich nochmal alles gecheckt habe: Also ob die Fenster überall zu sind, der Herd aus ist und die Türen alle verriegelt sind. Allmorgendliche Routine. Ich setze mich zu meinem Vater in den Wagen und wir fahren direkt los. Ich sehe nochmal zu unserem viel zu großen Haus.
"Ach ja, ich komme heute ein wenig später." informiert mich mein Vater auf halben Weg. "Wieso denn das?" frage ich misstrauisch. Er seufzt. "Mia, ich weiß das du das wahrscheinlich nicht gerne hören wirst, aber ich treffe mich heute mit einer Frau." lächelte er leicht. Was? Ich würde DAS nicht gerne hören?
"Das ist doch super Dad! Wie kommst du darauf das mich das nicht freut? Wie lange kennt ihr euch denn schon? Ist das euer erstes Treffen? Und wie heißt sie?" sprudeln die ganzen Fragen nur so aus mir heraus. Er fängt an zu lachen: "Immer mit der Ruhe, Mia. Sie heißt Anna." Als er ihren Namen erwähnt, muss er grinsen.
"Sie arbeitet bei mir in der Firma, wir leiten seit etwa 3 Monaten gemeinsam die Abteilung."

Langsam dämmert es mir.

"Also immer wenn du in den letzten drei Monaten gesagt hast, dass du Überstunden schiebst-"
"Habe ich mich mit ihr getroffen, richtig."
"Und das sagst du mir jetzt erst?" frage ich gespielt entsetzt. Er schüttelt lachend den Kopf
"Wir sind da." sagt er. Tatsächlich. Wir stehen vor dem großen weißen Schulgebäude in dem Ella schon auf mich wartet.

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thatgurlnamed <3

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