Catching Love

Kapitel 31 - Schlechte Angewohnheiten

Erleichtert schließe ich die Tür hinter mir und lasse einen tiefen Seufzer aus. Ich laufe zum Waschbecken um mir mein Gesicht zu waschen. Da es Wochenende ist, habe ich mich heute morgen nicht geschminkt. Abwesend nehme ich meine Zahnbürste und platziere einen Klecks Zahnpasta darauf. Ich beginne gründlich meine Zähne zu putzen. Währenddessen betrachte ich mich im Spiegel. Eigentlich bin ich ja nichts besonderes. Braune schulterlange Haare und grüne Augen. Diese Kombination gibt es so oft. Ergo - ich bin leicht zu ersetzen.

Ich spüle mir den Mund aus und stelle die Zahnbürste an ihren rechtmäßigen Platz. Ich hebe meinen Pyjama auf, den ich heute morgen in die Ecke gepfeffert habe. Ich ziehe mir meine Klamotten aus und die kurze schwarze Schlafhose und das graue viel zu große T-Shirt an. Vorsichtig löse ich das Zopfgummi aus meinen Haaren und kämme diese. Meine Klamotten stopfe ich in den Wäschekorb und sehe mich dann nochmal im Bad um.

Als ich mit allem fertig bin trete ich aus dem Bad heraus. Ich tapse barfuß zu meinem Balkon. Überrascht stelle ich auf der hälfte der Strecke fest dass Logan immer noch in meinem Bett liegt. Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und sehe ihn an wie er an seinem Handy rumspielt. Er scheint mich nicht bemerkt zu haben, also laufe ich unbekümmert auf meinen Balkon.

Die Tür hinter mir lasse ich offen.

Ich krame mein Feuerzeug und die Packung Zigaretten unter dem kleinen Tisch hervor. Routiniert halte ich die Zigarette zwischen meinen Fingern und zünde sie mit der anderen Hand an. Ich führe sie zu meinen Lippen und ziehe ein mal kräftig daran.

Langsam blase ich den Rauch wieder aus und schaue auf unseren Garten. Ich kann sogar die leichten Umrisse des Strandes erkennen.

Erneute findet die Zigarette den Weg zu meinen Lippen.

"Rauchen ist ungesund." ertönt eine raue Stimme neben mir. Ich habe mich zwischenzeitlich hingesetzt und lehne mit dem Rücken gegen die warme Außenwand unseres Hauses.
"Und eine schlechte Angewohnheit." sage ich trocken, mein Blick starr gerade aus gerichtet. Provokativ ziehe ich noch einmal an dem Glimmstängel und schaue Logan dabei fest in die Augen. Er schüttelt den Kopf und nimmt mir mit einem unerwarteten Handgriff die Zigarette aus der Hand.
"Hey!" protestiere ich und fange an zu schmollen. Er drückt die Zigarette aus und wirft das kurze Stückchen über den Balkon. Er reicht mir seine Hand damit ich aufstehen kann. Zögernd ergreife ich sie und wir laufen Händchenhaltend in mein Zimmer. Er schmeißt sich auf mein großes, weiches Bett.

"Was wird das hier wenn's fertig ist?" frage ich misstrauisch.
"Wenn's fertig ist werde ich hier in deinem Bett schlafen." sagt er achselzuckend. Ich schnaube. Er stützt sich auf seinen Ellenbogen ab.
"Und wenn Anna oder mein Dad hier reinkommen?" frage ich als er mich auf sich zieht.
"Werden sie nicht..." flüstert er mir versichernd in mein Ohr. Eine Gänsehaut zieht sich über meinen ganzen Körper als er mit seinen Lippen mein Ohrläppchen streift. Seine Arme schlingen sich um meinen Bauch und er vergräbt seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Sein nackter Oberkörper wärmt meinen Rücken und ich merke wie meine Atemzüge schwerer werden. Ich werde immer müder sodass ich es mir vermutlich nur eingebildet habe, dass er etwas vor sich hin gemurmelt hat.

Warme Sonnenstrahlen kitzeln mein Gesicht. Langsam schlage ich die Augen auf. Ich brauche ein wenig bis ich mich an das helle Licht gewöhnt habe. Vorsichtig drehe ich mich auf die andere Seite wo ich Logan mit geschlossenen Augen liegen sehe. Er hat einen Arm immernoch um mich geschlungen. Sein Brustkorb hebt sich unregelmäßig.
"Du schläfst nicht." stelle ich flüsternd fest. Er beginnt zu grinsen und zieht mich mit einem Ruck zu sich, sodass ich auf ihm liege.
"Wie spät ist es?" frage ich gähnend und halte mir mit einer Hand den Mund zu.
"Halb sieben, glaub ich." sagt er leise. Seine Stimme ist noch total rau und verschlafen. Ich kann leichte Bartstoppeln an seinem Kinn und um seinen Mund herum erkennen.
"Lässt du mich bitte los?" frage ich noch ein wenig müde.
"Was krieg ich dafür?" grinst er frech.

Ich tue so als würde ich überlegen.

"Also ich denke da an einen Guten-Morgen-Kuss..." flüstert er gegen meine Lippen. Er hat seine Hand in meinen Nacken gelegt. Ich muss unwillkürlich anfangen zu grinsen.

Ich lege meine Lippen vorsichtig auf seine. Sie bewegen sich im Einklang mit einander und ich genieße diese Nähe zu ihm. Schweratmend lösen wir uns voneinander und grinsen uns an.
"Lässt du mich dann los?" frage ich lächelnd. Fragend zieht er die Augenbrauen zusammen.
"Wieso?" fragt er verwirrt.
"Ich hab dir doch deinen Kuss gegeben?" sage ich schmunzelnd. Ich genieße es das ich ihn anscheinend so aus der Bahn werfen kann.
"Ach ja..." murmelt er. Langsam lässt er von mir ab und ich steige aus dem Bett. Gähnend strecke ich mich.
"Süßer Hintern." flötet Logan hinter mir. Meine Mundwinkel ziehen sich nach oben.
"Dieser Hintern könnte dir gehören..." murmele ich und verlasse das Zimmer. Leise tapse ich die Treppen runter ins Wohnzimmer. Jacob schläft friedlich auf der Couch. Wenn seine Augen geschlossen und seine Gesichtszüge so entspannt sind, könnte man fast schon meinen er wäre ein kleines glückliches Kind. Mir kommt ein genialer Gedanke. Ich nehme Anlauf und springe ihm direkt auf den Bauch. Sofort reißt er die Augen auf und sieht mich entsetzt an. Das kann ihm auf jeden Fall nicht weh getan haben, so durchtrainiert wie sein Bauch ist.

"Du weißt schon das es sanftere Methoden gibt um jemanden zu wecken?" fragt Jacob und reibt sich mit der einen Hand sein Gesicht.
"Ich weiß, aber das hier ist viel witziger." grinse ich. Sofort packt er mich an der Taille und beginnt mich zu kitzeln.
"Das finde ich auch." grinst er fies. Ich fange an zu kichern und versuche mich aus seinem Griff zu lösen.
"Hör...Bitte...auf." gluckse ich schweratmend.

"Wenn du mir versprichst das nie wieder zu tun." lacht er.
"Ich...verspreche es." bekomme ich zwischen zwei Lachkrämpfen durch.
"Gut." lächelt er und lässt von mir ab. Ich setze mich aufrecht neben ihn und versuche mich wieder zu beruhigen.

"Das war eindeutig eine blöde Idee." grummele ich und er sieht mich belustigt an.

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