Kapitel 40 - Typisch Mädchen

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Er legt seine Hände auf meine Hüften und ich schlinge meine Arme um seinen Nacken. Er drückt mich ein wenig näher an sich und ich lehne meinen Kopf ein Stückchen nach hinten, sodass meine Haare nach hinten fallen.
"Hmm, gute Frage. Was willst du denn machen?Jetzt wo wir komplett allein sind..." flüstere ich und sehe ihn an.
"Das." sagt er und küsst meine rechte Wange.
"Und das."
Er küsst meine linke Wange.
"Und das."
Er küsst meine Nasenspitze.
"Und das hier natürlich auch..." murmelt er und drückt seine vollen, weichen Lippen auf meine. Ich muss lächeln, weil er so süß ist, also grinse ich in den Kuss hinein. Er zieht mich noch näher an sich, wenn das überhaupt möglich ist. Ich merke wie der Kuss schnell verlangender und fordernder wird. Ich fahre mit meinen Händen durch sein gestyltes Haar, zerzause es dadurch vermutlich, aber dies stört ihn anscheinend nicht. Er schubst mich vorsichtig zur nächsten Wand und drückt mich leicht dagegen. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und halte mich mit meiner einen Hand an seinem Rücken fest. Dies alles geschieht ohne das wir uns voneinander lösen. Seine Hände liegen auf meinem Hintern um mir einen besseren Halt zu verschaffen. Er kneift mir leicht hinein, was mich leise aufstöhnen lässt. Ich spüre wie sich seine Lippen zu einem Grinsen verziehen. Ich nehme seine Unterlippe zwischen meine Zähne und ziehe leicht daran, während ich ebenfalls ein wenig an seinen Haarspitzen ziehe.

Damit entlocke ich ihm ein raues Stöhnen, weshalb ich siegessicher grinse.

Wir lösen uns voneinander und sehen uns an.Ich mustere sein Gesicht. Seine Wangen sind leicht gerötet und seine Lippen etwas angschwollen. Seine Haare sind komplett durcheinander und stehen wirr von seinem schönen Kopf ab. Ich sehe vermutlich nicht gerade besser aus. Also kann jeder Depp sehen, was wir gerade getrieben haben.

"Wir müssen zur Schule." sagt er, doch seine Worte kommen nur gedämpft bei mir an. Die klebrige Masse die sich binnen der letzten Minuten in meinem Kopf gebildet hat, ist noch nicht verschwunden. Ich warte darauf das sie sich allmählich auflöst. Geistesabwesend nicke ich. Er läuft nach oben um seine Tasche zu holen. Währenddessen schaue ich nochmal nach ob die Türen und Fenster alle zu sind und ob auch alle elektronischen Geräte aus sind. Ich ziehe mir meine Schuhe an und lege den Hausschlüssel in meine Schultasche.

Noch vier Wochen, dann sind Sommerferien. Noch vier Wochen und Jacob hat seinen Abschluss. Anna und Dad verpassen seinen Abschlussball und seine Verabschiedung. Das muss bestimmt schwer für ihn sein. Ausserdem ist in zwei Wochen der Sommerball und kurz darauf fährt Logan auf Turnierfahrt für das letzte Saisonspiel der Schul-Mannschaft.

"Können wir?" fragt Logan der sich nun ebenfalls die Schuhe angezogen hat. Er schreckt mich mit seinen Worten aus meinen Gedanken, weshalb ich verwirrt die Stirn runzele und nicke.

Der restliche Schultag verläuft ziemlich schlicht und ereignislos, sowie die vergangenen zwei Wochen. Wir sind die letzten Wochen erstaunlich gut ohne Anna und Dad klargekommen, zwar haben wir jeden Tag mit ihnen telefoniert oder geskypet, aber ich vermisse sie trotzdem. Ich bin noch nie so lange allein gewesen, wie dieses Mal, aber zum Glück habe ich ja Jacob und Logan.

Logan und ich nutzen es natürlich aus das unsere Eltern nicht da sind.

"Welches findest du besser?Das rote kurze oder das dunkelblaue Lange?" fragt Ella mich während sie zwei Kleider hoch hält. Ich rolle mich auf meinen Bauch und schaue die beiden Kleider an. Um halb sieben geht der Sommerball los, wo Ella und ich bei den Vorbereitungen mitgeholfen haben.
"Ich finde dir würde das rote besser stehen." sage ich und lächele. Sie nickt eifrig.
"Dann nimmst du das dunkelblaue Lange, ja?" fragt sie mit einem Glitzern in den Augen. Ich nicke.
"Hast du dir schon überlegt was du mit deinen Haaren machen willst?" frage ich sie während sie die Kleider neben mich auf's Bett legt.
"Ich hab gedacht das ich mir Locken mache und passend zu dem Kleid roten Lippenstift auftrage." sagt sie.
"Wie wär's wenn ich dich schminke und dir die Haare mache?" biete ich ihr an.
"Dann kann ich dir auch die Haare machen und dich schminken." schlägt sie begeistert vor. Ich nicke.
"Möchtest du zuerst Duschen gehen oder soll ich?" frage ich und sehe sie an.
"Du kannst ruhig zuerst gehen." sagt sie während ich schon nach passender Unterwäsche wühle. Jill will sich zu Hause mit ihrer Mutter fertig machen. Wir würden uns dann da treffen, hat sie gesagt.

"Wann wollte Collin hier sein?" frage ich als ich wieder aus dem Badezimmer komme.
"Er wollte gegen sieben hier sein. Außerdem trinkt er heute nichts." sagt sie und macht sich schon Mal auf den Weg ins Bad. Auch wenn bei solchen Versanstaltungen Lehrer dabei sind die alles im Auge haben, würde es ihnen nicht viel bringen zu fünft gegen knapp 250 Leute anzukämpfen. Der Ball ist ja schließlich nur für die Sophomores und Juniors gedacht. Und um den jenigen ausfindig zu machen der für die alkoholischen Getränke verantwortlich ist, würde nicht gerade einfach werden. Also stehen sie nur in ihrer kleinen Gruppe und achten darauf das nichts Schlimmes, was den Ruf der Schule zerstören könnte, passiert.

Während ich mit meinen Gedanken abdrifte, föhne ich mir die Haare und merke gar nicht wie Ella in Bademantel aus meinem Bad stolziert. Als meine Haare trocken sind reiche ich ihr meinen Föhn und setze mich mit meinem Handy auf mein Bett.

"Setz dich bitte vor deinen Spiegel." weist Ella mich an, als auch sie mit föhnen fertig ist. Ich setze mich mit meinem Handy davor und schaue ihr hin und wieder dabei zu wie sie mir die Haare macht. Ich lackiere mir währenddessen die Nägel dunkelblau. Als sie mit meinen Haaren fertig ist, schaue ich bewundernd in meinen Spiegel.
"Das sieht echt Hammer aus, danke!"
"Danke. Hast du grobe Vorstellungen wie dein Make-Up sein soll?" fragt sie mich, nachdem sie den Lockenstab beiseite gelegt hat.
"Ich wollte mir eigentlich nur die Augenbrauen machen, einen Lidstrich ziehen und Mascara benutzen." sage ich und sie fängt summend an mich zu schminken. Nach einer guten viertel Stunde ist sie auch damit fertig und ich betrachte mich erneut im Spiegel.
Sie hat sich echt selbst übertroffen!
"So, jetzt tauschen wir." grinse ich teuflisch.
"Versau' es bloß nicht, Smith." warnt sie mich grinsend.
"Ich doch nicht." sage ich und fange an ihr die Haare zu locken. Ich lasse sie leicht über ihre Schultern fallen, was bei ihren mittelblonden Haaren echt schön aussieht. Ihr Make-Up ist dezent, nur ihr dunkelroter Lippenstift sticht hervor.
"Fertig." sage ich als ich den Deckel des Lippenstiftes wieder raufgemacht habe. Sie schaut eine Weile ihr Spiegelbild an.
"Das hast du echt toll gemacht, Mia!" lobt sie mich grinsend und steht auf.
Ich räume meine gesamtes Make-Up wieder weg. Haarspray und Parfum lasse ich auf meinem Schminktisch stehen, während ich Lippenstift und Concealer in meine Clutch packe. Den Lockenstab lege ich auf den Boden, damit er dort abkühlen kann.

Wir räumen gemeinsam mein Zimmer und mein Bad auf. Als wir mit allem fertig sind, helfen wir uns gegenseitig in unsere Kleider. Wir ziehen noch unsere schwarzen High-Heels an, da klingelt es bereits unten an der Tür.

Ich laufe so schnell wie möglich zu meiner Zimmertür und öffne diese.

"Logan? Kannst du bitte die Tür aufmachen?" rufe ich. Kurz darauf höre ich wie sich zwei Leute begrüßen und anfangen zu reden.

Ella und ich grinsen uns an. Möge der Abend beginnen.

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thatgurlnamed <3

Catching LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt