Kapitel 28 - Der Teufel sah noch nie besser aus

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Seufzend setzen wir uns auf die Ladefläche seines Pick-Up's.
"Das waren dann wohl doch die letzten Kartos..." murmelt er.
"Hab ich doch gesagt." seufze ich grinsend. Anna und Dad sind vor einer guten viertel Stunde zu ihrem alten Haus gefahren um noch die restlichen Kartons zu holen. Logan ist bis jetzt noch nicht da gewesen, was mich ehrlich gesagt nicht wirklich gewundert hat. "Vermutlich hat er das leere Haus schön ausgenutzt, schließlich stehen unsere Möbel ja noch..." sagt er nachdenklich. "Das könnte ich mir sehr gut vorstellen." grinse ich. Gerade in diesem Moment biegt ein schwarzer Mercedes in unsere Einfahrt ein. Wie hier vier Autos Platz haben sollen, ist mir ein Rätsel. Vor allem wenn ich dann mein eigenes Auto bekomme.

"Wenn man vom Teufel spricht..." flüstert Jacob. Ich grinse. Lässig steigt er aus seinem Wagen und schlendert direkt auf uns zu. Ich hebe eine Augenbraue und sehe ihn unverwandt an. Er nimmt seine Sonnenbrille ab und sieht uns an. „Schön das du uns dann auch mal mit deiner Anwesenheit beglückst, Bruderherz." sagt Jacob. „War es etwa so schwer ein paar Kartons in den Kofferraum zu räumen und herzufahren um uns wenigstens ein bisschen zu helfen?" frage ich. Vielleicht ein bisschen zu schnippisch, aber wir wollen nun Mal gerne alles an diesem Wochenende durchkriegen. Und wenn ich noch daran denke das wir die Möbel dort auseinander bauen müssen, sie herfahren müssen und wieder zusammen bauen müssen, würde ich am liebsten frustriert aufstöhnen.
"Nein, ich war bloß anderweitig beschäftigt."
Er beginnt dreckig zu grinsen.

Autsch.

"Hab ich mir schon gedacht." sage ich trocken. Merkwürdigerweise, fängt mein Herz in seiner Anwesenheit an zu rasen, obwohl er mich ja eigentlich gerade verletzt hat. Erst verwirrt er mich am vergangenen Sonntag komplett mit seiner Art, verdreht mir förmlich den Kopf. Dann ignoriert er mich die gesamte Woche, was ich wiederum ignoriert habe da ich in diesem Augenblick einfach keine Lust auf ein Drama und Herzschmerz habe.
Schließlich mag ich ihn ja. Okay, genug darüber nachgedacht!
Und dann setzt er noch einen Drauf und nutzt die Gelegenheit allein zu Hause zu sein aus und vögelt irgendeines seiner Betthäschen.Und natürlich sagt er mir das auch noch schön, wie soll es auch anders sein.
Also auf das zusammen leben mit ihm würde ich ehrlich gesagt am liebsten verzichten.
"Nein Spaß, ich bin wieder eingeschlafen." sagt er ernst. "Könnte das hinhauen?" frage ich Jacob der ihn ebenfalls misstrauisch beäugt.
"Als Mom und ich losgefahren sind lag er in seinem Bett, am Handy und meinte das er jetzt aufstehen würde..." nachdenklich betrachtet er ihn.
"Könnte also hinhauen..." murmele ich und betrachte ihn jetzt ein wenig genauer. Er trägt eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt. Dazu seine schwarze Lederejacke und die dunkle Sonnenbrille, die er nun auf seinem Kopf platziert hat. Seine Haare waren nicht gestylt und unter seinen Augen waren dunkle Schatten. Er hat anscheinend doch zu wenig geschlafen. Dennoch sieht er alles in einem verboten gut aus. Die Muskeln die sich unter seinem Shirt zieren und die leicht durchschimmern. Sein trainierter Körper. OKAY. Jetzt reicht es. Genug geschwärmt.

Trotzdessen fange ich unwillkürlich an auf meiner Unterlippe zu kauen.
"Wollen wir vielleicht die Kartons aus Logans Wagen auch ins Innere des Hauses befördern?" fragt Jacob um auf ein anderes Thema zu kommen.
"Liebend gern." antworte ich und springe sogleich von der Ladefläche des Pick-Ups um auf Logans schwarzen Mercedes zuzusteuern.
"Worauf wartet ihr?" frage ich gelangweilt, als ich bereits den ersten Karton in meinen Händen balanciere.
Sofort kommen beide auf mich zu um sich ebenfalls eine Kiste zu schnappen.
Ich laufe ins Haus, ein wenig unschlüssig darüber wo ich den Karton jetzt abstellen soll.
"Das sind meine Sachen." raunt Logan dicht hinter mir.
"Ähh...Dann sollten wir sie gleich nach oben bringen?" frage ich unsicher.
Ich nehme sein ruhiges Nicken hinter mir wahr und gehe die Treppen unauffällig in den zweiten Stock. 'Unsere Etage' wie Dad es nennt. Sein Zimmer ist direkt neben meinem, weshalb ich kurz davor zum stehen komme. Konzentriert versuche ich den Pappkarton in einer Hand zu halten und mit meiner anderen die Tür zu öffnen. Glücklicherweise gelingt mir das auch ohne einen peinlichen Zwischenfall. Logan pfeift erstaunt durch seine Zähne als er sein leeres Zimmer betrachtet. Eigentlich ist es nichts besonderes. Hohe weiße Wände und dunkler Parkettboden. Das einzig besondere ist, dass er einen begehbaren Kleiderschrank und ein eigenes Badezimmer hat. Schon traurig wenn ich daran denke das in diesem Zimmer eigentlich Liam gewohnt hat. Die Kartons haben wir alle drei bereits abgestellt.
"Wo führt die Tür hin?" fragt Logan neugierig.
"In dein Badezimmer und deinen Kleiderschrank." meine ich bloß trocken und gehe wieder raus aus dem Zimmer. Jacobs Kisten haben wir bereits in sein Zimmer gebracht und sogar schon alles in seine Schränke einsortiert. Fehlen nur noch die ganzen Möbel.
"Weißt du wie spät es ist?" frage ich als ich merke das Jacob neben mir her trippelt. Er schaut auf sein Handgelenk.
"Halb eins."
"Hast du auch Hunger?" frage ich grinsend. Er nickt ebenfalls grinsend.
Als wir dann unten ankommen sehen wir schon Anna und Dad wie sie ein Paar der ersten Möbelstücke ins Haus tragen.

"Sollen wir euch helfen?" fragen Jacob und ich im Chor.
"Jacob kannst du uns bitte helfen? Und Mia?Kannst du bitte mit Logan irgendwas zu essen holen?" fragt Anna so lieb das ich es ihr nicht abschlagen kann.
"Klar. Auf was habt ihr Lust?" frage ich.
Sie sehen sich alle an und überlegen. Währenddessen kommt Logan die Treppe herunter geschlendert.
"Ach, toll das du da bist. Könntest du mit Mia bitte los fahren und was vom Chinesen holen?" fragt Dad ihn. Er nickt und sieht dann in meine Richtung. Bilde ich mir das nur ein oder sehe ich ein verlangendes Glitzern in seinen Augen?

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