Kapitel 30 - Wir sind kein Paar

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Erneut finden seine Finger meine und verschränken sich wieder ineinander. Wir sitzen vorne am Thresen und warten auf unser Essen. Sanft streicht er mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich schaue auf in seine schokoladenbraunen Augen. Man könnte meinen das sie funkeln. Unvermittelt drücke ich leicht seine Hand. Seine Mundwinkel ziehen sich etwas nach oben, weshalb ich ebenfalls schmunzeln muss.

Als die Frau uns die Papiertüten voll mit dem leckeren Essen gibt, bezahlen wir und bedanken uns nochmal.

Logan zieht mich auf die Beine und wir laufen Händchenhaltend -wie ein typisches Pärchen- zum Auto zurück.

Nur das wir kein Pärchen sind.

Ich seufze und steige in den Wagen ein. Bevor er den Motor startet lächelt er mich nochmal an. Während der Fahrt redet keiner von uns. Und das ist okay so. Es ist eine angenehme Stille. Seine Hand liegt wieder auf meinem Oberschenkel und meine Haut brennt wie immer unter seinen Berührungen. Ich sollte echt etwas dagegen tun. So kann das doch nicht weitergehen, oder? Ich lehne mich in den Sitz zurück und winkele meine Beine an. Meinen Kopf lege ich auf meinen Knien ab.

Gott sei Dank ist Logan nicht einer dieser Jungs/Männer wo es heißt entweder das Auto oder ich.

Ruhig beobachte ich die Palmen und den Fußgängerweg. Auf der anderen Seite kann man den Strand und die untergehende Sonne betrachten. Da er die Fentser runtergelassen hat kann man das Rauschen der Küste hören. Eigentlich haben wir alle ein riesen Glück das wir ausgerechnet hier wohnen. Nicht jeder kann sich hier den Lebensstandard leisten und genau Jacob, Logan und Ich sind die Kinder zweier wichtiger Unternehmer. Besser hätte es uns also nicht treffen können.

Doch der Schein trügt.

Nicht alles ist immer perfekt und rosarot. Das Leben hat auch Schattenseiten die man immer wieder zu spüren bekommt. Mancher mehr und mancher weniger.

"Wir sind da." flüstert Logan und reißt mich aus meinem Gedankengang. Tatsächlich stehen wir in unserer Auffahrt. Er greift nach hinten und nimmt die Papiertüten. Wir steigen beide aus und laufen in unser Haus.
Irgendwie hört sich das ungewohnt an. Ich runzele die Stirn.
"Willkommen zurück!!" quietscht Dad und nimmt ihm das Essen ab. Wir ziehen beide die Schuhe aus und gehen ins Wohnzimmer wo die anderen es sich bereits gemütlich gemacht haben. Gerade als wir uns setzen wollen, ertönt Annas zierliche Stimme.
"Könntet ihr bitte Gläser und etwas zu trinken holen?"
Es ist weniger eine Frage, eher ein liebenswürdiger Befehl. Wir nicken und bewegen uns sofort in die Küche.

Ich strecke mich um an die Gläser im oberen Regal anzukommen. Ich vernehme hinter mir ein leises Pfeifen. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen drehe ich mich um.

Er kommt direkt auf mich zu und legt seine Hände auf meiner Hüfte ab.
"Logan..." flüstere ich. Er legt seine Lippen an die empfindliche Stelle an meinem Schlüsselbein. Ich beiße mir auf die Unterlippe um nicht aufzustöhnen.
"Du kannst doch nicht einfach..." murmele ich und breche sofort wieder ab. Er streift mit seinen Lippen an meinem Ohr entlang.
"Was ist wenn sie uns-" sage ich mit kratziger Stimme. Er beginnt spielerisch an meinem Ohrläppchen zu ziehen.
"Du solltest es wirklich..." krächze ich heiser. Er beißt in mein Ohrläppchen und zieht daran. Ich presse meine Lippen fest aufeinander. Er löst sich langsam von mir und grinst mich an. Ich schüttele bloß den Kopf.
"Was ist wenn jemand reingekommen wäre?" zische ich während ich das Wasser aus dem Kühlschrank hole um Abstand zu gewinnen.
"Es wäre sowieso niemand gekommen.Außerdem hat es dir ja gefallen..." murmelt er während er mit einer Leichtigkeit fünf Gläser aus dem Regal nimmt.

Ich starre ihn mit offenem Mund an. Nicht nur, weil ich weiß das er recht hat, sondern auch weil er es weiß.

Er kennt mich, wobei ich mich selber kaum kenne.

Ich schüttele den Kopf um meine Gedanken wegzubekommen und folge ihm zurück ins Wohnzimmer.bEr reicht jedem ein Glas und ich fülle es mit Wasser. Zu guter letzt lasse ich mich neben ihm auf der Couch fallen und nehme meinen Plastikteller. Ich stochere mit der weißen Plastikgabel in meinem Essen herum. Hunger habe ich irgendwie nicht. Woher weiß er das alles? Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?Plötzlich spüre ich wie mir jemand in die Seite pickst. Ich hebe meinen Blick. Mein Vater sieht mich fragend an. Oh verdammt. Ich erwidere seinen Blick verwirrt.
"Ob alles okay ist, Liebes?" fragt er.
"Klar, was soll schon sein?" sage ich.
"Naja, du siehst so abwesend aus. Außerdem hast du dein Essen gar nicht angerührt." sagt er und deutet mit dem Kinn auf den Teller der auf meinem Schoß liegt.
"Hab keinen Hunger..." murmele ich und schaue kurz zu Jacob der mich mit einem seltsamen Blick belegt. Ich stelle das Essen auf dem Tisch ab und senke meinen Blick wieder.

"Ich würde sagen das wir dann morgen die ganzen Möbel abbauen und hier dann wieder aufbauen?" schlägt Dad nach einer Weile vor. Alle nicken.
"Okay, dann könnt ihr diese Nacht ja schonmal hier schlafen." sagt er mit einem Funkeln in den Augen.
"Wo sollen wir denn schlafen?" fragt Jacob.
"Auf der Couch?" fragt Dad Achselzuckend. Jacob nickt langsam.
Ich spüre wie Logan mich von der Seite aus anguckt. Mein Blick schweift zur Wanduhr. 19:56Uhr.
Als alle fertig sind, räumen Dad und Anna die Teller und das Besteck weg. Sie verabschieden sich schonmal um noch die restlichen Kartons mit Annas Klamotten auszupacken. Jetzt sitzen wir hier zu dritt und wissen nicht was wir sagen oder tun sollen. Nach einer Weile rappele ich mich auf.
"Ich geh dann mal hoch..." sage ich lang gezogen und laufe langsam die Treppen hoch. Ich will die Tür hinter mir schließen doch jemand stellt seinen Fuß dazwischen. Sofort drehe ich mich um nur um festzustellen das es Logan ist. Er drückt mich vorsichtig ins Zimmer und schließt die Tür hinter sich.

Diese Gelegenheit sollte ich ausnutzen.

Ich lege meine Hände um seinen Nacken und lege meine Lippen auf seine. Ohne zu zögern erwidert er den Kuss und schiebt uns langsam und vorsichtig zu meinem Bett. Er schmeißt mich darauf und beugt sich sofort über mich. Das bekannte Brennen durchzuckt mich als er mit seiner Hand über meine Hüfte fährt. Mit meiner einen Hand fahre ich durch sein dichtes braunes Haar. Vorsichtig ziehe ich an einer Strähne was ihm ein leises Stöhnen entlockt. Unsere Lippen liegen immer noch aufeinander. Mit meiner Hand fahre ich seinen muskulösen Rücken herunter und beginne am Saum seines T-Shirts zu spielen. Für einen kurzen Augenblick löst er sich von mir und zieht sich mit einer schnellen Bewegung das Shirt über den Kopf. Ich muss grinsen und presse meine Lippen wieder auf seine. Er fährt mit seiner Zunge über meine Unterlippe und ich öffne meinen Mund ein klein' wenig. Zeitgleich gleiten meine Finger seinen Rücken auf und ab. Als ich dann beginne mich am Bund seiner Hose zu schaffen zu machen, spüre ich wie sich etwas in seiner Leistengegend regt.

Zufrieden grinse ich und löse mich von ihm. Wir setzen uns auf. Ich stehe auf und werfe ihm sein T-Shirt zu. Geistesgegenwärtig fängt er es auf und sieht mich grinsend an. Seine braunen Augen lodern und mein Grinsen wird noch breiter. Ich laufe in mein Bad und kann seinen bohrenden Blick auf mir spüren.

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thatgurlnamed <3

Catching LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt