Catching Love

Kapitel 11 - Unbekannte im weißen Hemd

"Ach komm schon..." stöhne ich genervt auf. Ich schlage auf meinen Wecker damit er endlich aufhört dieses nervtötende Geräusch von sich zu geben. Seufzend schwinge ich meine Beine aus dem Bett und laufe wie von selbst ins Bad. Unter der Dusche lasse ich das warme Wasser auf meine Haut prasseln. Als ich an den gestrigen Nachmittag denke muss ich lächeln. Ich stelle das Wasser ab und wickele mich in ein Handtuch ein, ebenso meine Haare. Ich gehe in meinen Kleiderschrank und fische mir wahllos irgendwelche Klamotten heraus.

Nachdem ich mir diese übergestreift habe sehe ich mich im Spiegel an. Das sieht ja gar nicht mal so schlecht aus. Lächelnd nehme ich mir mein Handy und poltere die Treppen runter geradewegs in die Küche wo ein erstaunlicher Geruch herkommt. Am Herd steht die Frau mit den braunen Haaren, in einem von Dad's Hemden und brät Speck, Eier und Pfannkuchen. Ich sehe sie mir etwas genauer an und stelle fest das sie wunderschön ist. Ihre Augen sind genauso braun wie ihre Haare und sie strahlen eine unglaubliche Wärme aus.
"Morgen." sage ich fröhlich.
"Morgen! Mia, richtig?"
Ich nicke und will was sagen als mir einfällt das ich gar nicht weiß wie sie heißt. Hat Dad mir das nicht gestern gesagt?
"Anna." schmunzelt sie und setzt mir einen Teller vor die Nase. Ich sehe sie dankend an und beginne mein Frühstück in mich rein zuschaufeln. Es schmeckt so gut, beinahe besser als wenn Dad und ich gemeinsam was kochen. "Schmeckt's?"
"Und wie!" schmatze ich mit vollem Mund, woraufhin sie nur lächeln kann. Dad kommt in Boxershorts und einem seiner alten T-Shirts in die Küche und gibt Anna einen Kuss auf die Wange. Da kann man ja schon fast vergessen was sie gestern Nacht hier getrieben haben, aber leider nur fast. Als mir das Bild von gestern Abend vor Augen kommt verziehe ich das Gesicht. "Alles ok, Liebling?" fragt Dad mich.
"Klar, nur wart ihr gestern Abend ein wenig lautm" sage ich mit einem angewiderten Gesicht, kann mir ein Grinsen dann jedoch nicht verkneifen. Augenblicklich verschwindet das Lächeln aus ihren Gesichtern und ihre Wangen nehmen einen satten Rotton an.

Ich sehe kurz rüber auf die Uhr und stelle entsetzt fest das ich in weniger als 10 Minuten in der Schule sein muss. "Verdammt!" fluche ich. Mein Vater scheint dies zu merken und folgt meinem Blick. Ich sprinte die Treppen hoch, nehme mir meine Tasche und ziehe mir meine Schuhe an nachdem ich die Treppen wieder runter gesprintet bin. Dann werde ich heute wohl ungeschminkt zur Schule gehen, denke ich als ich mir meine abgelatschten Chucks anziehe. Schnell hole ich mir noch ein Wasser aus dem Kühlschrank, sowie meinen Schlüssel der auf der Anrichte liegt und schmeiße die Sachen (samt Handy) achtlos in die Tasche. "Dad ich-"
"Er sitzt schon im Auto." unterbricht Anna mich grinsend. Ich bedanke mich nochmal für das leckere Frühstück und stürme dann raus ins Auto. Sofort startet mein Vater den Wagen und fährt etwas hektisch zur Schule. Ich sehe auf mein Handy und stelle mit Entsetzten fest das in zwei Minuten der Unterricht beginnt. Dad biegt für meinen Geschmack etwas zu scharf auf den Parkplatz vor der Schule. Es ist bereits zehn nach, weshalb es mich auch nicht wundert das sich keine Schüler mehr auf dem Hof tummeln. Zum Abschied gebe ich ihm einen Kuss auf die Wange und beeile mich in den Unterricht zu kommen.

Aber wie das Schicksal es so will knalle ich -nachdem ich um die Ecke gebogen war- gegen jemandes muskulöse Brust. Ich will mich schon entschuldigen, doch als ich sehe gegen wen ich gelaufen bin lasse ich es sofort sein. "Na?Kannst wohl nicht genug von mir bekommen, was?"
"Ha-ha, wie witzig. Und wovon träumst du nachts, wenn ich fragen darf? Obwohl weißt du was? Ich will es gar nicht wissen." entgegne ich ihm vorlaut wie ich bin. Sein grinsen wird noch breiter und ich verdrehe bloß die Augen. "Musst du nicht eigentlich im Unterricht sein?"
"Da wollte ich grade hin."
"Haben wir nicht in der entgegengesetzten Richtung unseren Klassenraum?"
"Na gut, ich wollte blau machen." entgegnet er mir etwas genervt.
"Na dann, viel Spaß." schnaube ich und will gerade ansetzen um schnellst möglich zum Raum zu gelangen, doch er hält mich am Handgelenk fest."Was?"
"Weißt du was, ich komme doch lieber mit dir mit." grinst er selbstgefällig. Ich gebe nur nochmals ein Schnauben von mir und laufe eilig zum Raum, wobei das ja auch schon wieder egal ist da ich so oder so zu spät dran bin.

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