Mein zweiter Kellnerjob

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Als Single suchte ich mir also einen neuen Job. Fand aber keinen, weshalb ich dann in der Disco meines Onkels (obwohl ich noch nicht 18 war) Getränke servieren durfte.
Vom ersten Tag an hatte ich gemerkt, dass mir die Jungs hinterher schmachteten, aber ich wollte nicht schon wieder einen neuen Job suchen, weshalb ich das hin nahm. An einem Abend, ich stand an der Bar und kippte einen Cocktail unerlaubter weise herrunter, spürte ich eine Hand auf dem Rücken.

"Ist der Platz noch frei?", fragte mich ein Mann, der aber etwas älter zu sein scheint.

Ich nickte, drehte mich um und wollte mein Tablett mit den Getränken nehmen und sie den Leuten bringen, da hielt er mich am Arm fest.

"Sag mir deinen Namen.", meinte er ernst.

"Mein Name ist Kaitie. Und ich muss arbeiten."

Er nickte und ließ meinen Arm los. Ich ging also die Getränke den Leuten bringen und kam wieder zurück zur Bar. Der Mann von vorhin saß immernoch am selben Platz. Ich stellte mich neben ihn und sage Ralph, einem der Barkeeper meine Bestellungen und er Mixt sie.

Während er das tat, fragte ich den Mann: "Und ihr Name ist?"

Er hatte mich bereits gemustert und ich fühlte mich in dem silbernen Pailetten Kleid etwas unwohl, obwohl es eigentlich relativ lang ist und auch keinen großen Ausschnitt hat, wie die Kleider der anderen Kellnerinnen.

"Wie bitte?", fragte er, da die Musik wohl zu laut war, sodass er mich verstehen konnte

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"Wie bitte?", fragte er, da die Musik wohl zu laut war, sodass er mich verstehen konnte.

"Ihr Name."

"Ah. Ethan. Ethan Stearly."

Ja, ich musste feststellen, er sah wirklich wie ein Ethan aus. Er hat schwarzes Haar, mit einem leichten Grauschimmer, ist Muskulös, hat ein kantiges Gesicht und braune Augen mit einem Schimmer drin, der aussieht wie klarer Apfelsaft. Er trug ein weißes Hemd, unter dem man seine Muskeln sah.

Doch was mir erst jetzt auffällt, ist, dass er dem jemandem Bekannten oder so von dem Unternehmer von so einer bekannten und erfolgreichen Firma ähnlich sieht. Ist er das vielleicht sogar?

Ich nahm das Tablett wieder und kam nach ein paar Minuten mit neuen Bestellungen zurück. Das ging noch mehrmals so, wobei ich wenn ich auf die Getränke wartete mit Ethan redete. Wir unterhielten uns über alles mögliche. Angefangen damit, seit wann ich hier arbeite, über mein Alter, bis hin ob ich studiere und was ich noch vorhabe in meinem Leben. Er redete nicht viel, stellte dafür aber jede Menge Fragen.
Als schon weniger Leute in der Disco waren, da es schon so spät war, beendete ich meine Schicht für den Tag.

"Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte Ethan, da ich etwas angetrunken bin, von einem oder mehr Cocktails, die ich unerlaubter Weise getrunken hatte.

Etwas schwindelig nicke ich, da ich in dem Zustand nicht nach Hause gehen konnte. Klar, man lässt sich von fremden Menschen nicht nach Hause bringen, aber was solls? Er scheint ja nett zu sein.

Im Auto führten wir Smalltalk. Nachdem ich eine Menge von mir preisgegeben hatte übergebe ich mich mitten in den Fußraum seines Schicken BMWs. "Ups.", kichere ich leicht benebelt und schlafe ein.

Ich spürte eine warme Hand um meinen Rücken und eine auf meinem Po. Es wackelte und ich erschrack von dem plötzlichen Gefühl, dass man auch hat, wenn man bei hohem Wellengang mit einem kleinen Boot fährt. Ich wurde getragen! Ich machte die Augen auf und sah in Ethans Gesicht, das sich ein wenig drehte. Wieso hatte ich denn nur all den Alkohol getrunkten? Er hatte nicht gemerkt, dass ich die Augen offen hatte, weshalb ich so tat, als ob ich noch schlafen würde.

Als ich auf ein Sofa gelegt wurde öffnete ich meine Augen wieder und schaute mich um. Wo war ich denn hier gelandet? Ich setzte mich hin. Ein kleines, gemütliches Wohnzimmer ist das. Aber es war definitiv nicht meines.

"Ich wollte dich so nicht zuhause abliefern.", sagt Ethan von einem Tisch aus, wo er gerade ein Glas mit Wasser füllte und dieses dann mir brang.

"Hier, trink. Dann wirds besser."

Ich nickte dankend und trank einen Schluck nach dem anderen. Ok, das mit dem nach Hause gehn wäre wahrscheinlich wirklich nicht so eine gute Idee gewesen. Was meine Mutter gesagt hätte...
Ich versuchte nicht daran zu denken, sondern schaute mich um. Ich stand auf und ging zu ein paar Bildern hinüber. Darauf sind eine Frau, Ethan und ein kleiner Junge zu sehen.

"Wer sind die?" Ich beobachte Ethans Reaktion, seine Miene wurde dunkler, aber vielleicht war mir einfach immernoch schwindelig.

"Meine tote Frau und mein Sohn."

"Wie ist ihre Frau gestorben?"

Ich muss eingestehen, mit Alkohol im Blut bin ich ziemlich Taktlos.

"Ein Autounfall. Wir sind gerade vom Anwalt gekommen. Wir haben unsere Testamente verfasst und sind im Regen heim gefahren. Ich bin in einer Kurve ins Schleudern gekommen. Ich habe überlebt, während sie eine Weile im Koma lag und dann aber gestorben ist."

"Das tut mir leid."

Er nickte nur und wendete sich zu einem Schrank, wo er einen Briefumschlag heraus holte. "Soll ich dir ihr Testament vorlesen? Du bist doch ein tolles Mädchen? Du gehst bald auf eine Universität, bist noch Jungfrau. Das bedeutet du bist schlau. Außerdem bist du hübsch und lässt dich nicht einfach so von Männer anmachen. Du bist eine tolle junge Dame."

Neugierig geworden bitte ich ihn vorzulesen. Ich setze mich wieder auf das Sofa und decke mich mit der darauf liegenden Decke zu.

Wieso hatte ich mich nicht gewundert, dass Ethan mir den Brief vorleseb wollte?

Me runnigWo Geschichten leben. Entdecke jetzt